Tarek Mousli

libanesischer Karateka
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Tarek Mohamad Ali Mousli (* in Beirut, Libanon[1]) ist ein ehemaliger Terrorist der Revolutionären Zellen (RZ).

Mousli ist der Sohn eines saudi-arabischen Geschäftsmann und Angehörigens einer Königsfamilie und einer deutschen Stewardess.[1][2] Nachdem sein Vater bei einem Flugzeugabsturz gestorben war, siedelte seine Familie 1966 von Saudi-Arabien nach Norddeutschland über.[1][3] Tarek Mousli besuchte ein Internat. Mit 20 Jahren kam er in Kiel mit der Hausbesetzerszene in Kontakt.[1] 1981 ging er für das Studium an die FU Berlin und wohnte in einem besetzten Haus in Berlin-Kreuzberg.[1][3]

Eine Halbschwester Mouslis wurde in den Libanon abgeschoben.[2] Dies habe ihn nach eigenen Angaben politisiert und seine Einstellung zu Abschiebebehörden stark negativ geprägt.[1][2]

Karriere

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Mousli leitete zwei Kampfsportstudios in Prenzlauer Berg und Marzahn.[1] Er trainierte u. a. die Kampfsportspezialisten der Polizei sowie Karateka des Bundeskaders.[3] Mousli gehörte in dieser Zeit zu den etwa 20 Karateka in der Bundesrepublik, die den 4. Dan tragen durften.[1]

Terroristische Aktivitäten und Gerichtsprozess

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Mousli wurde wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung,[3] Herbeiführen eines Sprengstoffanschlages[3], Knieschussattentaten und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz angeklagt.[4][5] Ihm wurde vorgeworfen, an der Vorbereitung und Durchführung von insgesamt drei Anschlägen der RZ in Berlin maßgeblich beteiligt gewesen zu sein.[5] Zufällig fanden Einbrecher 1995 in Mouslis Keller rund zehn Kilogramm Sprengstoff, die er dort gelagert hatte.[3][6] Der Fund führte das Bundeskriminalamt jedoch erst 1998 zu Mousli.[7] Im November 1999 wurde er verhaftet.[1] Zuvor hatte eine ehemalige Lebensgefährtin Mouslis gegen ihn ausgesagt.[1] Mousli legte ein umfassendes Geständnis ab und bot sich als Kronzeuge an.[3] Seine Informationen führten zur Verhaftung einer Reihe bis dahin nicht entdeckter Mitglieder der RZ.[6] Seine umfassenden Aussagen wirkten sich für Mousli strafmildernd aus, so dass er lediglich zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt wurde.[8]

Während des Prozesses gegen weitere Mitglieder der RZ wurde er von Personenschützern des Bundeskriminalamts geschützt.[6]

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Holger Stark: „Revolutionäre Zellen“: Ein ganz sensibler Zeuge. In: tagesspiegel.de. 22. Juni 2000, abgerufen am 10. Dezember 2017.
  2. a b c kurzportrait. In: Die Tageszeitung: taz. 5. Dezember 2000, ISSN 0931-9085, S. 4 (taz.de [abgerufen am 13. Juni 2024]).
  3. a b c d e f g Ex-Terrorist gesteht Beteiligung an Anschlägen - WELT. 17. November 2011, abgerufen am 13. Juni 2024.
  4. PLUTONIA PLARRE: Mousli: Die Kronzeugenregelung war`s. In: Die Tageszeitung: taz. 12. Dezember 2000, ISSN 0931-9085, S. 19 (taz.de [abgerufen am 13. Juni 2024]).
  5. a b RZ-Mitglied vor Gericht. In: Neues Deutschland. 6. Dezember 2000, abgerufen am 10. Dezember 2017.
  6. a b c Michael Sontheimer: Kronzeugen: Absolut sicher. In: Der Spiegel. 26/2004, 21. Juni 2004, abgerufen am 25. Januar 2022.
  7. Prozess gegen ehemaliges Mitglied der "Revolutionären Zellen" vor dem Kammergericht: Ein Feierabend-Terrorist packt aus. 6. Dezember 2000, abgerufen am 13. Juni 2024.
  8. Sabine Deckwerth: Fünf Angeklagte wegen Terroranschlägen verurteilt: Haftstrafen für „Revolutionäre Zellen“. In: Berliner Zeitung. 19. März 2004, archiviert vom Original am 7. März 2016; abgerufen am 25. Januar 2022.