Stratzing
Stratzing ist eine Marktgemeinde mit 885 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.
Marktgemeinde Stratzing
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Krems (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | KR | |
Fläche: | 5,86 km² | |
Koordinaten: | 48° 27′ N, 15° 36′ O | |
Höhe: | 352 m ü. A. | |
Einwohner: | 885 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 151 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3552 | |
Vorwahl: | 02719 | |
Gemeindekennziffer: | 3 13 47 | |
NUTS-Region | AT124 | |
UN/LOCODE | AT SZI | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Hauptstraße 1 3552 Stratzing | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Schmid (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Stratzing im Bezirk Krems (Land) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenStratzing liegt im Waldviertel auf einer Hochfläche nördlich von Krems. Eingeschnitten in die Hochfläche ist der Stratzingbach, der das Gebiet in die Krems entwässert.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 5,86 Quadratkilometer. Davon sind 46 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 35 Prozent Weingärten und 4 Prozent Wald.[1]
Gemeindegliederung
BearbeitenEs existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Stratzing.
Nachbargemeinden
BearbeitenDroß | Lengenfeld | Langenlois |
Senftenberg | ||
Krems |
Geschichte
BearbeitenErste Besiedelungen gab es bereits in der Jungsteinzeit. Bei Grabungsarbeiten für einen Wasser-Hochbehälter wurde eine Brandschicht angeschnitten, welche wissenschaftlich ausgewertet wurde. Es wurden Feuerstellen und viele verschiedene Überreste von Steinzeitjägern gefunden, es stellte sich heraus, dass es sich um ein – über mehrere Jahre immer wieder verwendetes – Jagdlager handelte.
Erste Erwähnung fand Stratzing in einer Urkunde des Stiftes Göttweig um 1140 (?) als strazingin. Andere Bezeichnungen für Stratzing waren auch Stränzen oder Stretzingen. Über eine Landschenkung im Jahr 1209 kam das Weinbaugebiet von Stratzing an das in den Voralpen liegende Stift Lilienfeld und wurde vom Schloss Unterdürnbach aus verwaltet. Urkunden aus 1345 zeugen vom Markt und den Bürgern zu Stratzing. Auf Grund der durch den Markt führenden Salz- und Eisenstraße von Wien nach Böhmen und der dadurch entstehenden Gewerbetätigkeiten kam es zur wirtschaftlichen Blüte im 13. bis 16. Jahrhundert.
Kaiser Rudolf II. verlieh am 2. Jänner 1583 dem Markt Stratzing ein Wappen, die Urkunde dazu ging während der Weltkriege verloren. 1619 wurde der Ort im Zuge des Dreißigjährigen Krieges geplündert und vollständig niedergebrannt. Während in den umliegenden Ortschaften 1676 die Pest wütete, blieb Stratzing verschont. Die Stratzinger Bürger legten im Jahre 1679 ein Gelübde ab, das Fest des hl. Sebastian alljährlich besonders zu feiern; auch wurden 3 Pestmarterl errichtet. 1873 blieb Stratzing auch von der Cholera verschont.
Eingemeindungen
BearbeitenIn der NS-Zeit wurde die Gemeinde Stratzing in die Gauhauptstadt Krems an der Donau eingegliedert, 1948 wurde Stratzing wieder selbstständig. Die Marktgemeinde Stratzing wurde 1971 im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung mit der Gemeinde Droß zur Marktgemeinde Stratzing-Droß zusammengelegt. Zur 400-Jahre-Markterhebungsfeier wurde am 21. Juni 1983 die Wappenurkunde in einer feierlichen Wiederverleihung erneut. Am 1. Jänner 1993 kam es zur politischen Trennung und Stratzing ist seither wieder eine eigenständige Marktgemeinde.
Archäologie
BearbeitenAm 23. September 1988 fand man unter Leitung von Christine Neugebauer-Maresch auf dem Galgenberg bei Stratzing Steinsplitter, welche zu einer kleinen Statuette zusammengesetzt werden konnten. Die weltweit älteste Frauenstatuette aus Stein war gefunden. Sie stammt von ca. 32.000 v. Chr., ist 7,2 cm groß, 10 g schwer und besteht aus grünlichem Amphibolitschiefer. Als Venus vom Galgenberg bezeichnet, befindet sich die Statuette im Naturhistorischen Museum Wien, wo sie in der permanenten Ausstellung gezeigt wird.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenNach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 797 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 691 Einwohner, 1981 520 und im Jahr 1971 508 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Stratzing hl. Nikolaus
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenNichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 19, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 67. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 353. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,66 Prozent.
- Unternehmen
- Weingut Türk, Weinbaubetrieb
Verkehr
BearbeitenDie wichtigste Straßenverbindung ist die Kremser Straße B37.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 SPÖ und 1 LIF.[2]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[3]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[4]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[5]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[6]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[7]
Bürgermeister
Bearbeiten- bis 2005 Josef Gallauner (ÖVP)
- seit 2005 Josef Schmid (ÖVP)
Wappen
BearbeitenRudolf II. verlieh dem Markt Stratzing 1583 ein Wappen. Die Urkunde ging verloren, sodass 1983 eine Wiederverleihung des Wappens erfolgte:[8]
- Ein blauer Schild mit einer aus Quadersteinen erbauten silbernen Mauer, mit fünf Zinnen und einem offenen, ein goldenes Fallgitter zeigendem Tor, über dem ein rot-silbern-roter Bindenschild schwebt; hinter der Mauer stehen zwei runde flachgedeckte silberne Türme mit drei Fenstern, zwei zu eins gestellt. Im blauen Feld, drei die Türme begleitende, zueinander gekehrte goldene Lilien.
Gemeindepartnerschaften
Bearbeiten- seit 2003 Bad Vigaun im Land Salzburg.[9]
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Bartholomäus Widmayer (1873–1931), Ordenspriester und Schriftsteller
- Erwin Nowak (1930–2004), Beamter und Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, lebte im Ort
Literatur
Bearbeiten- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 2. Band: Krems bis Stift Zwettl. Wallishausser, Wien 1839, S. 97 (Stratzing – Internet Archive).
Weblinks
Bearbeiten- Stratzing in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31347 – Stratzing. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Stratzing, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 5. September 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Stratzing. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 24. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Stratzing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 24. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Stratzing. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 24. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Stratzing. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 24. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Stratzing. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 24. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Stratzing. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 29. Februar 2020.
- ↑ Geschichte | Marktgemeinde Stratzing. Abgerufen am 5. September 2021.
- ↑ Partnergemeinde | Marktgemeinde Stratzing. Abgerufen am 5. September 2021.