Synagoge (La Chaux-de-Fonds)

Synagogengebäude in La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg, Schweiz

Die Synagoge in La Chaux-de-Fonds, einer Stadt im schweizerischen Kanton Neuenburg, wurde von 1894 bis 1896 nach Plänen des Architekten Richard Kuder errichtet.[1] Die Synagoge an der Rue du Parc Nr. 63 ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung. Rabbiner ist seit 1993 der in Strasbourg aufgewachsene Michel Margulies (* 1965).

Synagoge in La Chaux-de-Fonds, Nordseite, die Kuppel ist 32 m hoch
Die Synagoge in den 1910er Jahren, Südseite, sie steht neben dem damaligen Bureau de contrôle des métaux précieux des heutigen BAZG

Geschichte

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Bis zur Erlangung der Niederlassungsfreiheit für Juden in der Schweiz, durften Juden nur tageweise nach La Chaux-de-Fonds kommen, um als Kleinhändler oder Hausierer Produkte und Vieh zu verkaufen. Sie mussten am Osteingang der Stadt einen Wegzoll entrichten. Die Strasse, an der diese Abgabe erhoben wurde, trug den Namen Rue des Juifs (Strasse der Juden), später wurde sie nach dem antimonarchistischen Volkshelden Fritz Courvoisier umbenannt.[2]

Die Gottesdienste der jüdischen Gemeinde wurden von den ab 1830 zuziehenden jüdischen Familien zunächst in einer Privatwohnung abgehalten. Sie stellten einen Antrag an die Behörden, die dem zustimmten und 1843 konnte ein gemieteter Gebetsraum in der Rue Jaquet-Droz eingerichtet werden. Zuständig war der Rabbiner in Hégenheim. Später entstand eine Synagoge an der Rue de la Serre 35, die am 24. Juni 1863 von Rabbiner Moïse Nordmann aus Hégenheim eingeweiht wurde. Bald war jedoch diese Synagoge zu klein. Sie diente 1897–1912 dem gewerkschaftlichen Cercle ouvrier als Versammlungslokal.[2]

Die heutige Synagoge wurde von 1894 bis 1896 nach Plänen von Richard Kuder, inspiriert durch die Synagoge in Strasbourg, erbaut. Den Innenausbau gestaltete Gustave Clerc aus La Chaux-de-Fonds. Am 12. Mai 1896 wurde die Synagoge im neobyzantinischen Stil von Rabbiner Jules Wolff eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt waren 2, 4 % der Stadtbevölkerung jüdisch. Wolff trug durch sein gesellschaftliches Engagement zur Verankerung der Gemeinde in der Stadt und im Kanton bei und stand im Dialog mit den anderen Glaubensgemeinschaften.[2] Die Gemeinde von La Chaux-de-Fonds ist eine jüdische Einheitsgemeinde (= orthodoxe und nichtorthodoxe Juden beten gemeinsam) für den ganzen Kanton, dies spiegelt sich im Namen Communauté israélite du canton de Neuchâtel.

Literatur

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  • Sarah Blum: La communauté israélite de La Chaux-de-Fonds de 1933 à 1945. Éditions Alphil, Neuchâtel 2012, ISBN 978-2-940235-97-1.
  • Ron Epstein-Mil: Die Synagogen der Schweiz. Bauten zwischen Emanzipation, Assimilation und Akkulturation. Fotografien von Michael Richter (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in der Schweiz. Schriftenreihe des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds. Band 13). Chronos Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-0340-1398-7, S. 222–227.
  • Stefanie Mahrer: Artisans de la modernité. Des horlogers juifs à La Chaux-de-Fonds (1800–1914). Éditions Alphil, Neuchâtel 2018, ISBN 978-2-88930-219-2.
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Commons: Synagoge (La Chaux-de-Fonds) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die Synagoge der Rue du Parc in La Chaux-de-Fonds. In: blog.nationalmuseum.ch. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
  2. a b c Sylvie Pipoz: Petit guide des vieilles villes de La Chaux-de-Fonds et du Locle. Fondation en faveur de la mise en valeur du site inscrit, La Chaux-de-Fonds 2024, S. 22–25.

Koordinaten: 47° 6′ 2,2″ N, 6° 49′ 27,2″ O; CH1903: 553359 / 216805