Take Me to Church

Rocksong des irischen Sängers Hozier

Take Me to Church ist ein Rocksong des irischen Sängers Hozier. Das Stück erreichte in zahlreichen Ländern hohe Platzierungen in den Musikcharts.

Take Me to Church
Hozier
Veröffentlichung 13. September 2013 (Album)
20. März 2014 (Single)
Länge 4:02
Autor(en) Andrew Hozier-Byrne
Album Hozier

Entstehung

Bearbeiten

Hozier kritisierte in einem Interview die katholische Kirche unter anderem in seinem Heimatland Irland für ihre Haltung gegenüber Frauen und Homosexuellen, da nach seiner Ansicht die beiden Personengruppen von der Kirche pauschal als „Sünder“ verurteilt werden. Daher schrieb er das Lied, um den Liebesakt, gleich welcher Sexualität, als etwas Positives und Menschliches darzustellen.[1] Hozier wurde unter anderem von Texten des Autors Christopher Hitchens beeinflusst.[2]

Das Lyrische Ich des Songs huldigt seiner Liebe, indem er sie mit einer Religion vergleicht. Dies wird unter anderem an den Textzeilen „I should've worshipped her sooner“ („Ich hätte sie früher anbeten sollen“), „The only heaven I’ll be sent to is when I’m alone with you“ („Mit dir allein zu sein ist der einzige Himmel, in den ich kommen werde“) sowie der mehrmaligen Verwendung des Wortes Amen verdeutlicht.

Die Zeile „I was born sick, command me to be well“ („Ich wurde krank geboren, befiehl mir, gesund zu sein“) ist an den Vers „Created sick, commanded to be Sound“ („Krank erschaffen, zum Gesundsein verpflichtet“) des Dichters Fulke Greville angelehnt.

Unter anderem im Refrain wird die Kirche für ihre Einstellung zur (gleichgeschlechtlichen) Liebe kritisiert, beispielsweise durch Sätze wie „I’ll worship like a dog at the shrine of your lies“ („Ich werde wie ein Hund den Altar aus deinen Lügen anbeten“) und „I’ll tell you my sins so you can sharpen your knife“ („Ich erzähle dir von meinen Sünden, damit du dein Messer schärfen kannst“).

Musikvideo

Bearbeiten

Es wurde ein Musikvideo zu Take Me to Church in schwarz-weiß gedreht. In diesem wird die Beziehung eines homosexuellen Paares gezeigt. Als die Verbindung offenkundig wird, wird das Haus eines der beiden Männer von einer Gruppe Vermummter mit Molotowcocktails beworfen, er wird verschleppt und verprügelt. Im Video werden im Fernsehen übertragene Demonstrationen gezeigt, auf denen die Teilnehmer Schilder in kyrillischer Schrift hochhalten. Dies ist eine Anspielung auf die weitverbreitete Homophobie in Russland.[3] Im Video vergräbt einer der Männer eine mit Ketten versehene Schatulle, die von den Vermummten gefunden wird. Letztere versuchen, die Schatulle zu öffnen, bleiben jedoch erfolglos und werfen sie daher in ein selbst gelegtes Feuer, das einem Scheiterhaufen ähnelt.

Rezeption

Bearbeiten

Rezensionen

Bearbeiten

Adam R. Holz von pluggedin.ca lobte die starke und bildhafte Sprache des Liedes sowie die Fähigkeit des Sängers, Subversionen eindrucksvoll zu verwenden.[4] Nick Messitte der Zeitschrift Forbes äußerte sich positiv über die berührende und sensible Behandlung eines schwierigen Themas.[5] Andy Greene vom Rolling Stone bezeichnete das Lied als Ballade, die Blues, Gospel, Folk und Soul miteinander vereint.[6]

Das Lied wurde bei den Teen Choice Awards 2015 zum beliebtesten Rocksong gewählt.[7] Im selben Jahr gewann es bei den Billboard Music Awards den Titel Bester Rocksong,[8] der BBC Music Award kürte es zum Song of the Year.[9] Außerdem war es 2015 in der Kategorie Best Song of the Year für einen Grammy nominiert.[10]

Kommerzieller Erfolg

Bearbeiten

Im Jahr 2014 war das Stück mit 87 Millionen Streams der erfolgreichste Titel auf Spotify.[11] Im Mai 2023 zählte das Lied auf YouTube über 730 Millionen Klicks.[12]

Chartplatzierungen

Bearbeiten

Das Stück erreichte unter anderem in Deutschland,[13] Österreich[14] und Frankreich[15] hohe Platzierungen in den Singlecharts.

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
  Deutschland (GfK)[16]2 (62 Wo.)62
  Irland (IRMA)[16]2 (138 Wo.)138
  Österreich (Ö3)[16]1 (42 Wo.)42
  Schweiz (IFPI)[16]1 (68 Wo.)68
  Vereinigte Staaten (Billboard)[16]2 (41 Wo.)41
  Vereinigtes Königreich (OCC)[16]2 (113 Wo.)113
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (2014)Platzie­rung
  Deutschland (GfK)[17]61
  Vereinigtes Königreich (OCC)[18]66
ChartsJahres­charts (2015)Platzie­rung
  Deutschland (GfK)[19]30
  Österreich (Ö3)[20]15
  Schweiz (IFPI)[21]7
  Vereinigte Staaten (Billboard)[22]14
  Vereinigtes Königreich (OCC)[23]3
ChartsJahres­charts (2023)Platzie­rung
  Vereinigtes Königreich (OCC)[24]68
Dekadencharts
ChartsJahres­charts (2010–2019)Platzie­rung
  Österreich (Ö3)[25]36
  Vereinigte Staaten (Billboard)[26]91
  Vereinigtes Königreich (OCC)[27]17

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Bearbeiten
Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
  Australien (ARIA)[28]  18× Platin1.260.000
  Belgien (BRMA)[29]  3× Platin90.000
  Brasilien (PMB)[30]  2× Diamant500.000
  Dänemark (IFPI)[31]  4× Platin360.000
  Deutschland (BVMI)[32]  7× Gold1.050.000
  Frankreich (SNEP)[33][34]  Diamant365.000
  Italien (FIMI)[35]  7× Platin350.000
  Kanada (MC)[36]  Diamant800.000
  Mexiko (AMPROFON)[37]  Gold30.000
  Neuseeland (RMNZ)[38]  9× Platin270.000
  Niederlande (NVPI)[39]  3× Platin240.000
  Norwegen (IFPI)[40]  7× Platin280.000
  Österreich (IFPI)[41]  Platin30.000
  Portugal (AFP)[42]  2× Platin20.000
  Schweden (IFPI)[43]  9× Platin360.000
  Schweiz (IFPI)[44]  Platin30.000
  Spanien (Promusicae)[45]  4× Platin240.000
  Vereinigte Staaten (RIAA)[46]   13× Platin13.000.000
  Vereinigtes Königreich (BPI)[47]  7× Platin4.200.000
Insgesamt   2× Gold
  81× Platin
  5× Diamant
23.475.000

Hauptartikel: Hozier/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Hozier über die Single “Take Me To Church”: Ein Song über Sex, Freiheit und Menschlichkeit. Abgerufen am 2. März 2018.
  2. Laura Barton: Hozier: The best vocalists I can think of are female. 31. Juli 2014, abgerufen am 8. März 2018 (englisch).
  3. JamesMichael Nichols: Hozier's 'Take Me To Church' Echoes Russian LGBT Violence. In: Huffington Post. 26. September 2013 (huffingtonpost.com [abgerufen am 3. März 2018]).
  4. "Take Me to Church" Track Review (2014) | Plugged In. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. März 2018; abgerufen am 8. März 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pluggedin.ca
  5. Nick Messitte: Why Is Hozier's 'Take Me To Church' So Popular? In: Forbes. (forbes.com [abgerufen am 8. März 2018]).
  6. Behind Hozier's Unlikely Rise. In: Rolling Stone. (rollingstone.com [abgerufen am 8. März 2018]). Behind Hozier's Unlikely Rise (Memento des Originals vom 21. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rollingstone.com
  7. Variety Staff: Teen Choice Awards 2015 Winners: Full List. In: Variety. 17. August 2015 (variety.com [abgerufen am 2. März 2018]).
  8. Billboard Music Awards 2015: See the Full Winners List. In: Billboard. (billboard.com [abgerufen am 2. März 2018]).
  9. BBC Music Awards 2015. Abgerufen am 2. März 2018 (englisch).
  10. Grammys 2015: See the Full List of Nominees
  11. Hozier's 'Take Me To Church' is the most streamed song of the year. In: The Independent. 10. Dezember 2014 (independent.co.uk [abgerufen am 8. März 2018]).
  12. YouTube: Hozier – Take Me To Church
  13. Chartplatzierung in Deutschland
  14. Chartplatzierung in Österreich
  15. Chartplatzierung in Frankreich
  16. a b c d e f Chartquellen: DE IE AT CH UK US
  17. Top 100 Single-Jahrescharts: 2014. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 1. Januar 2023.
  18. End of Year Singles Chart Top 100 – 2022. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
  19. Top 100 Single-Jahrescharts: 2015. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 1. Januar 2023.
  20. Jahreshitparade Singles 2015. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 1. Januar 2023.
  21. Schweizer Jahreshitparade 2015. In: hitparade.ch. Hung Medien, abgerufen am 1. Januar 2023.
  22. Year-end Charts – Hot 100 Songs: 2015. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
  23. End of Year Singles Chart Top 100 – 2022. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
  24. End of Year Singles Chart in 2023. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 14. Januar 2024 (englisch).
  25. Dekadencharts 2010-2019 in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 25. Mai 2024.
  26. Billboard Decade-End Hot 100
  27. The UK's official Top 100 biggest songs of the decade
  28. Accreditations. In: aria.com.au. Abgerufen am 29. November 2024 (englisch).
  29. Goud en platina Singles 2013. In: ultratop.be. Abgerufen am 13. Juni 2023 (niederländisch).
  30. Certificados. In: pro-musicabr.org.br. Abgerufen am 27. August 2024 (portugiesisch).
  31. Certificeringer. In: ifpi.dk. Abgerufen am 13. Juni 2023 (dänisch).
  32. Gold-/Platin-Datenbank. In: musikindustrie.de. Abgerufen am 21. September 2023.
  33. Les Certifications. In: snepmusique.com. Abgerufen am 13. Juni 2023 (französisch).
  34. Les 20 plus gros tubes de 2015 en France : Louane, Marina Kaye, Major Lazer... In: chartsinfrance.net. 7. Januar 2016, abgerufen am 16. November 2024 (französisch).
  35. Dati della certificazione richiesta. In: fimi.it. Abgerufen am 13. Juni 2023 (italienisch).
  36. Gold/Platinum. In: musiccanada.com. Abgerufen am 13. Juni 2023 (englisch).
  37. Certificaciones. In: amprofon.com.mx. Abgerufen am 13. Juni 2023 (spanisch).
  38. Official Catalogue Singles. In: aotearoamusiccharts.co.nz. Abgerufen am 15. November 2024 (englisch).
  39. Goud/Platina. In: nvpi.nl. Abgerufen am 13. Juni 2023 (niederländisch).
  40. Troféoversikt. In: ifpi.no. Abgerufen am 13. Juni 2023 (norwegisch).
  41. Gold & Platin. In: ifpi.at. Abgerufen am 13. Juni 2023.
  42. Top Afp/Audiogest Semanas 1 a 52 de 2021. (PDF) In: audiogest.pt. Abgerufen am 13. Juni 2023 (portugiesisch).
  43. Sverigetopplistan. In: sverigetopplistan.se. Abgerufen am 13. Mai 2024 (nordsamisch).
  44. Edelmetall. In: hitparade.ch. Abgerufen am 13. Juni 2023.
  45. Awards Record. In: elportaldemusica.es. Abgerufen am 8. November 2024 (spanisch).
  46. Gold & Platinum. In: riaa.com. Abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  47. Brit certified. In: bpi.co.uk. Abgerufen am 23. September 2024 (englisch).