Thomas D

deutscher Rapper
(Weitergeleitet von Thomas D.)

Thomas D, eigentlich Thomas Dürr (* 30. Dezember 1968[1] in Stuttgart[2]), ist Mitglied der deutschen Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier. Er tritt auch solo auf.

Thomas D bei Rock im Park 2014
 
Thomas D am Donauinselfest 2009

Thomas Dürrs Großvater Julius war Fuhrunternehmer und Betreiber einer Tankstelle in Ditzingen, die seine Eltern Dieter (1938–2011)[3] und Elisabeth 1968 vom Großvater übernahmen.[4][5] Die Grundschule besuchte er in Ditzingen und Gerlingen.[6] Nach seinem Realschulabschluss machte Dürr eine Ausbildung zum Friseur. Als er gelegentlich als Hausmeister arbeitete, gab er sich den Künstlernamen Hausmeister Thomas D.

Er ist verheiratet, hat eine Tochter (* 2003) und einen Sohn.[7][8] Die Familie lebt mit anderen Musikern in der M.A.R.S („Moderne Anstalt Rigoroser Spakker“), einer Landkommune in der Nähe von Daun in der Eifel, wo „eine friedliche, spirituell orientierte, künstlerisch spontane und vegetarisch gesunde Lebensweise“ gelebt werden soll. Die M.A.R.S.-Bewohner betreiben dort unter anderem das eigene Musiklabel Haus Erika Productions.

Karriere

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Thomas D ist Mitglied der erfolgreichen deutschen Hip-Hop- und Rap-Band Die Fantastischen Vier. Daneben konnte er auch als Solokünstler unter dem Künstlernamen Thomas D mit seinen Alben Solo (1997) und Lektionen in Demut (2001) Erfolge verbuchen. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen Rückenwind, Frisör, Liebesbrief und Solo (mit Nina Hagen) sowie das gemeinsam mit Franka Potente gesungene Stück Wish aus dem Film Lola rennt. Seine Solo-Veröffentlichungen sind bekannt für tiefgründige Texte mit philosophischen Inhalten. So versuchte er sich auch an einem Rap von mehreren Gedichten Schillers und Goethes. Neben den Fantastischen Vier war Thomas D auch Sänger und Texter der Band Son Goku, die 2002 mit dem Lied Alle für Jeden aus dem Album Crashkurs in die Charts kam.

Im Frühjahr 2005 wurde Thomas D Mentor des Rap-Projekts Junge Dichter und Denker. Am 12. September 2008 veröffentlichte er sein drittes Soloalbum Kennzeichen D. Als erste Single des neuen Albums veröffentlichte er im August Get On Board. Die zweite Single Vergiftet im Schlaf, die in dem Abspann des Kinofilms Der Tag, an dem die Erde stillstand Verwendung fand, erschien am 5. Dezember 2008. Um Weihnachten 2004 befand sich Thomas D mit seiner Familie in der thailändischen Urlaubsregion Khao Lak, als sich das verheerende Seebeben im Indischen Ozean ereignete und einen Tsunami auslöste. „Wir wurden viereinhalb Kilometer ins Landesinnere gespült und haben überlebt, das ist ein Wunder“, so Thomas D vier Jahre nach der Katastrophe. Er und seine Familie überlebten die Welle praktisch unverletzt. Dass er beinahe Opfer des Tsunamis geworden wäre, machte er erst 2008 ebenfalls im Zusammenhang mit dem Album Kennzeichen D öffentlich, auf dem das Lied An alle Hinterbliebenen zu finden ist.

Im Dezember 2008 trat Thomas D neben Smudo auch als Werbepartner für World of Warcraft in Erscheinung. Im Sommer 2010 suchte er im Auftrag der Deutschen Telekom Sänger für sein neues Lied. Mitte November erschien dieses unter dem Titel 7 Seconds. 2011 war Thomas D Jury-Präsident der Sendung Unser Star für Baku, einer Castingshow zur Wahl des deutschen Teilnehmers für den Eurovision Song Contest 2012.[9]

 
Thomas D beim Song Schizophren („Heimspiel“-Konzert der Fantastischen Vier, 2009)

Soziales und ökologisches Engagement

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Thomas D ist Vegetarier und lebt seit 2013 weitgehend vegan[10][11]. Er unterstützt die Tierrechtsorganisation PETA[12], erntete aber Kritik, als er 2003 deren umstrittenen „Holocaust-Vergleich“ befürwortete. Zusammen mit dem Tierrechtskünstler und Illustrator Roland Straller entwickelte er 2008 das Konzept für eine „Avenging Animals Kollektion“ mit dem Namen Ich bin da – the VIP-Collection.[13]

Thomas D setzt sich auch für den Klima- und Umweltschutz ein.[14][15] Auf dem evangelischen Kirchentag 2009 in Bremen gab er für Brot für die Welt ein Konzert zum Thema „Für Gerechtigkeit und gegen Klimawandel“.[16] Auch sein Lied „Gebet an den Planet“ behandelt dieses Thema.[17] Seit Juli 2013 moderiert Thomas D die Informationssendung „Wissen vor acht – Natur“ im Ersten.

Am 17. September 2015 gab Thomas D zusammen mit Til Schweiger, Sigmar Gabriel, Jogi Löw und anderen Prominenten die Gründung der Til Schweiger Foundation bekannt, in der er sich zusammen mit anderen für die Belange von Flüchtlingskindern und anderen sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen engagieren will. Laut eigener Aussage hat sich Dürr bereits mit 100.000 Euro beteiligt. Als erstes Projekt ist die Unterstützung einer Erstaufnahmeeinrichtung in Osnabrück geplant.[18]

Auszeichnungen

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Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH
1997 Solo DE20
(41 Wo.)DE
AT26
(14 Wo.)AT
CH36
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 31. Oktober 1997
2001 Lektionen in Demut DE3
(18 Wo.)DE
AT3
(17 Wo.)AT
CH32
(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. Mai 2001
2008 Kennzeichen D DE6
(6 Wo.)DE
AT16
(6 Wo.)AT
CH13
(5 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 12. September 2008
2011 Lektionen in Demut 11.0 – Reflektor Falke DE30
(2 Wo.)DE
AT29
(3 Wo.)AT
CH71
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 15. April 2011
2013 Aufstieg und Fall des Tommy Blank DE36
(3 Wo.)DE
AT66
(1 Wo.)AT
CH52
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 20. Dezember 2013
2021 M.A.R.S Sessions DE13
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 30. Juli 2021
mit The KBCS
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH
1997 Rückenwind
Solo
DE37
(18 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 4. November 1997
1998 Solo
Solo
DE15
(12 Wo.)DE
AT26
(11 Wo.)AT
CH36
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 9. März 1998
mit Nina Hagen
Wish (Komm zu mir)
Lola rennt (Soundtrack)
DE5
 
Gold

(20 Wo.)DE
AT12
(10 Wo.)AT
CH2
(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. Juli 1998
mit Franka Potente
Frisör
Solo
DE85
(4 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1998
mit Udo Schöbel
2000 Liebesbrief
Four Elements
DE9
(12 Wo.)DE
AT41
(14 Wo.)AT
CH6
(13 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 14. Februar 2000
2001 Uns trennt das Leben
Lektionen in Demut
DE44
(7 Wo.)DE
AT47
(5 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 2001
Gebet an den Planet
Lektionen in Demut
Erstveröffentlichung: 2001
2005 Die Nacht... du bist nicht allein
Tag und Nacht
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 2005
Schiller mit Thomas D.
2008 Get On Board
Kennzeichen D
Erstveröffentlichung: 2008
Vergiftet im Schlaf
Kennzeichen D
Erstveröffentlichung: 2008
2010 Million Voices (7 Seconds)
DE16
(12 Wo.)DE
AT64
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 26. November 2010
2013 Sirenen
Aufstieg und Fall des Tommy Blank
Erstveröffentlichung: 2013
feat. Exclusive
2014 Hurensöhne
Aufstieg und Fall des Tommy Blank
Erstveröffentlichung: 2013
feat. Alin Coen

Sonstige Gastbeiträge

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  • 1994: THC – Wolpodzilla feat. Thomas D.
  • 1995: Thomas D & Aleksey sind FunkyAleksey feat. Thomas D.
  • 1995: Seid ihr B.reit? – Plattenpapst Jöak feat. Thomas D.
  • 1995: Rohes FestMegalomaniax feat. Thomas D.
  • 1998: Home of Da FreaksBootsy Collins feat. Thomas D.
  • 1998: Hasta La Vista – Matalex feat. Thomas D.
  • 1998: LebenSuch a Surge feat. Thomas D.
  • 2000: Ja, Ja – is klarPlattenpapzt feat. Thomas D.
  • 2000: Komm wieder Her (Haus Erika Rimix)Knorkator feat. Thomas D.
  • 2002: The Kinski Files – Gesucht wird Jesus Christus Klaus Kinski feat. Thomas D.
  • 2002: Hommage an Reinhard Mey – Erbarme Dich Reinhard Mey feat. Thomas D.
  • 2003: Ave MariaIn Extremo feat. Thomas D.
  • 2003: Der Ultimative Mann (Haus Erika Productions Remix)Knorkator feat. Thomas D.
  • 2003: Was mir der Dichter Luis Rosalez in etwa erzählte; Abendland; Die wahren Abenteuer sind im KopfAndré Heller feat. Thomas D.
  • 2004: Demons and Dragons; Independent WomanManfred Mann feat. Thomas D.
  • 2005: Stefan ZweigThe World Quintet feat. Thomas D.
  • 2006: Verdamp lang herBAP feat. Thomas D.
  • 2006: Gestern Abend (Du und Ich) (Haus Erika Mix)Stephan Remmler feat. Thomas D.
  • 2015: Ist gut, Menschvon Brücken feat. Thomas D.
  • 2017: ZeitSeven feat. Thomas D.
  • 2019: Zu kurzKnorkator feat. Thomas D., AnNa R. & Damion Davis

Filmografie

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Hörspiele/-bücher

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  • 2004: Thomas D vs. Bela B. – Faust vs. Mephisto
  • 2005: Die Rede des Häuptling Seattle

Literatur

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  • Malte Conradi: Der gute Mensch vom Bauernhof. Thomas D, der mit den Fantastischen Vier zum Millionär wurde, lebt heute als Vegetarier auf einem Öko-Landsitz – von hier aus will der Rapper die Welt retten. In: Süddeutsche Zeitung, 21./22. April 2011, S. 9
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Commons: Thomas D – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Biographie von Thomas D auf seiner offiziellen Website (Memento vom 17. Dezember 2008 im Internet Archive), abgerufen am 8. November 2010.
  2. http://thomasd.net/person/
  3. Vater von Thomas D. gestorben (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), stuttgarter-nachrichten.de
  4. Ditzinger Anzeiger, 5. Januar 1968.
  5. Ein voller Autotank und viel persönlicher Service (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  6. Was ist das Schwäbische an den Fantastischen Vier?. Stuttgarter Zeitung, 25. April 2017 (abgerufen am 26. Oktober 2018).
  7. Interview mit Thomas D (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive), kribbelbunt.de
  8. Thomas D. bekommt Tochter, n-tv.de
  9. Unser Star für Baku: Thomas D wird Jurypräsident, DWDL
  10. Fanta-Vier-Sänger Thomas D lebt vegan, Die Welt online, 12. März 2013, abgerufen am 10. April 2013.
  11. Thomas D von den Fantastischen Vier im Interview, Neue Westfälische, 18. Mai 2016, abgerufen am 11. August 2023.
  12. Thomas D und PETA e. V. (Memento vom 18. August 2010 im Internet Archive), abgerufen am 18. Juli 2010.
  13. Website Roland Straller (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive), abgerufen am 27. August 2014.
  14. Thomas D im Gespräch Schaffen wir uns ein harmonisches Feld. In: FAZ, 23. Oktober 2013. Abgerufen am 11. Mai 2014.
  15. Interview mit Thomas D.: „Ich will kein Besserwisser werden“. In: Kölner Stadt-Anzeiger, 2. Juli 2013. Abgerufen am 11. Mai 2014.
  16. https://www.vip.de/vips/thomas-d-t2609.html gefunden bei vip.de, abgerufen am 4. Oktober 2019
  17. Gebet an den Planet (Memento vom 25. Oktober 2013 im Internet Archive). Auf: thomasd.net. Abgerufen am 11. Mai 2014.
  18. Til Schweiger stellt neue Stiftung mit Promis vor. N24, 17. September 2015, abgerufen am 17. September 2015.
  19. Verdienstorden für Thomas D und Regina Halmich. In: T-Online. 20. April 2013, abgerufen am 21. April 2013.