Talsperre Fojtka
Die Talsperre Fojtka („Talsperre Voigtsbach“) ist eine typische Intze-Staumauer im Isergebirge in Böhmen (Tschechien), das zur Bauzeit zu Österreich-Ungarn gehörte. Die Talsperre liegt zwischen Mníšek und Fojtka nördlich von Liberec.
Talsperre Fojtka | |||
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Lage | Tschechien | ||
Zuflüsse | Fojtecký potok (Voigtsbach) | ||
Abfluss | Fojtecký potok (Voigtsbach) → Jeřice | ||
Größere Städte in der Nähe | Liberec | ||
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Koordinaten | 50° 49′ 35″ N, 15° 3′ 27″ O | ||
Daten zum Bauwerk
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Sperrentyp | Gewichtsstaumauer | ||
Bauzeit | 1904–1906 | ||
Höhe über Talsohle | 9 oder 11 m | ||
Höhe über Gründungssohle | 15,8 oder 18 m | ||
Höhe der Bauwerkskrone | 393,5 m | ||
Bauwerksvolumen | 12 000 m³ | ||
Kronenlänge | 145 m | ||
Kronenbreite | 4,5 m | ||
Basisbreite | 11 m | ||
Krümmungsradius | 175 m | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 392,5 m | ||
Wasseroberfläche | 8,7 ha | ||
Speicherraum | 0,25 Mio. m³ | ||
Einzugsgebiet | 6,9 km² | ||
Bemessungshochwasser | 11 m³/s |
Zweck
BearbeitenDie Talsperre dient dem Schutz vor Hochwasser und der Niedrigwasseraufhöhung. Das gestaute Gewässer ist der Voigtsbach im Quellgebiet der Jeřice („Görsbach“).
Die Staumauer
BearbeitenDie Gewichtsstaumauer wurde von 1904 bis 1906 unter der Oberbauleitung von Otto Intze aus Aachen gebaut. Nach dem Tod von Intze im Dezember 1904 übernahm der Oberingenieur E. von Scheure die Oberbauleitung. Die örtliche Bauleitung hatte der Ingenieur Hermann Schmidt.
Die Mauer ist aus Hornblendegranit-Bruchsteinen gemauert. Als Mörtel wurde Zementtrass verwendet.
Weitere Talsperren
BearbeitenZum Schutz vor Hochwasser wurden zu dieser Zeit insgesamt sechs Talsperren im Flussgebiet der Görlitzer Neiße (Lausitzer Neiße) geplant. Auslöser waren die Hochwasser des Jahres 1897 in großen Teilen Böhmens, Sachsens, Preußens und den Alpenländern. Zu diesem Zweck war im Jahr 1900 die "Wassergenossenschaft zur Regulierung der Wasserläufe und Erbauung von Talsperren im Flussgebiete der Görlitzer Neiße" gegründet worden. – Die anderen fünf sind:
- Grünwalder Wasser (Mseno) (Stauinhalt 2,7 Mio. m³)
- Harzdorf (Harcov) (Stauinhalt 0,63 Mio. m³)
- Friedrichswald/Schwarze Neiße (Talsperre Bedrichov) (Stauinhalt 2,0 Mio. m³)
- Görsbach/Gierschbach (Stauinhalt 0,5 Mio. m³) (war 1906 noch in Planung)
- Mühlscheibe/Scheidebach (Mlynice) (Stauinhalt 0,25 Mio. m³)
Die Talsperre Görsbach wurde wahrscheinlich nicht gebaut. In Listen tschechischer Talsperren ist heute keine passende Staumauer zu finden.
Literatur (Quelle)
Bearbeiten- Talsperren-Anlagen der Wassergenossenschaft zur Regulierung der Wasserläufe und Erbauung von Talsperren im Flussgebiete der Görlitzer Neiße in Reichenberg. Verlag der Wassergenossenschaft, Reichenberg 1906.
Weblinks
Bearbeiten- Bilder und technische Daten der Talsperre Fojtka, in tschechischer Sprache