Streffen
Streffen war die Bezeichnung eines Ortsteils[1][2] des damaligen Kirchspiels Küdinghoven im Herzogtum Jülich-Berg. Heute gehört das Gebiet zu den Bonner Ortsteilen Küdinghoven und Ramersdorf des Stadtbezirks Beuel. Der Name ist als Ortsbezeichnung untergegangen.[3] Das damit bezeichnete Gebiet reichte im Süden Küdinghovens etwa bis zum damaligen Ramersdorf.[4] Heute liegt in der Mitte des Gebietes der etwa 300 Meter lange Gerichtsweg. Der Streffenweg, der die Dornenkreuzstraße mit der Kirchstraße verbindet, erinnert an die alte Ortsangabe.[4]
Die lokale Bedeutung des Ausdruckes „Streffe“ bedeutete: langer Geländestreifen.[3] Die Bezeichnung „Auf der Streffe“, „Bei der Streffen“ oder „Unter der Streffen“ tauchte erstmals im Jahr 1726 in der „Landtmaß-Description des Kirchspiels Küdinghoven“ auf. In der Katasteraufnahme von 1824 wird die Flur 32 mit „Auf der Streffe“ bezeichnet.[4] Die Topographische Karte von Rheinland und Westfalen nennt „Streffen“ in den Jahren 1841 bis 1858 als Ortsbezeichnung.[3] In dem Haus der Gastwirtschaft „Zur schönen Aussicht“ (errichtet gem. Hausinschrift im Jahr 1618)[5] an dieser Straße („Auf der Streffen“) fanden – als Küdinghoven noch Sitz eines bergischen Untergerichts war – die mit sieben Schöffen besetzten Gerichtssitzungen statt.[6] Seit 1907 wird dieser Teil des Streffens, der zwischen Königswinterer Straße und Gallusstraße/Lindenstraße verläuft, als Gerichtsweg bezeichnet.
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Carl Jakob Bachem: Beueler Chronik, Ausgabe 26: Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, Stadt Bonn, 1989, S. 65
- ↑ Typisches Ackerer-Haus op de Streff abgerissen ( des vom 4. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 24. August 2010, Rundschreiben 4/10: Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch e. V.
- ↑ a b c Gerichtsweg und Auf der Streffen/Streffe im Bonner Straßenkataster
- ↑ a b c Erinnerung an historischen Geländestreifen, 2. Januar 2012, Bonner General-Anzeiger
- ↑ Heimatbuch des Landkreises Bonn, Band 2, Der Landkreis, 1959. S. 55
- ↑ Carl Jakob Bachem: Beueler Chronik, Ausgabe 26: Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel, Stadt Bonn, 1989, S. 39
Koordinaten: 50° 43′ 35″ N, 7° 9′ 0,3″ O