Teilsummenproblem

NP-vollständiges Problem

Das Teilsummenproblem (auch Untermengensummenproblem, engl. subset sum problem) ist ein berühmtes Problem der Informatik und des Operations Research. Es ist ein spezielles Rucksackproblem.

Problembeschreibung

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Gegeben sei eine Menge von ganzen Zahlen  . Gesucht ist eine Untermenge, deren Elementsumme maximal, aber nicht größer als eine gegebene obere Schranke   ist (oft ist auch gefragt, die Schranke   exakt zu erreichen).

Formal: Gesucht sind  , die   maximieren unter der Nebenbedingung  .

NP-Vollständigkeit

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Das Problem ist NP-vollständig und somit vermutlich nicht effizient lösbar. Es kann mit der Branch-and-Bound-Methode gelöst werden.

Der Beweis der NP-Schwere erfolgt durch eine Reduktion von 3-SAT. Für eine gegebene Klauselmenge   mit den Variablen   werden die Dezimalzahlen   sowie die Schranke   anhand einer Tabelle konstruiert. Es wird vorausgesetzt, dass keine Klauseln vorhanden sind, die   und   gleichzeitig enthalten; dies ist keine Einschränkung, da eine solche Klausel immer erfüllt wäre und somit weggelassen werden kann, ohne den Sinn zu verändern.

Beispielsweise wird die Formel   wie folgt verarbeitet (eine Erklärung folgt nach der Tabelle).

           
  1 0 0 1 1 0
  1 0 0 0 0 1
  0 1 0 0 1 0
  0 1 0 1 0 1
  0 0 1 1 1 0
  0 0 1 0 0 1
  0 0 0 1 0 0
  0 0 0 2 0 0
  0 0 0 0 1 0
  0 0 0 0 2 0
  0 0 0 0 0 1
  0 0 0 0 0 2
  1 1 1 4 4 4
  • Die Ziffern einer Zeile werden als Stellen einer Dezimalzahl aufgefasst.
  • Die ersten 2n Zeilen sind lediglich eine Codierung der Formel selbst:   besagt, dass   in den Klauseln   und  , aber nicht   vorkommt.   setzt das für   um,   für  ,   für   etc.
  • Die Zeilen   bis   sind "Korrekturzeilen", die nur auf der Diagonalen jeweils abwechselnd den Wert 1 oder 2 haben.
  • Die Zahl   besteht nur aus n Einsen und m Vieren. Dies bewirkt, dass bei Addition der Spaltenwerte, an den ersten n Stellen nur entweder   oder  ;   oder   etc. ausgewählt werden kann, wodurch in der Formel   auf true oder false gesetzt wird. Die Vieren sind so gewählt, dass zusätzlich zu den beiden Korrekturwerten, die zusammen nur 1+2=3 ergeben, noch mindestens eine der Variablen in den Klauseln vorhanden sein muss, um auf 4 zu kommen. Sind mehr Variablen verfügbar, können entsprechend Korrekturzeilen weggelassen werden.

Besitzt nun die boolesche Formel eine erfüllende Belegung, so nehmen wir falls  =true die Zahl   auf; falls  =false die Zahl  . Damit sind schon die Einsen in   korrekt. Da alle Klauseln erfüllt sind, ist in den gerade hinzugefügten Zahlen in jeder Klausel mindestens eine erfüllte Variable vorhanden, somit sind die Spaltensummen im rechten Teil schon mindestens 1 und höchstens 3. Nun muss man nur noch die Korrekturvariablen geeignet wählen, um auf 4 zu kommen. Mit der konstruierten Menge ist es so möglich, genau   zu erreichen, wenn die Formel erfüllbar ist.

Wenn nun   genau erreicht werden kann, so muss die Teilmenge der   zunächst jeweils genau ein   oder  ;   oder   etc. enthalten, weil sonst die Einsen in   nicht erfüllt wären. Somit ist gewährleistet, dass eine Variable tatsächlich true oder false (und nicht keins oder beides) ist. Durch diese Auswahl der Teilmenge muss dann auch jede Klausel erfüllt sein, denn wenn in einer Klausel keine Variable durch die Belegung erfüllt wäre, so würde die Addition nicht die notwendige Vier in   ergeben. Daher ist die boolesche Formel insgesamt erfüllbar.

Literatur

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  • Soma, Nei Y. Toth, Paolo: An exact algorithm for the subset sum problem. European Journal of Operational Research 136 S. 57–66
  • Thomas H. Cormen, Charles E. Leiserson, Ronald L. Rivest, und Clifford Stein. Algorithmen – Eine Einführung. Oldenbourg-Verlag, 2004. ISBN 3-486-27515-1. Seiten 1017ff.