Suchkind

Suchkind ist ein vornehmlich in den Wirren der Nachkriegsjahre des Zweiten Weltkriegs aufgekommener Begriff für Kinder und Jugendliche, die von ihren Familien getrennt wurden und als vermisst galten. Die Suchkinder mussten in Pflegefamilien oder Heimen versorgt werden. Viele Suchen blieben ergebnislos. Durch systematische Arbeit mit speziellen Abteilungen u. a. dem DRK-Suchdienst, aber auch durch Zufälle, wurden Angehörige gefunden. Erschwerend waren nicht nur die chaotischen Ortswechsel der Betroffenen, sondern auch, dass Kleinkinder keine Personalpapiere besaßen und ihren Namen nicht kannten. Außerdem ändert sich das Aussehen bei Kleinkindern sehr schnell, und Fotografien waren verloren gegangen oder konnten auch nicht ausreichend öffentlich gemacht werden. Allein bei der Flucht aus Ostpreußen sollen 36.000 Kinder betroffen gewesen sein.

Literatur und Verwendung in den Medien

• Suchkind 312, Roman von Eduard Rhein, veröffentlicht unter dem Pseudonym Hans-Ulrich Horster erstmals als Fortsetzungsroman in der Hörzu in den 1950er Jahren
• Thaler, Dora, Walter Rieck (Ill.), Suchkind Inge findet heim. Erzählung für junge Mädchen, Düsseldorf, Bären-Verl. 1956 Hardcover, Halbleinen, illustrierter Einband Format 8
• Suchkind Cornelia Alf Redo 1955, Michael Winkler, Halbleinen

Überwiegend handelt es sich nicht um Sachbücher, sondern das Thema wurde als meist fiktive Lebensgeschichte verarbeitet. Hierunter fällt auch das Hörspiel Suchkind 1-9-2-6, Kriegsschicksale, die nie bekannt wurden, gesendet am 2. Februar 2009 um 10.05 Uhr in SWR2.

• Ein Musikstück mit dem Titel Suchkind Querschläger hat lediglich den Krieg allgemein als Thema.

Filmografie

• Suchkind 312 (1955), ein Spielfilm
• Suchkind 312 (2007), ein Fernsehfilm