Tauchritz

Dorf und Ortsteil von Görlitz

Tauchritz (obersorbisch Tuchoricy)[2] ist ein Dorf in der Oberlausitz und der südlichste Ortsteil der Stadt Görlitz.

Tauchritz
Stadt Görlitz
Koordinaten: 51° 4′ N, 14° 57′ OKoordinaten: 51° 4′ 5″ N, 14° 56′ 39″ O
Höhe: etwa 200 m ü. NN
Fläche: 3,3 km²
Einwohner: 183 (31. Dez. 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1957
Eingemeindet nach: Hagenwerder
Postleitzahl: 02827
Vorwahl: 035822
Karte
Lage von Tauchritz in Görlitz

Bevor Tauchritz im Jahr 1994 von der Stadt Görlitz eingemeindet wurde, gehörte es zur Gemeinde Hagenwerder.

Tauchritz ist über die Bundesstraße 99 erreichbar und an das Busnetz der Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB) angeschlossen. Das Wasserschloss Tauchritz ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit im Ort.

Im alten Feuerwehrhaus des Braunkohletagebaus ist nun die Technik der DLRG Görlitz untergebracht und dient als Stützpunkt und Ausbildungsort der Gliederung[3].

Geschichte

Bearbeiten
 
Wasserschloss Tauchritz
 
Hochbunker, die ehemalige Siebanlage (Bergbaugebäude) bei Tauchritz

Der Ortsname Tauchritz, abgeleitet vom slawischen Tucherice, bedeutet so viel wie Ort in sumpfiger Gegend. Das Wasserschloss wurde im Jahr 1306 erstmals urkundlich erwähnt und 1686/87 nach einem Brand neu errichtet. Im 14. Jahrhundert übernahm die Familie Gersdorf die Grundherrschaft. 1427–1433 wurde der Ort viermal von den Hussiten angegriffen. 1611 kaufte die Familie Warnsdorf Schloss und Gut. 1686 brannten große Teile des Dorfes ab. 1749 fiel die Grundherrschaft an das Stift Joachimstein.

Der Ortsteil wurde aufgrund seiner Lage stark durch das ehemalige Kraftwerk Hagenwerder und den ehemaligen Braunkohletagebau Berzdorf, dem jetzigen Berzdorfer See, geprägt.

Im Jahr 2008 wurden auf dem mindestens seit 1587 genutzten Friedhof Tauchritz Grabmäler der Familien Gersdorf und Warnsdorf sowie der Pfarrer der Kirche im Rahmen der Denkmalpflege geborgen und konserviert. Sie stammen aus der Renaissance- und Barockzeit und waren in die Kirchhofsmauer eingelassen.[4] Die Mittel dazu kamen von der Altstadtstiftung Görlitz aus der Altstadtmillion.[5]

Pfarrkirche

Bearbeiten

Die Pfarrkirche Tauchritz wurde 1686 nach dem Brand einer Vorgängerkirche gebaut.[6] Zwischen 2004 und 2008 wurden Teile der Kirche aus Mitteln der Görlitzer "Altstadtmillion" saniert.

Persönlichkeiten

Bearbeiten
  • Theodor Donat (1844–1890), Gründer des Riesengebirgsvereins (1880)
Bearbeiten
Commons: Tauchritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Tauchritz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. goerlitz.de: Statistische Monatszahlen Stadt Görlitz Monat Dezember 2011. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2012; abgerufen am 11. Juni 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goerlitz.de
  2. Arnošt Muka: Serbski zemjepisny słowničk. Nakł. Maćica Serbska, Budyšin 1927, S. 27 (Online).
  3. Modernisierung(Umnutzung) des Stützpunktes der Wasserrettung - DLRG Görlitz. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. August 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/bez-goerlitz.dlrg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Constanze Herrmann: Wiederentdeckt: die Epitaphien vom Kirchhof in Tauchritz. In: Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 143, Görlitz 2021, S. 105–126.
  5. Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur, Kulturhistorisches Museum Görlitz (Hrsg.): Das Wunder der Görlitzer Altstadtmillion, Bonn: Monumente Publikationen 2017, ISBN 978-3-86795-129-6, Seite 287 (Übersicht über die einzelnen Maßnahmen)
  6. siehe Seite der Gemeinde über die Kirche