Straßkirchen

Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen
(Weitergeleitet von Strasskirchen)

Straßkirchen ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Das gleichnamige Pfarrdorf ist Sitz der Gemeindeverwaltung und der Verwaltungsgemeinschaft Straßkirchen, dessen Mitglied die Gemeinde ist. Die Gemeinde erfährt seit Februar 2023 mediale Aufmerksamkeit durch den von BMW beabsichtigten Bau eines Werks für Antriebsbatterien.[3]

Wappen Deutschlandkarte
Straßkirchen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Straßkirchen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 50′ N, 12° 43′ OKoordinaten: 48° 50′ N, 12° 43′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Verwaltungs­gemeinschaft: Straßkirchen
Höhe: 324 m ü. NHN
Fläche: 38,39 km2
Einwohner: 3521 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94342
Vorwahl: 09424
Kfz-Kennzeichen: SR, BOG, MAL
Gemeindeschlüssel: 09 2 78 192
Gemeindegliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 7
94342 Straßkirchen
Website: www.strasskirchen.de
Erster Bürgermeister: Christian Hirtreiter[2] (CSU)
Lage der Gemeinde Straßkirchen im Landkreis Straubing-Bogen
KarteBogen (Stadt)WindbergWiesenfeldenStraßkirchenSteinach (Niederbayern)StallwangSchwarzach (Niederbayern)Sankt EnglmarSalchingRattiszellRattenberg (Niederbayern)Rain (Niederbayern)PerkamPerasdorfParkstettenOberschneidingNiederwinklingNeukirchen (Niederbayern)MitterfelsMariaposchingMallersdorf-PfaffenbergLoitzendorfLeiblfingLaberweintingKonzellKirchrothIrlbachHunderdorfHaselbach (Niederbayern)Haibach (Niederbayern)GeiselhöringFeldkirchen (Niederbayern)FalkenfelsAttingAschaAiterhofenAholfingStraubingLandkreis KelheimRegensburgLandkreis LandshutLandkreis RegenLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis DeggendorfLandkreis ChamLandkreis ChamLandkreis Regensburg
Karte
Die Pfarrkirche St. Stephanus
Dorfbrunnen mit Postillonskulptur von Kasimir Boot

Geographie

Bearbeiten

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald und im Gäuboden. Die Donau fließt in einer Entfernung von circa drei Kilometern an Straßkirchen vorbei.

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]

Es gibt die Gemarkungen Grafling, Paitzkofen, Schambach und Straßkirchen.[6]

Geschichte

Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung

Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Straßkirchen erfolgte im Jahr 1140. Straßkirchen gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Natternberg des Kurfürstentums Bayern. In Schambach, Paitzkofen und Stetten existierten Hofmarken. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Gebietsänderungen

Bearbeiten

Am 1. April 1949 wurden aus Niederharthausen die Gemeindeteile Haberkofen, Niederast und Oedhof eingegliedert,[7] was mit einem Flächenzuwachs von knapp 471 Hektar auf 1610,13 Hektar einherging.[8][9]

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die bis dahin selbständigen Gemeinden Irlbach, Paitzkofen (amtlich bis 1870 Peitzkofen[10]) und Schambach sowie Gebietsteile der aufgelösten Gemeinden Amselfing (Entau, Sophienhof) und Grafling (Gänsdorf, Seehof, Thal) eingegliedert. Nach einem Urteil des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes im Jahre 1983 wurde Irlbach wieder eigenständige Gemeinde, in die auch Entau und Sophienhof ausgegliedert wurden.[11]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2799 auf 3193 Einwohner bzw. um 14,1 %.

  • 1939: 2150 Einwohner
  • 1950: 3251 Einwohner
  • 1961: 2935 Einwohner
  • 1970: 2777 Einwohner
  • 1987: 2725 Einwohner
  • 1991: 2935 Einwohner
  • 1995: 3162 Einwohner
  • 2000: 3283 Einwohner
  • 2005: 3346 Einwohner
  • 2009: 3304 Einwohner
  • 2010: 3278 Einwohner
  • 2011: 3221 Einwohner
  • 2012: 3162 Einwohner
  • 2013: 3150 Einwohner
  • 2014: 3126 Einwohner
  • 2015: 3170 Einwohner
  • 2016: 3180 Einwohner
  • 2021: 3345 Einwohner

(Quelle: LfStat[12])

Bürgermeister

Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist Christian Hirtreiter (CSU).[13] Er wurde 2014 mit 56,6 % in der Stichwahl gegen den Amtsinhaber der SPD gewählt und 2020 gegen einen Kandidaten der FW wiedergewählt.[2]

Gemeinderat

Bearbeiten

Nach der Kommunalwahl 2020 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder mit folgender Sitzverteilung:

  • CSU: 8 Sitze (2014: +1)
  • SPD/UWG: 2 Sitze (2014: −3)
  • Freie Wähler Straßkirchen (FW): 4 Sitze (2014: +2)
  • Freie Wählervereinigung Schambach (FWV): 2 Sitze (2014: +0).

Haushalt

Bearbeiten

Der Haushaltsplan umfasste im Jahr 2013 ein Gesamtvolumen von 10,37 Mio €, wobei auf den Verwaltungshaushalt 4.904.468 € und auf den Vermögenshaushalt 5.465.340 € entfielen. Die Gewerbesteuereinnahmen betrugen 1.800.000 €. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag bei 73 Euro und die Gesamtschulden bei 237.618 Euro. (Stand 12/2013)

Der Haushaltsplan im Jahr 2018 umfasste ein Gesamtvolumen von 11,56 Mio. €, wobei auf den Verwaltungshaushalt 6.769.875 € und auf den Vermögenshaushalt 4.788.619 € entflielen. Die Gewerbesteuereinnahmen betrugen 1.720.000 €. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag bei 437 Euro und die Gesamtschulden bei 1.389.666 Euro. (Stand 12/2018).

 
Blasonierung: „In Rot ein silberner Schrägbalken, überdeckt von einer silbernen Kirche mit Spitzturm.“[14]

Wappenführung seit 1977

Baudenkmäler

Bearbeiten

Wichtige Baudenkmäler in der Gemeinde sind Kirche und Gasthof am Kirchplatz im Hauptort Straßkirchen sowie Schloss Schambach.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Bearbeiten

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 17, im produzierenden Gewerbe 197 und im Bereich Handel und Verkehr 105 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 155 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1083. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 80 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2781 ha, davon waren 2725 ha Ackerfläche und 56 ha Dauergrünfläche.

Straßkirchen liegt direkt an der B 8 und verfügt außerdem über einen Bahnhof, von dem aus tagsüber stündlich Nahverkehrszüge der Agilis sowohl in Richtung Straubing/Regensburg als auch nach Plattling/Passau fahren. Die Gemeinde gibt jedes Jahr über 200.000 Euro für die Straßenbeleuchtung und den Straßenunterhalt aus.

Orts- und Gemeindeverbindungsstraßen: Die Ortsstraßen haben eine Länge von 23,466 km, davon ausgebaut 21,025 km. Die Gemeindeverbindungsstraßen sind 37,363 km lang, davon ausgebaut 20,992 km. Die Feldwege im Gemeindegebiet insgesamt messen 128,806 km, davon in Straßkirchen 51,076 km, Schambach 41,280 km und in den Gemeindeteilen Paitzkofen, Thal, Gänsdorf, Seehof, Tiefenbrunn, Makofen und Stetten 36,450 km.

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • zwei Kindergärten mit 125 Kindergartenplätzen und 114 Kindern: St. Martin, St. Elisabeth (Stand: 2011)
  • Volksschule (Grund- und Mittelschule) mit 16 Lehrern und 274 Schülern (Stand: 2015/2016)[15][16]

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Ehrenbürger

Bearbeiten
  • Josef Schlecht, Bürgermeister 1919–1923, verliehen am 22. März 1954[17][18]
  • Johann Altschäffl, Bürgermeister 1945–1972
  • Josef Schraml, Geistlicher Rat, verliehen am 22. Juni 1947
  • Edmund Krumbacher, Zollinspektor, verliehen am 29. September 1950
  • Klaus Krinner (* 1938), Unternehmer, verliehen im Dezember 2019[19]
Bearbeiten
Commons: Straßkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
  3. Süddeutsche Zeitung: Niederbayern: BMW kauft Grundstück zum Bau einer Batteriefabrik. 23. Februar 2023, abgerufen am 24. Mai 2023.
  4. Gemeinde Straßkirchen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  5. Gemeinde Straßkirchen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. März 2021.
  6. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 72, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 33).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 634 (Digitalisat – 1139,39 Hektar).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 603 (Digitalisat – 1610,13 Hektar).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 577.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 632 f. (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  12. Straßkirchen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
  13. https://www.strasskirchen.de/der-gemeinderat-2014-2020/150/142/10577/
  14. Eintrag zum Wappen von Straßkirchen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Grundschule Straßkirchen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 6. August 2017.
  16. Mittelschule Straßkirchen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 6. August 2017.
  17. Ehrenbürger auf der Gemeinde-Homepage
  18. Ehrenbürger auf RegioWiki
  19. Ehrenbürgerwürde für Unternehmer. In: Bogener Zeitung. 16. Dezember 2019, S. 1 u. 20.