Tetramethylarsonium
Tetramethylarsonium ist ein organisches Kation und eine Arsenverbindung. Es ist strukturell zu Tetramethylammonium und kommt in Meereslebewesen vor. Da nicht genau bekannt ist, mit welchen Gegenionen es natürlich auftritt, sind die Angaben in nebenstehender Infobox überwiegend für Tetramethylarsoniumiodid.
Strukturformel | |||||||||
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Strukturformel des Kations, das Gegenion (Iodid) ist nicht dargestellt | |||||||||
Allgemeines | |||||||||
Name | Tetramethylarsonium | ||||||||
Summenformel | C4H12AsI | ||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||
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Eigenschaften | |||||||||
Molare Masse | 261,69 g·mol−1 | ||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | ||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Vorkommen
BearbeitenTetramethylarsonium ist neben Arsenobetain, Arsenocholin und Trimethylarsinoxid eine Form von organischem Arsen, die in marinen Lebewesen vorkommt. Mit welchen Gegenionen es typischerweise auftritt ist nicht genau bekannt.[3] Das Ion wurde beispielsweise in Meretrix lusoria (Familie Venusmuscheln) nachgewiesen.[4] Vielborster der Gattung Nereis (N. diversicolor und N. virens) können Arsenat durch Methylierung metabolisieren, wodurch Tetramethylarsonium gebildet wird.[5] Reiskörner mit erhöhtem Gehalt an Arsen enthalten dieses ebenfalls teilweise als Tetramethylarsonium.[6]
Toxikologie
BearbeitenTetramethylarsonium ist giftig, in einer Studie an Mäusen mit Tetramethylarsoniumiodid wurden als LD50 890 mg pro Kilogramm Körpergewicht (peroral), 175 mg (intraperitoneal) und 82 mg (intravenös) ermittelt. Im Vergleich mit Tetramethylammoniumchlorid ist die Toxizität deutlich geringer (zum Vergleich wurde auf die Molmasse für Tetratmethylarsoniumchlorid umgerechnet). Vergiftungssymptome umfassten Vasodilation, Atemdepression und Tremor. Das Tetramethylarsonium wurde dabei unverändert über den Urin ausgeschieden.[3]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Santa Cruz Biotechnology: Tetramethyl Arsonium Iodide | CAS 5814-20-0 | SCBT - Santa Cruz Biotechnology, abgerufen am: 9. August 2024.
- ↑ a b Dictionary of Marine Natural Products with CD-ROM. CRC Press, ISBN 978-0-8493-8217-8, S. 1844 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Kazuo Shiomi, Yoshiya Horiguchi, Toshikazu Kaise: Acute toxicity and rapid excretion in urine of tetramethylarsonium salts found in some marine animals. In: Applied Organometallic Chemistry. Band 2, Nr. 4, Januar 1988, S. 385–389, doi:10.1002/aoc.590020417.
- ↑ Kazuo Shiomi, Yukari Kakehashi, Hideaki Yamanaka, Takeaki Kikuchi: Identification of arsenobetaine and a tetramethylarsonium salt in the clam Meretrix lusoria. In: Applied Organometallic Chemistry. Band 1, Nr. 2, Januar 1987, S. 177–183, doi:10.1002/aoc.590010209.
- ↑ Anita E. Geiszinger, Walter Goessler, Kevin A. Francesconi: Biotransformation of Arsenate to the Tetramethylarsonium Ion in the Marine Polychaetes Nereis diversicolor and Nereis virens. In: Environmental Science & Technology. Band 36, Nr. 13, 1. Juli 2002, S. 2905–2910, doi:10.1021/es015808d.
- ↑ Helle R. Hansen, Andrea Raab, Adam H. Price, Guilan Duan, Yongguan Zhu, Gareth J. Norton, Jörg Feldmann, Andrew A. Meharg: Identification of tetramethylarsonium in rice grains with elevated arsenic content. In: J. Environ. Monit. Band 13, Nr. 1, 2011, S. 32–34, doi:10.1039/C0EM00460J.