Thomas Larcher

österreichischer Komponist und Pianist
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Thomas Larcher (* 16. September 1963 in Innsbruck) ist ein österreichischer Komponist und Pianist.

Thomas Larcher absolvierte seine Ausbildung an der Musikhochschule Wien bei Heinz Medjimorec und Elisabeth Leonskaja (Klavier) sowie bei Erich Urbanner (Komposition). Bereits während seiner Studienzeit wurde er als Pianist im Bereich der klassischen, vorrangig zeitgenössischen Musik bekannt. Unter anderem spielte er mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Pierre Boulez, Dennis Russell Davies und Franz Welser-Möst und arbeitete eng mit Komponisten wie Heinz Holliger, Olga Neuwirth und Isabel Mundry zusammen. 1994 gründete er das Festival „Klangspuren“, das er bis 2003 leitete, 2004 das Kammermusikfestival „Musik im Riesen“, das jährlich in den Swarovski Kristallwelten stattfindet.

Larcher gilt heute als einer der maßgeblichen Komponisten neuer klassischer Musik in Österreich.[1] Seine frühen Arbeiten („Naunz“, „Cold Farmer“, „Kraken“ u. a.) sind vor allem von der Auseinandersetzung mit dem Klavier und mit kammermusikalischen Besetzungen geprägt. Sein erstes großes Orchesterwerk "Red and Green", Auftragswerk für das San Francisco Symphony Orchestra, wurde 2011 unter der Leitung von Osmo Vänskä uraufgeführt. Mittlerweile umfasst sein orchestrales Werk mehrere Orchesterwerke mit Solisten (u. a. "Böse Zellen" für Klavier und Orchester, "Ouroboros" für Violoncello und Orchester", ein Violinkonzert, ein zweites Klavierkonzert, "Die Nacht der Verlorenen" für Bariton und Orchester) sowie drei Symphonien ("Alle Tage" für Bariton und Orchester, "Kenotaph", "A Line Above the Sky"). 2018 wurde Larchers erste Oper "Das Jagdgewehr" nach der gleichnamigen Novelle von Yasushi Inoue in der Inszenierung von Karl Markovics bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt.

Seine Kompositionen sind Auftragswerke u. a. für das Lucerne Festival, das Southbank Centre London, die Wigmore Hall London, die Zaterdagsmatinee Amsterdam, das Gewandhausorchester Leipzig, die Österreichische Nationalbank, das Wiener Konzerthaus oder die BBC und entstehen für international renommierte Solistinnen und Solisten und Ensembles wie das San Francisco Symphony Orchestra, die Wiener Philharmoniker, die Berliner Philharmoniker, die London Sinfonietta, das Artemis Quartett, das Belcea Quartett, Heinrich Schiff, Matthias Goerne, Mark Padmore, Paul Lewis, Kirill Gerstein, Till Fellner, Jean-Guihen Queyras, Viktoria Mullova, Matthew Barley.

Auszeichnungen

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Oper
Orchesterwerke
  • Red and Green für großes Orchester (2010)
  • Symphonie Nr. 2 Kenotaph (2015–16)
  • Chiasma für Orchester (2017)
  • Symphonie Nr. 3 A Line Above the Sky (2018–2019), Weltpremiere: Philharmonie Brünn, Dirigent Dennis Russell Davies.[9]
Orchesterwerke mit Soloinstrument/Solostimme
  • Still für Viola und Kammerorchester (2002)
  • Heute für Sopran und Orchester (2005/06)
  • Böse Zellen für Klavier und Orchester (2006/rev. 2007)
  • Konzert für Violine und Orchester (2008/2009)
  • Konzert für Violine, Violoncello und Orchester (2011)
  • A Padmore Cycle für Tenor und Orchester (2010–2011; 2014, besetzungsmäßig erweiterte Version von A Padmore Cycle für Tenor und Klavier)
  • Alle Tage Symphonie Nr. 1 für Bariton und Orchester (2010–2015)[1]
  • Ouroboros für Violoncello und Orchester (2015)
  • Piano concerto für Klavier und Orchester (2020–21)
Ensemblewerke
  • Nocturne – Insomnia für Ensemble (2007/2008)
  • Die Nacht der Verlorenen für Bariton und Ensemble (2008)
  • Wie der Euro nach Bern kam und wie er wieder verschwand für Ensemble (2012)
  • My Illness Is the Medicine I Need für Sopran und Ensemble (2002/13, besetzungsmäßig erweiterte Version von My Illness Is the Medicine I Need für Sopran, Violine, Violoncello und Klavier)
  • The Living Mountain für Sopran und Ensemble (2019–2020) – mit Texten von Nan Sheperd in Kooperation mit der holländischen Fotografin Awoiska van der Molen
Vokalwerke
  • Das Spiel ist aus für 24-stimmigen Chor (2012)
Kammermusik
  • Cold Farmer, 1. Streichquartett (1990)
  • Kraken für Violine, Violoncello und Klavier (1994–97)
  • Mumien für Violoncello und Klavier (2001)
  • My Illness Is the Medicine I Need für Sopran, Violine, Violoncello und Klavier (2002)
  • Uchafu für Trompete und Klavier (2003)
  • IXXU, 2. Streichquartett (1998–2004)
  • Madhares, 3. Streichquartett (2006/07)
  • A Padmore Cycle für Tenor und Klavier (2010–2011)
  • Splinters für Violoncello und Klavier (2012)
  • Lyrical Lights für Tenor und Klarinette (2013)
  • lucid dreams, 4. Streichquartett (2015)
  • A Padmore Cycle für Tenor und Klaviertrio (2010–2011, 2017; besetzungsmäßig erweiterte Version von A Padmore Cycle für Tenor und Klavier)
  • deep red/deep blue für Flöte und Klavier (2018)
Werke für Klavier solo
  • Klavierstück 1986
  • Naunz für Klavier (1989)
  • Noodivihik für Klavier (1992)
  • Antennen-Requiem für H. (1999)
  • Smart Dust für Klavier (2005)
  • What Becomes/Was wird für Klavier (2009)
  • Poems, 12 Stücke für Pianisten und andere Kinder (2010)
  • Innerberger Bauerntanz für Klavier (2012)
  • Movement for solo piano (2019)
Werke für Violoncello solo
  • Vier Seiten für Violoncello (1997)
  • Sonata für Violoncello (2007)

Diskografie (Auswahl)

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CDs mit Musik von Thomas Larcher

  • Naunz (ECM, 2001)
  • IXXU (ECM, 2006)
  • Madhares (ECM, 2010)
  • What Becomes (harmonia mundi, 2014)
  • Kenotaph/Die Nacht der Verlorenen (Ondine, 2021)
  • Alle Tage/Violinkonzert (Tonkünstler, 2021)

Thomas Larcher als Interpret

  • Arnold Schönberg, Franz Schubert: Klavierstücke (ECM, 1999)
  • Hanns Eisler: Ernste Gesänge – Lieder with piano (Thomas Larcher mit Matthias Goerne, Ensemble Resonanz) (harmonia mundi, 2013)
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Einzelnachweise

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  1. a b Thomas Larcher – Uraufführungen: „Alle Tage“. Leipzig, 26. November 2015. ophelias-pr.com, 13. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Januar 2017; abgerufen am 1. Januar 2017.
  2. derStandard.at - Österreichische Kunstpreise verliehen. Artikel vom 28. Jänner 2016, abgerufen am 29. Jänner 2016.
  3. orf.at: Ernst-Krenek-Preis für Komponisten Larcher. Artikel vom 3. August 2018, abgerufen am 3. August 2018.
  4. Le Site: Symphony n° 2 Kenotaph - Thomas LARCHER | Fondation Prince Pierre. Abgerufen am 30. Oktober 2018 (französisch).
  5. Großer Österreichischer Staatspreis für Musik - Preisträger (Memento des Originals vom 23. November 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmkoes.gv.at auf Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (abgerufen am 24. Februar 2021)
  6. Landespreis für Kunst an Thomas Larcher. In: ORF.at. 26. Juni 2021, abgerufen am 26. Juni 2021.
  7. Uraufführung von Thomas Larchers erster Oper „Das Jagdgewehr“ bei den Bregenzer Festspielen, 15. August 2018. Artikel auf dem openPR-Portal vom 2. Juli 2018, abgerufen am 3. Juli 2018.
  8. Bregenzer Festspiele: Das Jagdgewehr (Memento des Originals vom 16. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bregenzerfestspiele.com. Abgerufen am 16. August 2018.
  9. Kateřina Konečná: World Premiere of Thomas Larcher’s Symphony No. 3. Unconventional instruments evoke a man in the mountains. Brno Philharmonic, 5. Februar 2021, abgerufen am 27. Februar 2021 (englisch).