Tannenburg (Schönau vor dem Walde)
Die Tannenburg, auch Tannburg genannt, ist eine abgegangene hochmittelalterliche Höhenburg auf einem breit gelagerten Berg südlich des Ortsteils Schönau vor dem Walde von Georgenthal im Landkreis Gotha am Nordrand des Thüringer Waldes.
Die Tannenburg wurde im 17. Jahrhundert auch als Thanburg bezeichnet.[1]
Tannenburg | ||
---|---|---|
Am Burgwall der Tannenburg (2004) | ||
Alternativname(n) | Tannburg | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Georgenthal | |
Entstehungszeit | um 1250 | |
Burgentyp | Höhenburg, Gipfellage | |
Erhaltungszustand | Burgstall, Wall- und Grabenreste | |
Ständische Stellung | Ortsadel | |
Geographische Lage | 50° 51′ N, 10° 37′ O | |
Höhenlage | 446 m ü. NN | |
|
Lage
BearbeitenDie Burgstelle befindet sich über dem westlichen Ortsrand des Ortsteiles Schönau vor dem Walde und ist von dort über ausgeschilderte Wege rasch zu erreichen. Das Gelände befindet sich, durch Hinweistafel markiert im westlichen Teil in Gipfellage (446 m ü. NN) unter Wald.[2]
Beschreibung
BearbeitenDie Anlage in Gipfellage des Schlossberges wurde auf drei Seiten durch eine noch erkennbare Wall-Graben-Befestigung gesichert, der Steilabfall nach Westen bot natürlichen Schutz. Die Anlage nutzte den westlichen Teil des Gipfelplateaus. Verschiedentlich trifft man auf kleinere Bodenunebenheiten, die auch natürliche Ursachen haben können. Vermutlich bestand das Bauwerk überwiegend aus Holz- und Fachwerkgebäuden, da sich im Gelände keine Mauerreste nachweisen lassen.
Geschichte
BearbeitenDie Tannenburg wurde als eine Befestigungsanlage des Ritters Hermann Stranz von Döllstädt in der 1418/19 entstandenen Thüringischen Landeschronik des Eisenacher Chronisten Johannes Rothe erwähnt. Ihre Erbauungszeit, Nutzung und Zerstörung steht unmittelbar im Zusammenhang mit dem thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247–1263). Die Burgstelle ist heute ein geschütztes Bodendenkmal.
Sonstiges
BearbeitenAm Südwestrand der Burgstelle wurde von Heimatfreunden eine Schutzhütte errichtet. Die auf dem Hinweisschild angebrachte Datierung – Wallburg aus dem 8. Jahrhundert – wurde bisher nicht durch entsprechendes Fundmaterial belegt.
Literatur
Bearbeiten- Thomas Bienert: «Burgstelle Tannburg» - Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 80.
- Michael Köhler: «Tannenburg» - Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 243.
- Chronica Reinhardsbrunnensis. In: Oswald Holder-Egger (Hrsg.): Monumenta Germaniae Historica Scriptores. Band 30 -1. Hannover 1896, S. 619.
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag zu Burg Tannburg in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 1. November 2021.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Luise Gerbing: Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringerwaldes zwischen der Weinstrasse im Westen und der Schorte (Schleuse) im Osten; namens des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde bearb. und hrsg. von Luise Gerbing. Jena G. Fischer, 1910 (archive.org [abgerufen am 23. Mai 2020]).
- ↑ Thüringer Landesvermessungsamt TK25 - Blatt 5129 Waltershausen, Erfurt 1997, ISBN 3-86140-065-0.