Studernheim

Ortsbezirk der Stadt Frankenthal (Pfalz)

Studernheim ist ein Stadtteil und ein Ortsbezirk der kreisfreien Stadt Frankenthal (Pfalz) in der nördlichen Vorderpfalz. Der Ort war bis zur Eingemeindung 1919 eine eigenständige Gemeinde.[2]

Studernheim
Wappen von Studernheim
Koordinaten: 49° 31′ N, 8° 22′ OKoordinaten: 49° 30′ 34″ N, 8° 21′ 44″ O
Höhe: 94 m ü. NHN
Fläche: 4,23 km²
Einwohner: 1874 (30. Juni 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 443 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1919
Postleitzahl: 67227
Vorwahl: 06233
Studernheim (Rheinland-Pfalz)
Studernheim (Rheinland-Pfalz)
Lage von Studernheim in Rheinland-Pfalz
Blick von Nordosten auf Ortsrand und Kirche
Blick von Nordosten auf Ortsrand und Kirche

Geographische Lage

Bearbeiten

Studernheim liegt etwa 3 km südlich der Kernstadt unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Ludwigshafen am Rhein und dessen Stadtteil Oggersheim, der sich südöstlich anschließt. Die Gemarkungsfläche beträgt 422,9 Hektar.

Geschichte

Bearbeiten

Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Studernheim zur Kurpfalz. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs war, war das Dorf in den Kanton Frankenthal eingegliedert und unterstand dort der Mairie Oppau. 1815 hatte der Ort 227 Einwohner. Im selben Jahr wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte er dem Landkommissariat Frankenthal an; aus diesem ging das Bezirksamt Frankenthal hervor. 1919 erfolgte die Eingemeindung in die benachbarte Stadt Frankenthal. 1928 hatte Studernheim 740 Einwohner, die in 140 Wohngebäuden lebten.[3]

Religion

Bearbeiten

Im 18. Jahrhundert war die damalige örtliche Kirche zusätzlich für die Reformierten aus Oggersheim zuständig. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehörten die Katholiken zur Pfarrei von Eppstein, die Protestanten zu derjenigen von Oggersheim.[3]

Ortsbeirat

Bearbeiten

Für den Stadtteil Studernheim wurde ein Ortsbezirk gebildet. Die Interessen der Einwohner werden durch ein eigenes Gremium vertreten. Dem Ortsbeirat gehören neun Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[4]

Zur Zusammensetzung des Ortsbeirats siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Frankenthal (Pfalz).

Ortsvorsteher

Bearbeiten

Thomas Batke (FWG) wurde am 4. Juli 2024 Ortsvorsteher von Studernheim.[5] Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 59,6 % gegen einen Mitbewerber durchgesetzt.[6]

Batkes Vorgänger Karl Ober (SPD) hatte das Amt 20 Jahre inne und kandidierte 2024 nicht erneut.[5]

 
Wappen von Studernheim
Blasonierung: „In Gold der heilige Petrus wachend, in blauem Mantel, mit goldenem Nimbus, in der Rechten ein mit dem Bart nach oben gekehrter silberner Schlüssel, in der Linken ein rotes Buch mit goldenen Beschlägen.“
Wappenbegründung: In Anlehnung an das bis 1497 zurückreichende Siegel wird im Wappen der hl. Petrus mit den üblichen Attributen Schlüssel und Buch dargestellt; St. Petrus war Patron des Wormser Domkapitels, das die Patronatsrechte an der Studernheimer Kirche ausübte.

Das Wappen ist ungenehmigt und wird gewohnheitsrechtlich geführt.

 
Denkmalgeschütztes Wohnhaus

Mit dem Schulhaus, der katholischen Pfarrkirche St. Georg, einem Wohnhaus und einer Kapelle – beide in der Oggersheimer Straße – existieren vor Ort insgesamt vier Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.[7]

Westlich der Bebauung verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße 9. Die Buslinie 467 verbindet den Ort mit der Kernstadt sowie mit Oggersheim; von Montag bis Samstag verkehrt sie halbstündlich, an Sonntagen stündlich.

Persönlichkeiten

Bearbeiten
  • Konrad Schredelseker (1774–1840), Dorfschullehrer und Landvermesser, entwarf 1804 eine Gemarkungskarte von Studernheim.
  • Franz Schöberl (1845–1908), Architekt, erbaute 1879 die örtliche St.-Georg-Kirche.
  • Georg Schubert (1899–1968), Bildhauer, schuf 1953 östlich des Ortes ein großes Sandstein-Kruzifix.

Literatur

Bearbeiten
  • Karl Kreuter: Aus der Chronik von Studernheim. Expositur, Studernheim 1957.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Frankenthal in Zahlen. Stadt Frankenthal, abgerufen am 23. März 2024.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 463.
  3. a b Ortschaftenverzeichnis für den Freistaat Bayern. daten.digitale-sammlungen.de, abgerufen am 23. Juni 2016.
  4. Stadt Frankenthal: Hauptsatzung Stadt Frankenthal. (PDF) § 6 und 7 in der Fassung der 4. Änderungssatzung. 23. Februar 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. September 2020; abgerufen am 10. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frankenthal.de
  5. a b Sonja Weiher: Ortsbeirat Studernheim: Zum Neustart versöhnliche Töne. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 7. Juli 2024, abgerufen am 28. Juli 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  6. Ergebnis Ortsvorsteherwahl Studernheim 2024. Stadt Frankenthal, abgerufen am 28. Juli 2024.
  7. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreisfreie Stadt Frankenthal. (Memento vom 21. März 2020 im Internet Archive) Mainz 2019[Version 2021 liegt vor.], S. 11 (PDF; 4,2 MB).