This Is Boston, Not L.A.

Kompilation amerikanischer Hardcore-Bands

This Is Boston, Not L.A. ist eine Kompilation amerikanischer Hardcore-Bands aus dem Jahr 1982.

This Is Boston, Not L.A.
Kompilation von verschiedenen Interpreten

Veröffent-
lichung(en)

1982

Label(s) Modern Method Records, Wicked Disc

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Hardcore

Titel (Anzahl)

30 (LP)/36 (CD)

Länge

44 min 40 s (CD)

Produktion

Jimmy Dufour, Michel Bastarache

Chronologie
This Is Boston, Not L.A. Unsafe at any Speed EP
(1982)

Entstehungsgeschichte

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Modern Methods war ein Schallplattengeschäft in Boston.[1] Das Geschäft trat auch als Label auf und hatte seit 1980 bereits zehn Singles und EPs sowie zwei Sampler mit Bands der Genres Alternative, New Wave, Punk und Hardcore produziert. Mit This Is Boston, Not L.A. stellte Modern Methods eine Kompilation mit Titeln von sieben Punk- und Hardcorebands aus Boston vor, die dort in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren aktiv waren: Jerry’s Kids, Gang Green, The F.U.’s, The Freeze, The Proletariat, Decadence und The Groinoids. Die Schallplatte enthält 30 Musikstücke. Die Mehrzahl der Stücke ist nicht länger als 90 Sekunden. Neben sehr schnellen Hardcore-Stücken befindet sich mit The Proletariat eine eher dem britischen 1977er-Punk-Rock entsprechende Band auf dem Album.

Die erste vom Label bezüglich der Teilnahme am Sampler angefragte Band war SS Decontrol, die aber ablehnten.[1] Als „Nachrücker“ kamen die kurz zuvor gegründeten F.U.’s zum Zuge.[2] Bis auf The Freeze konnte keine der noch jungen Bands veröffentlichte Tonträger vorweisen. Die meisten Songs stammen von der Band The Freeze, deren Songtitel This Is Boston, Not L.A. zugleich auch den Namen des Albums stellte. In Interviews beschwert sich die Band, von Taang!, dem Label des Rereleases, nie Zahlungen erhalten zu haben. Der Titel ist laut Aussage von Sänger Clif Hangar kein Angriff auf die Szene in Los Angeles, sondern eher als Versuch zu sehen, eine eigene Identität für die Punk-Szene in Boston herauszuarbeiten und etwas Neues zu erschaffen.[3]

Produziert wurden die Lieder 7–9 und 11–14 von Jimmy Dufour, die restlichen Lieder von Michel Bastarache.

Kurz nach der Veröffentlichung der Kompilation erschien die EP Unsafe at any Speed, die insgesamt sechs Songs enthielt, die als Fortsetzung der Kompilation zu sehen sind. Die EP enthält weitere Songs von Gang Green, The Groinoids, The Proletariat, Jerry’s Kids, The F.U.’s und The Freeze. Auf den diversen Neuveröffentlichungen des Albums wurden die Stücke als Bonus eingefügt. Die remasterte Version wurde 1995 veröffentlicht.

Rezeption und Bedeutung

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Der Sampler, dem im Januar 1982 Flex Your Head aus Washington, D.C. vorausgegangen war, machte die Hardcoremusik der amerikanischen Ostküste auch in Europa bekannter. Im Gegensatz zu der eher im klassischen Punk-Rock verwurzelten D.C.-Szene setzten die Bostoner Bands vor allem auf Brutalität und Geschwindigkeit.[4] Trotz des Titels basierte die musikalische Ausrichtung der meisten Boston-Bands auf ihren L.A.-Vorgängern Black Flag und Circle Jerks.[5] Der Sampler wurde dafür kritisiert, durch „nicht zur Szene gehörende Geschäftsmänner“ herausgebracht worden zu sein, etwa von der der Band SS Decontrol in The Kids Will Have Their Say. Die Subkultur befürchtete eine Veränderung der Szene, für die die Kontrolle von innen und nicht von außen wesentlicher Bestandteil der DIY-Kultur war.[6]

Der Film American Hardcore von 2006 greift auf drei Stücke der Platte zurück. MTV verwendete das Decadence-Lied Slam für einen Werbespot.[7] Auf den Titel wird recht häufig angespielt, u. a. haben NOFX eine Referenz in ihr Lied We Got Two Jealous Agains eingearbeitet.

  1. Jerry’s Kids – Straight Jacket
  2. Jerry's Kids – Uncontrollable
  3. Jerry's Kids – Wired
  4. Jerry's Kids – Desperate
  5. Jerry's Kids – Pressure
  6. Jerry's Kids – I Don't Wanna
  7. The Proletariat – Options
  8. The Proletariat – Religion Is the Opium of the Masses
  9. The Proletariat – Allegiance
  10. The Groinoids – Angel
  11. The F.U.’s – Preskool Dropoust
  12. The F.U.’s – Radio Unix USA
  13. The F.U.’s – Green Beret
  14. The F.U.’s – Time Is Money
  15. Gang Green – Snob
  16. Gang Green – Lie Lie
  17. Gang Green – I Don't Know
  18. Gang Green – Rabies
  19. Gang Green – Narrow Mind
  20. Gang Green – Kill a Commie
  21. Gang Green – Have Fun
  22. Decadence – Slam
  23. The Freeze – Broken Bones
  24. The Freeze – Idiots at Happy Hour
  25. The Freeze – Now or Never
  26. The Freeze – Sacrifice Not Suicide
  27. The Freeze – It's Only Alcohol
  28. The Freeze – Trouble If You Hide
  29. The Freeze – Time Bomb
  30. The Freeze – This Is Boston, Not L.A.
    Zusätzliche Stücke auf der CD-Version:
  31. Gang Green – Selfish
  32. The Groinoids – Empty Skull
  33. The Proletariat – Voodoo Economics
  34. Jerry's Kids – Machine Gun
  35. The F.U.'s – Ceta Sucks
  36. The Freeze – Refrigerator Heaven

Die Auslaufrille der Schallplatte enthielt den Refrain „Fuck L.A.“.

Einzelnachweise

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  1. a b Matthias Mader: This is Boston not New York. 3. Auflage. I.P. Verlag, Berlin 2010, ISBN 3-931624-19-6, S. 22.
  2. Matthias Mader: This is Boston not New York. 3. Auflage. I.P. Verlag, Berlin 2010, ISBN 3-931624-19-6, S. 40.
  3. Interview mit The Freeze -Sänger Clif Hangar (Memento des Originals vom 4. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scannerzine.com
  4. Flex discography of US punk & hardcore
  5. Das Album im All Music Guide
  6. Ingo Taler: Out of Step. Hardcore-Punk zwischen Rollback und neonazistischer Adaption. reihe antifaschistischer texte/UNRAST-Verlag, Hamburg/Münster 2012, ISBN 978-3-89771-821-0, S. 19.
  7. Review