Tatra 72
Der Tatra 72 war der Nachfolger des 6-Rad-Wagens Tatra Typs 26/30, den das Tatrawerk in Nesselsdorf 1933 herausbrachte.
Tatra 72
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Tatra 72 mit Ladefläche hinten | |
Basisinformation | |
Hersteller | Tatra |
Modell | Tatra 72 |
Vorgängermodell | Tatra 26/30 |
Nachfolgemodell | Tatra 82 |
Technische Daten | |
Motor | Vierzylindermotor mit Luftkühlung |
Hubraum | 1910 cm³ |
Leistung | 35 PS (26 kW) |
Geschwindigkeit | 90 km/h |
Antriebsformel | 6 × 4 |
Entstehung und Technik
BearbeitenBei Tatra wurden schon in den 1920er-Jahren Fahrzeuge mit Zentralrohrrahmen gebaut. Die Entwicklung bei Tatra wurde maßgeblich von Hans Ledwinka beeinflusst. Geländefahrzeuge mit Allradantrieb entstanden bei Tatra zur Anpassung der Fahrzeugproduktion auf dem Hintergrund von Anfragen für Militärfahrzeuge und den absehbaren Vorgaben zur Aufrüstung der Wehrmacht. Die Produktion von Militärfahrzeugen sollte die Beschäftigung der Tatrawerke absichern. Die spätere Kontingentierung der Automobilindustrie durch den Schell-Plan (1939) zeichnete sich schon Anfang der 1930er-Jahre für Fahrzeughersteller ab.
Der Tatra 72 hatte einen hatte den gleichen obengesteuerten luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor mit 1910 cm³ Hubraum und 30–35 PS (22–25,7 kW) Leistung wie der Tatra 52. Ein Entwicklungsprototyp wurde als Tatra 71 bekannt. Das Fahrzeug wurde mit drei Achsen ausgestattet, von denen die hintere beide Achsen angetrieben waren. Das Getriebe bekam acht Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit des 1800 kg schweren Wagens lag bei 90 km/h. Das Fahrgestell bestand aus Rohren, hatte eine Vorderachse mit Querblattfeder und Pendelachsen in der Mitte und hinten, versehen mit Ausleger-Längsblattfedern.
Es gab als Aufbauten einen offenen Mannschaftswagen, einen sogenannten „Break“ (geschlossenen Kastenwagen), einen 10-sitzigen Omnibus und einen Lastwagen sowie dem Panzerwagen OA vz. 30. In vier Jahren wurden insgesamt 328 Fahrzeuge hergestellt. Nachfolger des Mannschaftswagens war ab 1935 der Typ 82.
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Tatra 72 externe Lizenzfertigung: ein Chassis des Lorraine 72.
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Zentralrohrahmen-Chassis, Seitenansicht.
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Tatra Zentralrohramen-Doppelachse.
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Lorraine 72, ursprünglich für das Militär gebaut, heute in „ziviler“ Farbgebung.
Literatur
Bearbeiten- Mojmír Stojan: Tatra v archivní dokumentaci : průvodce historií a dokumentací automobilů Tatra = Tatra in archive documentation : guide through history and documentation of Tatra automobiles. MS Press, Brünn 2013, ISBN 80-87191-01-3 (tschechisch).
- Radomír Zavadil: Vojenské automobily Tatra v letech 1918 až 1945 : osobní automobily = Tatra military vehicles from 1918 to 1945. 1. Auflage. Jacab, Bučovice 2007, ISBN 80-87161-00-9 (tschechisch).
Quellen
Bearbeiten- Schmarbeck, Wolfgang: Tatra – Die Geschichte der Tatra-Automobile. Verlag des Internationalen Auto- und Motorrad-Museums Deutschland, Bad Oeynhausen 1977
- Евгений Кочнев: Хребтовые рамы, воздушные оппозиты и дизели V12 на службе Вермахта: Tatra Второй мировой. (Tatra im Zweiten Weltkrieg). kolesa.ru, archiviert vom am 25. April 2021; abgerufen am 24. Mai 2023 (russisch, Artikel über die Geländewagenentwicklungen bei Tatra).
Weblinks
Bearbeiten- Tatra 71 prototyp (1932-1933), Tatra 72 (1933-1938). tatraprehled.com, archiviert vom am 7. April 2022; abgerufen am 24. Mai 2023 (Abbildungen von seltenen Prototypen von Typ 71 und Typ 72).