The Power of Nightmares

Fernsehfilm von Adam Curtis (2004)

The Power of Nightmares ist ein dreiteiliger Dokumentarfilm von Adam Curtis (2004), der untersucht, wie politische Führer Angst und Feindbilder nutzen, um Macht zu sichern. Die Filmreihe vergleicht die Entstehung des US-amerikanischen Neokonservatismus und des Islamismus, zeigt deren Zusammenarbeit im Kalten Krieg und beschreibt, wie nach 9/11 die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus übertrieben wurde. Die zentrale These ist, dass westliche Regierungen Albträume statt Utopien schüren, um ihre politischen Ziele zu verfolgen.

Film
Titel ---
Originaltitel The Power of Nightmares
Produktionsland England
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2004
Länge 180 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen BBC
Stab
Regie Adam Curtis
Drehbuch Adam Curtis
Produktion Adam Curtis
Musik Nial Podson
Besetzung

Inhalt der drei Teile

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Adam Curtis, Regisseur und Produzent von The Power of Nightmares

Die Erstausstrahlung der britische Dokumentarfilmreihe fand im Oktober 2004 auf dem Fernsehsender BBC Two statt.[1] Die Serie untersucht die Ursprünge und Entwicklung der Politik der Angst im Westen und beleuchtet, wie politische Führer Angst als Instrument nutzen, um Macht und Kontrolle zu sichern.

Erste Episode: „Baby It’s Cold Outside“

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Die erste Episode zeigt die parallele Entwicklung zweier Ideologien:

  • Neokonservatismus in den USA: Inspiriert von Leo Strauss, der argumentierte, dass Mythen und Angst notwendig sind, um gesellschaftliche Ordnung zu schaffen.
  • Radikaler Islamismus: Gegründet von Sayyid Qutb, einem ägyptischen Denker, der westliche Werte als dekadent und korrupt ansah.

Curtis erklärt, wie diese Bewegungen in ihrer frühen Phase politisch unbedeutend waren, jedoch eine gemeinsame Vision hatten: den moralischen Verfall der Gesellschaft zu bekämpfen. Beide Ideologien würden darauf basieren, dass frühere Vorstellungen, eine bessere Welt herbeizuführen, so nicht in Erfüllung gingen, und beide Seiten ähnliche Vorstellungen davon hätten, warum dem so war.

Wesentliche Kritik an beiden Ideologien in der Dokumentationsreihe ist, dass sie vereinfachte und übertriebene Feindbilder erschaffen würden (etwa gegenüber anderen Kulturen), und dass ihre Vertreter zur Verbreitung der Ansichten vor allem versuchten, Angst im Volk zu verbreiten.

Zweite Episode: „The Phantom Victory“

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Im zweiten Teil der Reihe wird die Zusammenarbeit der USA und radikaler Islamisten während des Kalten Krieges beleuchtet, insbesondere im Kontext des Afghanistankriegs gegen die Sowjetunion. Nach dem Sieg gegen die Sowjets blieben die Islamisten und Neokonservativen jedoch ideologisch und politisch gespalten. Curtis argumentiert, dass die USA später eine übertriebene Bedrohung durch den Terrorismus konstruierten, um politische Macht zu festigen.

Dritte Episode: „The Shadows in the Cave“

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Hier untersucht Curtis die Hintergründe von Propaganda, welche die Weltpolitik insbesondere nach den Anschlägen vom 11. September 2001 präge, indem die Neokonservativen die Bedrohung durch Al-Qaida als existenzielle Gefahr darstellten. Curtis behauptet, dass die Darstellung von Al-Qaida als weltweit operierendes Terrornetzwerk maßlos übertrieben war. Es gebe gefährliche islamistische Extremisten, aber keine mächtige umspannende Geheimorganisation Al-Qaida, die dahinter stehe. Der Film argumentiert, dass westliche Regierungen Angst vor einem unsichtbaren Feind schürten, um ihre politischen Agenden durchzusetzen.

Literatur

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Islamismus

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Die Geschichte des Neokonservatismus

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„Die Verrücktheit der 90er Jahre“

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Einzelnachweise

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  1. Andy Beckett: The making of the terror myth | Television industry | The Guardian. In: theguardian.com. 15. Oktober 2004, abgerufen am 11. April 2024 (englisch).