Thomas Dolliner

österreichisch-preußischer Jurist und Hochschullehrer

Thomas Dolliner (auch: Tomaž Dolinar) (* 12. Dezember 1760 in Dörfern bei Altlack im Kronland Krain; † 15. Februar 1839 in Wien) war ein österreichischer Jurist und Hochschullehrer.[1][2][3][4][5]

Tomaž Dolinar

Thomas Dolliner wurde anfangs zu Hause von einem Schlossgeistlichen unterrichtet und besuchte später die Schule in Tarvis im Herzogtum Kärnten. 1772 kam er auf das Gymnasium Laibach, dort hörte er auch Vorlesungen in Philosophie und zwei Jahre Theologie. 1782 begann er ein Studium der Rechte an der Universität Wien und beendete dieses 1786.

1788 erhielt er die Professur für natürliches Privat-, allgemeines Staats- und Völkerrecht in der orientalischen Akademie und supplierte gleichzeitig das Kirchenrecht an der Universität Wien. 1789 übernahm er die Lehrkanzel des Lehens- und Staatsrecht an der theresianischen Ritterakademie, wurde aber erst am 28. November 1796 zum Doktor der Rechte graduiert, obwohl er bereits 1787 und 1788 die Prüfungen bestanden hatte. Er kam 1801 als Professor des Kirchenrechts für den verstorbenen Ferdinand Woldrzich von Ehrenfreund (1737–1800) nach Prag und kehrte in gleicher Eigenschaft 1805 nach Wien zurück.1810 übernahm er die Professur des römischen Rechts an der Universität Wien und war 1811 bei der Redaktion des neuen allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches für die gesamten deutschen Erbländer der Österreichischen Monarchie tätig. 1816 wurde er Beisitzer der Justizhofkommission in Angelegenheiten der Justizgebung.

1824 wurde er zum Wirklichen Regierungsrat ernannt.

1831 zog sich der unverheiratete Thomas Dolliner im Alter von 70 Jahren in den Ruhestand zurück, nahm aber anschließend immer noch an den allgemeinen Sitzungen der Justizhofkommission teil.

In Anerkennung seiner Verdienste erhielt er den Charakter eines Wirklichen Hofrats.

Gemäß seinem Wunsch wurde er in Maria Enzersdorf nahe Brunn im Gebirge bei Wien begraben, wo ein einfacher Grabstein seine Ruhestätte bezeichnet.

Schriften (Auswahl)

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Außerdem schrieb er viele Rezensionen geschichtlicher und staatswissenschaftlicher Werke in die Annalen der Kunst und Literatur in dem österreichischen Kaiserstaate 1802–1804, für die Oberdeutsche Literatur-Zeitung von Salzburg und in ZeillersJährliche Beiträge zur Gesetzkunde und Rechtswissenschaft“.

Mitgliedschaften

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Thomas Dolliner war Mitglied der Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaft.

Ehrungen

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Nach Thomas Dolliner wurde 1894 die Dollinergasse in Wien-Oberdöbling benannt.

Einzelnachweise

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  1. BLKÖ:Dolliner, Thomas – Wikisource. Abgerufen am 20. April 2018.
  2. Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation: Dolliner, Thomas. 2003, abgerufen am 20. April 2018.
  3. Thomas Dolliner im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  4. Deutsche Biographie: Dolliner, Thomas - Deutsche Biographie. Abgerufen am 20. April 2018.
  5. Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit und politische Gesetzkunde: Hauptblatt, S. 275 ff. J.P. Sollinger, 1839 (google.de [abgerufen am 20. April 2018]).