Telefontraining bezeichnet Trainingsmaßnahmen, die professionelles Telefonieren vermitteln. Diese etablierten sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Teil des Verkaufstrainings.[1]

Telefontraining in einem Callcenter

In der Bundesrepublik Deutschland ist Telefontraining eine öffentlich geförderte berufliche Weiterbildungsmaßnahme.[2]

Abgrenzung zum Gesprächstraining

Bearbeiten

Telefontrainings- unterscheiden sich von Gesprächstrainingsmaßnahmen: Beim Telefonieren werden ausschließlich akustische Signale weitergegeben, visuelle entfallen, da kein Sichtkontakt besteht.

Die menschliche Stimme muss in einem Telefongespräch auch die Informationen transportieren, welche bei Sichtkontakt durch optische Signale (Mimik, Gestik, Kleidung) übermittelt werden.[3]

Zielgruppe

Bearbeiten

Telefontrainingsmaßnahmen richten sich an diejenigen, bei denen das Telefon am Arbeitsplatz eine zentrale Rolle einnimmt. Professionell telefoniert wird in den Bereichen Beschwerdemanagement, Kundenbetreuung und Telefonverkauf.

Callcentermitarbeiter, aber auch Bankangestellte[4], Medizinische Fachangestellte u. v. a. m. bilden die Zielgruppen von Telefontrainingsmaßnahmen.

Inhouse-Telefontraining und Offene Seminare

Bearbeiten

Für Mitarbeiter von Unternehmen wird das sogenannte Inhouse-Telefontraining durchgeführt, das heißt, es werden firmeninterne Trainingsmaßnahmen angeboten.

Darüber hinaus gibt es Offene Seminare. An diesen können auch diejenigen teilnehmen, welche über einen Bildungsgutschein verfügen.

Das Trainingsprogramm umfasst verschiedene Themen:

Schulung der Stimme

Bearbeiten

Das Sprechverhalten der Trainingsteilnehmer wird auf Geschwindigkeit, Betonung und Deutlichkeit hin untersucht und gegebenenfalls durch Stimm- und Sprechübungen verbessert.

Gesprächsaufbau

Bearbeiten

Die Trainingsteilnehmer lernen, die richtige Gestaltung der Begrüßung und des Gesprächseinstiegs. Für ein strukturiertes Telefonat wird häufig ein Gesprächsleitfaden empfohlen, dessen Inhalte ebenfalls Teil eines Telefontrainings sein können. Auch die professionelle Verabschiedung sowie Nachbereitung des Gesprächs sind Teil des Trainings.

Sprache und Wortwahl

Bearbeiten

Eine positive, kundenbezogene Wortwahl und Sprache gehören zum Trainingsinhalt. Dazu zählt die richtige Anwendung von Fragetechniken ebenso wie die Fähigkeit, negative Inhalte so weiterzugeben, dass sie möglichst positiv aufgenommen werden.

Zuhören

Bearbeiten

Um den Bedarf des Gesprächspartners erkennen zu können, wird aktives Zuhören vermittelt. Trainingsteilnehmer lernen, alle relevanten Informationen zu erfragen und diese zu erfassen.

Gesprächssituationen

Bearbeiten

Telefonmarketing, Kundenbindung beziehungsweise Neukundengewinnung und die Bearbeitung von Reklamationen sowie Anfragen unterschiedlicher Art werden angesprochen. Auch Seminare zu den Themen Querverkauf oder Helpdesk können besucht werden.

Technische Voraussetzungen

Bearbeiten

Gelegentlich kommen Telefon-Übungs-Anlagen zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe werden per Video aufgezeichnete Telefonate geführt. Die Aufzeichnungen ermöglichen es den Maßnahmeteilnehmern, das eigene Verhalten am Telefon zu reflektieren.

Findet ein Training on the job statt, nutzen die Trainingsteilnehmer das Telefon an ihrem Arbeitsplatz, den eigenen Computer sowie das darauf installierte CRM-Programm.

Anbieter

Bearbeiten

Privatwirtschaftliche Unternehmen (Telefontrainer), Weiterbildungseinrichtungen sowie Hochschulen[5] bieten Telefontrainingsmaßnahmen an.[6]

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Vgl. Eine 50-jährige Geschichte des Verkaufens, abgerufen am 14. Januar 2020.
  2. Vgl. Bildungsgutschein Hamburg, abgerufen am 14. Januar 2020.
  3. Forum Wirtschaftsdeutsch: Telefontraining, abgerufen am 14. Januar 2020.
  4. Siehe Guenther Geyer: Telefontraining in Banken: Finanzdienstleistungen erfolgreich verkaufen, 4. überarb. u. akt. Aufl., Gabler Verlag, Wiesbaden 2003, ISBN 978-3-409-49639-1.
  5. Universität Würzburg: Telefontraining (Memento vom 31. Januar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 14. Januar 2020.
  6. Vgl. Kurse in der Weiterbildungsdatenbank WISY, abgerufen am 14. Januar 2020.