Thomas Mikolajick
Thomas Mikolajick (* 17. September 1963 in Nürnberg) ist ein deutscher Elektrotechnik-Ingenieur mit dem Arbeits- und Forschungsschwerpunkt nanoelektronische Materialien und Bauelemente. Er ist seit 2009 wissenschaftlicher Direktor der NaMLab gGmbH in Dresden und Professor für Nanoelektronik an der Technischen Universität Dresden.
Leben
BearbeitenThomas Mikolajick studierte von 1984 bis 1990 Elektrotechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und war ab 1986 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Von 1990 bis 1995 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit fertigte er seine Doktorarbeit zum Thema „Feldeffektsensoren zur pH-Wert-Messung und als Transducer für Biosensoren“ unter der Anleitung von Heiner Ryssel an.[1] Von 1995 bis 1996 war er als Gruppenleiter für Bauelemente und Halbleitertechnologie am Fraunhofer IIS-B (heute IISB) tätig. Im Oktober 1996 wechselte er in die Halbleiterindustrie zu Siemens Halbleiter (später Infineon) nach Regensburg. Dort durchlief er verschiedene Positionen in Forschung und Entwicklung neuer CMOS- und Halbleiterspeicher-Bauelemente zunächst in Regensburg, später in München und schließlich in Dresden. Im Oktober 2006 wurde er an die TU Bergakademie Freiberg auf die Professur für Elektronik- und Sensormaterialien berufen. Im Oktober 2009 übernahm er die Leitung der NaMLab gGmbH, eines Tochterunternehmens und An-Institutes der TU Dresden in Personalunion mit der Professur für Nanoelektronische Materialien. Die Professur wurde im Jahr 2020 mit der Professur für Halbleitertechnik zur Professur für Nanoelektronik vereinigt.
Im Jahr 2005 gründete er den Arbeitskreis „Materialien für nichtflüchtige Speicher“, der zunächst bei der DGM und seit 2012 bei der GMM angesiedelt ist.[2][3]
In den Jahren 2010 bis 2017 leitete Mikolajick den BMBF Spitzencluster „Cool Silicon“[4] und seit 2019 ist er Sprecher des vom BMBF geförderten ForLab-Verbundes.[5]
Seit 2023 ist Thomas Mikolajick IEEE Fellow „for contributions to nonvolatile memory“.[6]
Im Jahr 2022 war er einer der von der Firma Clarivate Analytics als „Highly Cited Researcher“ ausgezeichneten Wissenschaftler.[7]
Arbeitsgebiete
BearbeitenThomas Mikolajick gilt als einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der nichtflüchtigen Speicherelemente in Europa. Seit 2011 wurde er insbesondere durch das an der NamLab gGmbH vorangetriebene Gebiet der Ferroelektrizität in Hafniumoxid und deren Anwendungen bekannt. Weitere wichtige Arbeitsgebiete sind resistive schaltende Bauelemente, sogenannte RRAMs oder Memristoren, rekonfigurierbare Nano-Bauelemente, sogenannte RFETs und Galliumnitrid-basierte Materialien und Bauelemente. Seit 2020 beschäftigt er sich zusätzlich mit Bauelementen auf Basis von 2D-Materialien.
Literatur
Bearbeiten- T. Mikolajick: Feldeffektsensoren zur pH-Wert Messung und als Transducer für Biosensoren. Shaker Verlag, 1996, ISBN 978-3-8265-2057-0.
- T. Schenk et al., „Memory technology – a primer for material scientists“, 2020, Report on Progress in Physics, Vol. 86, 086501, doi:10.1088/1361-6633/ab8f86
- T. Mikolajick et al., „The Past, the Present, and the Future of Ferroelectric Memories“, April 2020, IEEE Transactions on Electron Devices, Vol. 67, 4, doi:10.1109/TED.2020.2976148
- T. Mikolajick et al., „From Ferroelectric Material Optimization to Neuromorphic Devices“, August 2022, Advanced Materials, Vol. 35, 37, doi:10.1002/adma.202206042
- T. Mikolajick et al., „Reconfigurable field effect transistors: A technology enablers perspective“, Mai 2022, Solid-State Electronics, Vol. 194, 108381, doi:10.1016/j.sse.2022.108381
- W. Fei et al., „Emerging reconfigurable electronic devices based on two-dimensional materials: A review“, August 2022, InfoMat, Vol. 4, Issue 10, doi:10.1002/inf2.12355
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Dissertationen aus den Jahren 1996 – 2000. Abgerufen am 9. Oktober 2023.
- ↑ VDE Expertengruppe Mikro- und Nanoelektronik - Herstellung. Abgerufen am 9. Oktober 2023.
- ↑ GMM Arbeitskreis "Materialien für nichtflüchtige Speicher". Abgerufen am 9. Oktober 2023.
- ↑ Neuer Koordinator des „Cool Silicon“-Spitzenclusters. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
- ↑ ForLab: Mikroelektronik aus Deutschland. Abgerufen am 9. Oktober 2023.
- ↑ IEEE EDS Fellows Elected 2023. Abgerufen am 9. Oktober 2023.
- ↑ Prof. Dr.-Ing. Thomas Mikolajick auf der Clarivate Highly Cited Researchers Liste. Abgerufen am 9. Oktober 2023.
Personendaten | |
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NAME | Mikolajick, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Elektrotechnik-Ingenieur |
GEBURTSDATUM | 17. September 1963 |
GEBURTSORT | Nürnberg |