Tenneck (Gemeinde Werfen)
Tenneck ist ein Dorf im Pongauer Salzachtal, Land Salzburg, und gehört zur Gemeinde Werfen im Bezirk Sankt Johann (Pongau)..
Tenneck (Dorf) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | St. Johann im Pongau (JO), Salzburg | |
Gerichtsbezirk | St. Johann im Pongau | |
Pol. Gemeinde | Werfen (KG Sulzau) | |
Ortschaft | Sulzau oder Wimm[1] | |
Koordinaten | 47° 29′ 32″ N, 13° 10′ 15″ O | |
Höhe | 530 m ü. A. | |
Einwohner der stat. Einh. | 890 (2001) | |
Gebäudestand | 200 (2001) | |
Postleitzahl | 5451 Tenneck | |
Vorwahl | +43/06468 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Tenneck (50424 001) | |
Tenneck, vom Tennengebirge aus gesehen (2019) | ||
ehemals Konkordiahütte, 1939 umbenannt Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS |
Geographie
BearbeitenTenneck befindet sich etwa 40 km südlich von Salzburg und 16 km nördlich von St. Johann im Pongau, 2 km salzachabwärts von Werfen Markt. Es liegt inmitten der Salzburger Kalkhochalpen (Nordalpen) eingebettet in die Gebirgswelt, in einem Gebirgskessel am Fuße der jeweils über 2000 m hohen Gebirgsmassive Tennengebirge, Hagengebirge und Hochkönigstock, am oberen Eingang des Pass Lueg, dem Salzachdurchbruch zwischen Tennen- und Hagengebirge. Der Tennecker Gebirgskessel kann nur durch zwei enge Talpässe erreicht werden, im Norden durch den Pass Lueg und im Süden durch die Engstelle zwischen Werfener Burgberg, Gesengköpfl und Zetzenbergkogel, hierorts Werfener Bichel genannt.
Das Dorf Tenneck liegt an der Salzach, am Südrand des Beckens, am Fuße des Sulzerbergs. Bei Tenneck zweigt das Blühnbachtal ab, der Blühnbach mündet hier in die Salzach.
Es gehört zur Katastralgemeinde Sulzau, als Ortschaft, zu der es gehört, wird amtlich Sulzau oder Wimm genannt (Ort und Katastralgemeinde Wimm liegen auf der anderen Salzachseite).[1]
Durch den Pass Lueg gibt es im Ort Tenneck ein spezielles Mikroklima, welches vor allem durch die Pass-Lueg-Winde geprägt ist.
Landl | ||
Sulzerberg | Wimm | |
Scharten | Werfen |
Geschichte
BearbeitenUrsprünglich wurden die Tallagen im Tennecker Kessel Wimm genannt (zu Widmung, der Pfarrkirche gestifteter Grundbesitz), die Hanglagen oberhalb Sulzau (zu Sulz, Sülze ‚sumpfiger Boden‘) – beide Ortsnamen sind inzwischen „gewandert“.[1] Als hier ein Brauneisenerz-Vorkommen erschlossen wurde, entstand 1770 unter Fürsterzbischof Schrattenbach eine erste Eisenhütte, die Blahhau, die am Südufer des Blühnbachmündung stand.[2] Im Laufe des 19. Jahrhunderts entstand die Eisenwerkgesellschaft Sulzau-Werfen, deren Werk hieß Eisenwerk Konkordiahütte.[3] In den 1870ern entstand am anderen Salzachufer die Kaiserin-Elisabeth-Bahn (Salzburg-Tiroler-Bahn; deren Haltepunkt in Wimm hieß noch bis 26. September 1971 Konkordiahütte). Die im Laufe der Jahre auf an die 700 Bewohner[4] angewachsene Bergarbeitersiedlung wurde dann 1939 mit dem Namen Tenneck[5] versehen (die Postleitzahl 5451 Tenneck gibt es seit 1. Januar 1966). Der Name kommt vom Hohen Tenneck (2435 m ü. A.) im Hochkönigmassiv.
Die Autobahn wurde hier am 25. Oktober 1977 eröffnet, daher erlebte Tenneck noch die schlimmste Zeit der Gastarbeiterroute.
Die architektonisch markante Werksiedlung mit Fassadenmalereien wurde um 1954 für Arbeiter der Eisenwerke errichtet. 2023 provisorisch unter Denkmalschutz gestellt, wurde im Dezember 2023 doch ein Umbau in moderne Wohnungen mit Teilabriss bewilligt.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDie B 159 Salzachtal Straße passiert den Ort direkt (km 34,3–36,2). Die A 10 Tauernautobahn ist über die Anschlussstelle Pass Lueg (Exit 34) 4 km nördlich oder über Werfen (Exit 43) südlich erreichbar. Die Westbahn (eigentlich Salzburg-Tiroler-Bahn) hat den Bahnhof Tenneck auf der anderen (rechten) Salzachseite und ist über eine Brücke direkt erreichbar.
Das Eisenwerk Sulzau-Werfen (ESW)[3] ist heute eine der weltweit erfolgreichsten Walzengießereien.
In Tenneck produziert die Firma Honigmayr österreichischen Honig.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Barbarakirche, Bergmannskirche der 1950er (denkmalgeschützt)[7]
In der direkten Umgebung befinden sich das Blühnbachtal, ein schönes Wandergebiet mit dem Jagdschloss, die Eisriesenwelt die größte bisher entdeckte Eishöhle der Welt, und die Festung Hohenwerfen bei Markt Werfen
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- 50424 – Werfen. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Tenneck. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ a b c Das Ortsverzeichnis der Statistik Austria gibt 2001 das Dorf Tenneck bei der Ortschaft 14070 Sulzau, entsprechend auch die Einwohnerzahlen der Registerzählung vom 31. Oktober 2011. Das Landesgeoinformationssystem SAGIS gibt 2014 aber die Ortschaft Wimm für die Orte Tenneck und Sulzerberg (Ortschaftspunkt nahe der Abzweigung der Blühnbachstraße von der B159). Ihre Grenzen entsprechen weitgehend dem Zählsprengel Tenneck.
Das ursprüngliche Wimm heißt heute Landl, der Ort Wimm liegt beim Bahnhof und hieß früher Loipfar, das alte Sulzau ist heute Obersulzau und gehört weitgehend zu Tenneck, während sich der heutige Ort Sulzau, der ursprünglich Brugg genannt wurde, nördlich gegen den Pass Lueg zu befindet.
Die KG Sulzau umfasst die linke, die KG Wimm die rechte Salzachtalseite, letztere wird nach SAGIS komplett zur Ortschaft Scharten gerechnet. - ↑ Franziszäischer Kataster 1817–1861 (Layer online bei SAGIS), dort Plah Ha[u]
- ↑ a b Eisenwerk Sulzau-Werfen. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Salzburg, Werfen: Sulzau, S. 76 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
- ↑ zu der Zeit wurde auch der Tennengau als Name etabliert
- ↑ Werkssiedlung Tenneck: Umbau nun genehmigt orf.at, 23. Dezember 2023, abgerufen am 15. Juli 2024.
- ↑ Thomas Hochradner, Virgil Waß von Werfenweng: Die Kirchen von Pfarrwerfen · Werfen · Werfenweng. In: Erzdiözese Salzburg, Erzabtei St. Peter (Hrsg.): Christliche Kunststätten Österreichs. 1. Auflage. Nr. 455. St. Peter, Salzburg 1990, St. Barbara in Tenneck, S. 26 ff. (werfenweng.gv.at [PDF; 9,2 MB; abgerufen am 1. Mai 2014]).