Stobno (Kołbaskowo)
Stobno (deutsch Stöven) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Das Dorf bildet einen Teil der Gmina Kołbaskowo (Gemeinde Kolbitzow) im Powiat Policki (Pölitzer Kreis).
Stobno | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Police | |
Gmina: | Kołbaskowo | |
Geographische Lage: | 53° 25′ N, 14° 26′ O
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Höhe: | 44 m n.p.m. | |
Einwohner: | 526 (2013[1]) | |
Postleitzahl: | 72-001, 72-002 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZPL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów |
Geographische Lage
BearbeitenDer Ort liegt in Vorpommern, etwa 8 Kilometer westlich von Stettin (Szczecin), etwa 17 Kilometer südwestlich von Police (Pölitz) sowie vier Kilometer östlich der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Geschichte
BearbeitenDas Dorf wurde erstmals als villa Stebene im Jahre 1243 in einer Urkunde des pommerschen Herzogs Barnim I. genannt, mit der dieser Schenkungen an das Stettiner Nonnenkloster bestätigte.[2] Daneben existiert eine Urkunde aus dem Jahre 1251, mit der Herzog Barnim I. das Dorf, nun Stopele genannt, dem Stettiner Nonnenkloster verlieh.[3]
Die Gemarkung der Gemeinde Stöven war am Anfang der 1930er Jahre 7,9 km² groß und beherbergte 63 Wohnhäuser. Neben dem Dorf Stöven bestanden die drei Wohnplätze Bahnhof Stöven (Bz. Stettin), Gut Stöven und Prilipp.[4]
Im Jahr 1945 gehörte Stöven zum Landkreis Randow im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Die Ortschaft war dem Amtsbezirk Neuenkirchen zugeordnet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde Stöven zusammen mit Stettin und ganz Hinterpommern – militärische Sperrgebiete ausgenommen – seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt. Es begann danach schon die Zuwanderung der ersten Polen. Das Dorf wurde in „Stobno“ umbenannt. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus der Region vertrieben.
Entwicklung der Einwohnerzahl
BearbeitenVerkehr
BearbeitenDas Dorf liegt an der Bahnstrecke Bützow–Stettin. Hier zweigte die inzwischen stillgelegte Randower Bahn nach Nordwesten ab. Der Bahnhof wurde Ende 2014 auch wieder für den Personenverkehr geöffnet, jedoch wurde der Fahrgastbetrieb aufgrund knapper Fahrzeit und geringen Fahrgastaufkommens am 15. März 2015 wieder eingestellt.
Söhne und Töchter des Ortes
Bearbeiten- Daniel Heinrich Jobst (1785–1839), Land- und Stadtgerichtsrat in Stettin
- Emil Ritter (1858–1914), Gutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags
Literatur
Bearbeiten- Stöwen, Dorf und Gut, Kreis Randow, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Stöwen (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil I: Allgemeine Einleitung und Beschreibung des Preußischen Vorpommern. Stettin 1779, S. 198–199, Ziffer 20 (Google Books).
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Band 2: Randowscher Kreis und Allgemeines über die Kreise auf dem linken Oder-Ufer, Anklam 1865, S. 1820–1823 (Google Books).
Weblinks
Bearbeiten- Amtsbezirk Neuenkirchen (Territorial.de)
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Stöven im ehemaligen Kreis Randow in Pommern (2011).
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Główny Urząd Statystyczny, Online-Abfrage als Excel-Datei: Portret miejscowości statystycznych w gminie Kołbaskowo (powiat policki, województwo zachodniopomorskie) w 2013 r. Fortschreibung des Zensus 2011 (polnisch, abgerufen am 21,01,2016)
- ↑ Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 416.
- ↑ Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 543.
- ↑ a b Archivierte Kopie ( des vom 20. März 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Michael Rademacher: Randow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.