Symphorophilie

eine Form der Paraphilie bei der sexuelle Erregung durch Betrachtung von Situationen entsteht, bei denen Personen zu Schaden kommen

Als Symphorophilie (von altgriechisch συμφορά symphora „Ereignis, Zufall, (speziell:) Unglück, Unfall“ und -philie) bezeichnet man die sexuelle Erregung durch das Betrachten von Unfällen oder Katastrophen, bei denen Personen zu Schaden gekommen sein können, aus (sicherem) Abstand. Symphorophilie ist eine Form der Paraphilie,[1][2] T. Knecht listet sie unter weitere Paraphilie-Formen auf.[3] Der Name taucht ab 1984 in der wissenschaftlichen Literatur auf.[4] Symphorophilie kann strafrechtlich relevant werden, wenn durch Gaffer Rettungs- und Hilfsmaßnahmen behindert werden. Eine Unterart der Symphorophilie ist die Genitosymphorophilie, bei der die sexuelle Erregung dadurch ausgelöst wird, dass die betrachtende Person zu erkennen glaubt, dass die geschädigten Personen an ihren Geschlechtsorganen verletzt werden.[5]

Popkultur

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Im 1973 erschienene Dystopischen Roman Crash (von James Graham Ballard) und der gleichnamigen Verfilmung (1996, Regie: David Cronenberg) spielt Symphorophilie eine zentrale Rolle. Dabei wird das Fahrzeug zum sexuellen Fetischobjekt und zur Verlängerung der menschlichen Sexualität, wenn die Protagonisten absichtlich Unfälle herbeiführen, um so ihre Vorliebe auszuleben.[6]

Einzelnachweise

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  1. Thieme, Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik: Wo die Liebe hinfällt - Ursachen und Therapie sexueller Präferenzstörungen (Memento vom 5. April 2016 im Internet Archive)
  2. J. Money: Lovemaps: clinical concepts of sexual/erotic health and pathology, paraphilia, and gender transposition of childhood, adolescence, and maturity. Ardent Media, 1986, ISBN 0-8290-1589-2, S. 54 (englisch; Digitalisat in der Google-Buchsuche)
  3. T. Knecht: Die sogenannten Paraphilien – Biologisch-psychiatrische Aspekte der sexuellen Deviationen. Medicalforum.ch, PDF-Digitalisat, 134 KB (Memento vom 15. Juni 2016 im Internet Archive)
  4. John Money: Paraphilias: phenomenology and classification. In: American Journal of Psychotherapy. 1984, Nr. 38, S. 164–179.
  5. Brenda Love: Encyclopedia of Unusual Sex Practices. Barricade Books, Fort Lee NJ 1992, ISBN 1-56980-011-1, S. 217.
  6. Schlüsselwerk von J. G. Ballard „Crash“: Alles wird zum sexuellen Objekt von Jens Uthoff Die Tageszeitung, aufgerufen am 13. Juli 2022