Thallern (Gemeinde Krems)
Thallern (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Thallern | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Krems-Stadt (KS), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Krems an der Donau | |
Pol. Gemeinde | Krems an der Donau | |
Koordinaten | 48° 23′ 9″ N, 15° 38′ 45″ O | |
Einwohner der Ortschaft | 308 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 3,77 km² (31. Dez. 2023) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 04240 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 12172 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Thallern (30101 132) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Thallern ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Statutarstadt Krems an der Donau in Niederösterreich. Die Ortschaft hat 308 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024)[1]. Bis Ende 1970 war Thallern eine eigenständige Gemeinde.[2]
Geografie
BearbeitenDer zu Krems gehörende Ort liegt südlich der Donau nahe dem Augebiet. Der Ortsname Thallern verweist auf die Lage der Ansiedlung im Tal der Donau.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wird 1072 und 1091 urkundlich erwähnt. Laut Gründungsurkunde des Stifts Göttweig schenkte Altmann von Passau dem Kloster mehrere Güter, darunter Thallern.
Im Jahr 1758 wurde bei Thallern ein Braunkohlevorkommen entdeckt und von der k. k. Bergwerksdirektion ein Bergwerk eingerichtet, das erste Kohlenbergwerk in Niederösterreich. Der überwiegende Teil der Braunkohle wurde per Schiff nach Wien geliefert, wo die Kohle etwa in den Ziegeleien am Laaerberg und Wienerberg verheizt wurde. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Bergbau in Thallern privatisiert wurde, erwarb der Wiener Ziegelfabrikant Alois Miesbach große Anteile. Alleine Miesbach beschäftigte 1833 in Thallern 128 Arbeiter. Durch den Bau der Kaiser Ferdinands-Nordbahn und anderer Strecken gelangte vermehrt Steinkohle aus Mähren nach Wien, wodurch die Kohlenförderung in Thallern im späten 19. Jahrhundert aufgegeben wurde. Während des Ersten Weltkrieges wurde zwar erneut mit dem Abbau begonnen, aber nach einem Wassereinbruch wurde das Bergwerk 1922 endgültig stillgelegt.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Thallern ein Bäcker, ein Gastwirt, ein Gemischtwarenhändler, ein Maler, ein Milchhändler, eine Milchgenossenschaft und ein Schmied ansässig.[3]
Mit 1. Jänner 1971 wurden im Zuge der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung die bis dahin selbständigen Gemeinden Thallern und Angern nach Hollenburg eingemeindet[2], zwei Jahre später wurde dann Hollenburg nach Krems an der Donau eingemeindet.[4]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Oskar Werner (1922–1984), österreichischer Film- und Bühnenschauspieler, wohnte zeitweise im Ort
Literatur
Bearbeiten- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 32.
Weblinks
Bearbeiten- Thallern (Gemeinde Krems) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 42. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 27. Januar 2025.
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 471
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 54. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 27. Januar 2025.