Thomas Hampson (Sänger)

US-amerikanischer Opern- und Liedsänger
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Thomas Walter Hampson (* 28. Juni 1955 in Elkhart, Indiana) ist ein US-amerikanischer Opernsänger (Bariton).

Thomas Hampson, 2014

Hampson ist in Spokane (Washington) aufgewachsen. Er war Schüler von Horst Günter, Elisabeth Schwarzkopf und Martial Singher, er singt Opern, Operetten, Musicals, Oratorien und Lieder. Sein Repertoire umfasst Titel- und Hauptpartien aus Opern Mozarts (Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte), Verdis (Don Carlos, La traviata, Macbeth, Simon Boccanegra) und Tschaikowskys (Eugen Onegin) ebenso wie aus Werken von Gluck (Iphigénie en Tauride), Wagner (Parsifal), Massenet, Strauss (Arabella), Busoni, Szymanowski und Lehár (Die lustige Witwe). Positive Kritik erhielt Thomas Hampson besonders als Interpret der großen Tradition des Kunstliedes (Schubert, Schumann, Wolf) wie auch weniger bekannter Werke der Lied-Geschichte (Barber, Berlioz, Copland, Ives, Meyerbeer) und der Orchester- und Klavierlieder Gustav Mahlers.

Im Herbst 2003 rief er die Hampsong Foundation ins Leben, die Forschungsprojekte, Symposien, Meisterkurse und Gesprächskonzerte unterstützt und veranstaltet. Er erhielt diverse internationale Preise; er selbst ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music und wurde unter anderem mit dem Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet. 1987 debütierte er an der Wiener Staatsoper und an der Metropolitan Opera in New York. Bei den Salzburger Festspielen trat er ab 1988 auf. Neben Konzerten und zahlreichen Liederabenden sang er Hauptrollen in den folgenden Opernaufführungen: Doktor Faust (Busoni), Król Roger (Szymanowski), Don Carlos (Verdi), Iphigénie en Tauride (Gluck), Don Giovanni (Mozart), La traviata (Verdi). 2009/2010 war er Leonard Bernstein Scholar-In-Residence der New Yorker Philharmoniker.[1] 2012 sang Hampson am Opernhaus Zürich die Rolle des Jago in Verdis Otello und die Titelrolle in Hindemiths Mathis der Maler sowie an der New Yorker Met Verdis Macbeth.

Neben seiner Opern- und Konzerttätigkeit widmet sich Thomas Hampson sei einiger Zeit auch der musikalischen Ausbildung. Im Jahr 2007 wurde er in den Vorstand der Manhattan School of Music berufen, wo er auch Teil des künstlerischen Beirats ist. Hier gibt er Meisterkurse für Studierende, unterrichtet aber auch im Fernlernprogramm der Schule, das live an Internet- und Smartphone-Nutzer weltweit gestreamt wird.

Seit März 2011 setzt Hampson sein pädagogisches Engagement im Rahmen des Festivals Heidelberger Frühling fort, wo er als Künstlerischer Leiter der Lied Akademie übernommen hat. Gemeinsam mit der Sängerin Melanie Diener unterrichtet er zudem an der 2019 gegründeten Internationalen Opernwerkstatt Waiblingen.[2]

Hampson, Vater einer Tochter aus erster Ehe, lebt seit 1986 (mit Unterbrechungen) mit der Österreicherin Andrea Herberstein zusammen, 2014 in New York und Wien. Die beiden sind miteinander verheiratet.[3] Sein Schwiegersohn war der italienische Bassbariton Luca Pisaroni.

Im Jahr 2017 wurde ihm gemeinsam mit Wolfram Rieger die Hugo-Wolf-Medaille verliehen.[4]

Diskografie (Auswahl)

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Auszeichnungen

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Literatur

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Commons: Thomas Hampson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thomas Hampson Named Leonard Bernstein Scholar-In-Residence for 2009–10 New York Philharmonic Season auf operanews.com, 20. Juli 2009
  2. Eine Schule fürs Sängerleben – Die Internationale Opernwerkstatt Waiblingen. Oper!, 11. November 2022, abgerufen am 15. Mai 2024.
  3. Das war meine Rettung, Thomas Hampson im Gespräch mit Herlinde Koelbl. In: Die Zeit. Beilage Zeit-Magazin. Nr. 9, 20. Februar 2014, S. 82.
  4. Hommage an Thomas Hampson und Wolfram Rieger. Archiviert vom Original am 5. Oktober 2017;.
  5. Goldenes Ehrenzeichen an Thomas Hampson, 26. August 2013, Salzburg 24
  6. Universität Heidelberg Pressemitteilung Nr. 259/2013 vom 14. November 2013: Bariton Thomas Hampson wird Honorarprofessor der Universität Heidelberg, abgerufen am 4. Dezember 2013
  7. Kleine Zeitung: Bariton Thomas Hampson erhält ORF-Medienpreis. Artikel vom 15. Juni 2018, abgerufen am 15. Juni 2018.
  8. Musikpreis 2020. Abgerufen am 14. Februar 2021.