Susanne Hornfeck

deutsche Autorin und Übersetzerin

Susanne Hornfeck, geborene Ettl (* 1956 in Stuttgart) ist eine deutsche Autorin und Übersetzerin.

Susanne Hornfeck bei einer Lesung im Hamburger Auswanderermuseum anlässlich des Vattenfall-Literaturfests 2012. Foto: Christian Kalnbach
Susanne Hornfeck bei einer Lesung im Hamburger Auswanderermuseum anlässlich des Vattenfall-Literaturfests 2012

Biografie

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Nach ihrem Abitur studierte Hornfeck Sinologie, Neuere Deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache in Tübingen, London und München.[1] Gefördert durch die Studienstiftung des deutschen Volkes, schloss sie ihr Studium 1983 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Promotion ab.  

Beim Rupprecht Mayer Verlag in München war Hornfeck von 1984 bis 1986 als Herausgeberin der sinologischen Vierteljahresschrift „Chinablätter“ tätig. 1985 nahm sie einen Lehrauftrag am Institut für Deutsch als Fremdsprache der Ludwig-Maximilians-Universität München an. Als Journalistin schreibt sie unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, GEO und den Bayerischen Rundfunk.

1989 ging Hornfeck als DAAD-Lektorin und Assistenzprofessorin an die Nationaluniversität Taiwan in Taipeh.[2] Ihre dortigen Erfahrungen hielt sie in der autobiografischen Erzählung „Taiwankatze“ fest, die 2023 im Drachenhaus Verlag erschien.[3]

Seit 1994 arbeitet Hornfeck hauptberuflich als literarische Übersetzerin, Autorin, Lektorin und Gutachterin. Für ihre Übersetzungen aus dem Chinesischen und Englischen erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter den Sachbuch-Übersetzerpreis des C. H. Beck Verlages im Jahr 2007.[4] Als Autorin schreibt sie vorrangig Jugendromane. Für den Roman „Torte mit Stäbchen“ wurde sie 2013 im Literaturhaus Wien mit dem Jugendbuchpreis der Jury der Jungen Leser ausgezeichnet.[5] Darin geht es um ein neunjähriges jüdisches Mädchen aus Brandenburg, das während der NS-Zeit mit seiner Familie nach Shanghai flüchtet.[6] Hilde Elisabeth Menzel lobte den Roman in der Süddeutschen Zeitung als „überaus lesenswert“.[5] In einem Beitrag für Deutschlandradio Kultur schrieb Sylvia Schwab: „Susanne Hornfecks neuer Roman macht uns aufmerksam auf die Chancen und die Probleme eines Lebens zwischen den Kulturen. Anderswo, aber auch hier bei uns.“[5]

Im Frühjahr 2024 folgte Hornfeck als „Writer in Residence“ einer Einladung des Grinnell Colleges in Iowa, USA.[7]

Auszeichnungen

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  • 1998: Kinder- und Jugendbuchpreis „Blaue Brillenschlange“ der Stiftung Pro Helvetia für die Übersetzung von Lin Haiyin: Die Geheimnisse der Yingzi.[8]
  • 2007: Sachbuch-Übersetzerpreis des C. H. Beck Verlages für die Übersetzung von Jonathan D. Spence: Verräterische Bücher. eine Verschwörung im alten China.[4]
  • 2013: Jugendbuchpreis der Jury der Jungen Leser, Literaturhaus Wien, für „Torte mit Stäbchen“. Preisverleihung und Lesung am 20./21. 6. 2013[5]

Veröffentlichungen

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Übersetzungen (Auswahl)

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Aus dem Chinesischen

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  • Mo Yan: Erzählungen. [teilw.] übers., hrsgg und mit einem Nachwort versehen. 1997 Dortmund: Projekt Verlag
  • Lin Haiyin: Die Geheimnisse der Yingzi. München: Hanser 1997; Reihe Hanser dtv 20052
  • Yang Mu: Patt beim Go. Gedichte chinesisch - deutsch. [zus. Mit Wang Jue] München: A1 Verlag 2002
  • Yang Mu: Lange und kurze Balladen. Gedichte chinesisch – deutsch [zus. mit Wang Jue] München: Iudicium, 2020
  • Zhang Ailing: Die Klassenkameradinnen. [zus. mit Wang Jue] Berlin: Ullstein 2020 (und drei weitere Titel)
  • Ai Qing: Schnee fällt auf Chinas Erde. Gedichte. München: Penguin 2021.

Aus dem Englischen

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  • Charles Simmons: Salzwasser. München: C.H. Beck 1999, 20242 (und ein weiterer Titel)
  • Jonathan D. Spence: Verräterische Bücher. Eine Verschwörung im alten China. München: Hanser 2005 (und zwei weitere Titel.)
  •  Jessica Lee: Zwei Bäume machen einen Wald. Berlin: MSB 2020
  • Sally J. Pla: Komische Vögel. München: Reihe Hanser dtv. 2020 (und ein weiterer Titel)
  • Ha Jin: Der verbannte Unsterbliche. Das Leben des Li Bai. Berlin: MSB 2023 (und elf weitere Titel)
  • Judith Mackrell: Frauen an der Front. Kriegsreporterinnen im Zweiten Weltkrieg. [zus. mit Sonja Hauser] Berlin: Insel 2023 (und zwei weitere Titel)
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Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Hirn: OLD CHINA HAND I Susanne Hornfeck, Übersetzerin und Autorin. In: CHINAHIRN. Wolfgang Hirn, 15. Dezember 2021, abgerufen am 24. April 2024.
  2. Susanne Hornfeck. Übersetzer:in. In: ULLSTEIN Buchverlag. Abgerufen am 24. April 2024.
  3. Schlierseer Autorin erzählt in „Taiwankatze“ aus ihrem Leben. In: Merkur.de. 30. März 2024, abgerufen am 24. April 2024.
  4. a b Susanne Hornfeck. In: Matthes & Seitz Berlin. Abgerufen am 24. April 2024.
  5. a b c d Torte mit Stäbchen. Eine Jugend in Schanghai – Roman. In: dtv Verlag. Abgerufen am 24. April 2024.
  6. Vom gesteigerten Kulturschock und positiven Chinesen. Susanne Hornfeck. In: Deutschlandfunk. 26. März 2016, abgerufen am 24. April 2024.
  7. WRITER-IN-RESIDENCE PROGRAM. The Writer-in-Residence Program. In: Grinnell College. Abgerufen am 24. April 2024 (englisch).
  8. TAIWANKATZE. Eine Grenzüberschreitung. In: Drachenhaus Verlag. Abgerufen am 24. April 2024.