Thomas Gil (* 21. Oktober 1954 in Madrid) ist ein deutscher Philosoph.

Thomas Gil studierte Philosophie und Sozialwissenschaften (Soziologie und Wirtschaft) in Bonn und Münster. Nach Promotion (1981) und Habilitation (1992) folgten Lehrtätigkeiten in Stuttgart (Hochschuldozent), St. Gallen (Ordinariat), Brüssel (Chaire Chaim Perelman), London und an der University at Albany, The State University of New York. Er lehrte von 1998 bis 2022 an der Technischen Universität Berlin als Professor für Praktische Philosophie.[1]

In seiner Habilitationsschrift Kritik der klassischen Geschichtsphilosophie beschäftigte er sich mit Formen der Kritik an der klassischen Geschichtsphilosophie, die mit der Absicht entwickelt wurden, eine bestimmte Sozialwissenschaft (die Geschichtswissenschaft bzw. die Soziologie) zu begründen.[2]

In seinem Denken ist Gil um die Rekonstruktion der Entstehungs- und Geltungsbedingungen von Gedanken und Argumentationen bemüht. In verschiedenen Arbeiten über ethische Begründungen und Argumentationen, Bewertung von Technisierungsprojekten, Strategien der Rechtfertigung von Staatshandeln, traditionelle Handlungs- und Rationalitätsmodelle, praktische Paradoxien sowie die Begriffe der Person, der ästhetischen Erfahrung und des Wissens bringt Gil philosophiehistorische und systematische Perspektiven und Interessen zusammen, um sowohl der internen Struktur als auch den externen Funktionsbedingungen des argumentativen Denkens gerecht zu werden.

Schriften

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Einzelnachweise

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  1. TU Berlin: Prof. Dr. Thomas Gil. Abgerufen am 20. September 2023.
  2. Thomas Gil: Kritik der Geschichtsphilosophie. L. von Rankes, J. Burckhardts und H. Freyers Problematisierung der klassischen Geschichtsphilosophie. J. B. Metzler, Stuttgart 1993, ISBN 978-3-476-45028-9, S. 273 + XI.