Streichorchester

Orchester aus Streichinstrumenten

Ein Streichorchester ist ein Orchester, das ausschließlich Streichinstrumente verwendet. In der Regel sind dies Violinen (in zwei Gruppen geteilt, selten auch in drei, wie teilweise bei Erich Wolfgang Korngold), Bratschen, Violoncelli und Kontrabässe. Besonders in nicht-klassischer Musikliteratur kann die Aufstellung eines Streichorchesters allerdings auch von obiger Anordnung abweichen. In einer Big-Band, die von einem Streichorchester begleitet wird, fehlt z. B. häufig die Kontrabasssektion, während in Musicalproduktionen häufig die Bratschen fehlen (ähnlich wie im klassischen Salonorchester). Selbiges gilt für zahlreiche Popmusiken, in der teils ausschließlich eine Gruppe von Violinen besetzt ist. Auch einige Filmmusikkomponisten (z. B. Hans Zimmer) verzichten seltener komplett auf Bratschen und ersetzen die Alt-Lage durch eine großbesetzte und durch Divisispiel weitgefächerte Cellisektion. Dennoch ist eine Bratschensektion in den meisten Kompositionen, die ein Streichorchester beinhalten, vertreten. Des Weiteren gibt es sogar Konzertstücke für Streichorchester, die nur aus Celli bestehen, wie z. B. "Bossa-nova. Variacioes brasileiras op. 36" von Wilhelm Kaiser-Lindemann.

FSAF String Orchestra

Im klassischen Sinfonieorchester bildet die Streichergruppe das Zentrum des Geschehens und die Grundlage der Besetzung, die je nach Stil, Anlass und Musikgenre mit verschiedenen Blas-, Schlag- oder anderen Instrumenten erweitert wird. Während die Anzahl der verlangten Instrumente für die restlichen Instrumente (Bläser, Percussion und sonstige) in Partituren seit der Barockzeit für gewöhnlich immer akribisch angegeben wurde, wird der verlangte Streicherkorpus häufig nicht genau ausgeschrieben, unter anderem, weil die Größe des Streichapparats von Orchester zu Orchester relativ stark variieren kann oder die Größe an die Gegebenheiten der Konzertumgebung angepasst wird. Wie bereits oben erwähnt, ergibt sich die letztendliche Größe des Streichorchesters üblicherweise aus der Größe der Bläsersektion und der Anzahl der weiteren Instrumente. So dient der Musik der Wiener Klassik (jeweils ergänzend zu den Bläsern und der Pauke) häufig ein eher kleines Streichorchester, wie z. B. 8.6.4.3.2, während demgegenüber größer angelegten spätromantischen Werke üblicherweise eine weitaus größere Anzahl an Streichern als Grundschattierung dient, so z. B. 16.14.12.10.8.

Besonders in der Epoche der Spätromantik, aber auch im 20. und 21. Jahrhundert, werden teils besonders große Besetzungen gefordert. So verlangte Schönberg für seine Gurre-Lieder beispielsweise 84 Streicher. Hans Zimmer/James Newton Howard fordern in ihrer Filmmusik zu Batman Dark Knight bis zu 88 Streicher[1]. Häufig ergibt sich die Größe des Streichorchesters auch durch die Anzahl der restlichen Instrumente (Bläser, Percussion etc.). Bei Stücken, die ausschließlich auf einem Streichorchester basieren, ist die Anzahl der Instrumente dementsprechend häufig geringer.

Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts existierte noch die Tenor-Viola als weitere Stimme, die zwischen der Bratsche (damals als Alt-Viola bezeichnet) und dem Violoncello lag.

In vielen Fällen geht einem Werk für Streichorchester eine kammermusikalische Komposition für Streichquartett, -quintett oder -sextett voraus.

International wird die Besetzung Streichorchester häufig auch als Orchestra d'archi (im Franz. auch Orchestre à cordes) bezeichnet.

Repertoire (Auswahl)

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Kompositionen für Streichorchester sind unter anderem folgende:

Siehe auch: Streichquartett

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Wiktionary: Streichorchester – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

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  1. Vasco Hexel: Hans Zimmer and James Newton Howard's The Dark Knight: A Film Score Guide. Abgerufen am 13. Juni 2016.