Terbuthylazin
Terbuthylazin ist ein selektives und systemisch wirkendes Herbizid und vom chemischen Aufbau dem Atrazin sehr ähnlich (Austausch der Isopropyl- durch eine tert-Butyl-Gruppe). Es gehört daher wie Atrazin und Simazin zu den Chlordiamotriazinen und wurde 1966 von J. R. Geigy eingeführt.[3]
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Terbuthylazin | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C9H16ClN5 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißes Pulver mit unangenehmem Geruch[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 229,7 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
1,121 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt |
175,5 °C[1] | |||||||||||||||
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser (5 mg·l−1 bei 20 °C)[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Eigenschaften
BearbeitenDer Flammpunkt von Terbuthylazin liegt bei 100 °C.[4]
Verwendung
BearbeitenTerbuthylazin wird als breit wirksames Vorauflauf-Herbizid im Sorghum-, Citrus-, Mais-, Wein- und Apfelanbau sowie im Forst und auf Nichtkulturland verwendet.[3]
Als Pflanzenschutzwirkstoff ist es in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassen.[5] Haupteinsatzgebiet ist hier die Bekämpfung von Unkraut beim Anbau von Mais. Terbuthylazin-Präparate werden meist als Suspensionskonzentrat verkauft.
Ökologie
BearbeitenTerbuthylazin hat aus ökotoxikologischer Perspektive negativen Einfluss auf aquatische Organismen. Es ist nicht leicht abbaubar.[6] Der Median der EC50 (96 Std.) für Algen liegt bei 0,04 mg/l.[1] In der Schweiz wurde der Grenzwert für die zugelassene Konzentration in Oberflächengewässern im Jahresmittel mit 0,22 µg/l festgelegt.[7] Es wurde 2022, bei Regeluntersuchungen von 14-Tages-Mischproben von 38 Gewässern der Schweiz, 11 Mal über dem Grenzwert nachgewiesen.[8]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i j k Eintrag zu 2-tert-Butylamino-4-chlor-6-ethylamino-1,3,5-triazin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Terbuthylazine im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 30. Dezember 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b Eintrag zu Terbuthylazin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 25. Januar 2015.
- ↑ Datenblatt Terbuthylazine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 30. Dezember 2019 (PDF).
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Terbuthylazine in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Terbuthylazin“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands, abgerufen am 12. März 2016.
- ↑ syngenta – Sicherheitsdatenblatt zu CALARIS, Seite 19, 30. November 2023, abgerufen am 20. Oktober 2024
- ↑ UBA – ETOX, Informationssystem Ökotoxikologie und Umweltqualitätsziele, Grenzwerte zu Terbuthylazin, abgerufen am 20. Oktober 2024
- ↑ Schweizer Bundesamt für Umwelt - Mikroverunreinigungen in Fliessgewässern, 30. April 2024, abgerufen am 19. Oktober 2024