Thomas Reis (Fußballspieler)

deutscher Fußballspieler und -trainer

Thomas Reis (* 4. Oktober 1973 in Wertheim) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger -spieler.

Thomas Reis
Personalia
Geburtstag 4. Oktober 1973
Geburtsort WertheimDeutschland
Größe 183 cm
Position Abwehr, Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1978–1989 FC Wertheim-Eichel
1989–1990 VfB Stuttgart
1990–1992 Eintracht Frankfurt
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1992–1995 Eintracht Frankfurt 16 0(2)
1995–2003 VfL Bochum 176 (16)
2003–2004 FC Augsburg 27 0(3)
2004–2005 Eintracht Trier 23 0(1)
2005–2006 SV Waldhof Mannheim 4 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1988–1989 Deutschland U15 7 0(6)
1989–1990 Deutschland U16 17 0(7)
1990–1991 Deutschland U17 2 0(0)
1991–1992 Deutschland U18 10 0(4)
1989–1990 Deutschland U20 5 0(0)
1993–1995 Deutschland U21 7 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2011 VfL Bochum Frauen
2011–2012 VfL Bochum II (Co-Trainer)
2012–2013 VfL Bochum (Co-Trainer)
2013 VfL Bochum U19
2014–2015 VfL Bochum II
2015 VfL Bochum (Co-Trainer)
2015–2016 VfL Bochum U19
2016–2019 VfL Wolfsburg U19
2019–2022 VfL Bochum
2022–2023 FC Schalke 04
2024– Samsunspor
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Spielerkarriere

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Thomas Reis spielte als Jugendspieler für seinen Heimatverein FC Wertheim-Eichel, den VfB Stuttgart (mit dem er 1989/90 ins Finale der B-Jugendmeisterschaft kam und das Stuttgarter Tor bei der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln schoss) und Eintracht Frankfurt. In der Saison 1992/93 stand er erstmals im Profikader der Eintracht und gab sein Bundesligadebüt am 4. Oktober 1992 gegen den VfB Stuttgart (4:0), als er in der 83. Minute für Axel Kruse eingewechselt wurde. In dieser Zeit (von 1993 bis 1995) spielte er auch für die deutsche U-21-Nationalmannschaft. Er konnte sich allerdings keinen Stammplatz in Frankfurt erkämpfen. Nach sechzehn Bundesliga-Einsätzen in drei Jahren wechselte er 1995 zum Zweitligisten VfL Bochum.

Gleich in seiner ersten Saison im Ruhrgebiet stieg er mit dem VfL in die Bundesliga auf, woran Reis mit 31 Einsätzen seinen Anteil hatte. Im darauffolgenden Jahr sprang ein fünfter Tabellenplatz in der ersten Liga heraus. Reis verpasste in dieser Spielzeit keine Partie. Bochum vermochte sich indes nicht in den oberen Tabellenregionen festzusetzen und stieg 1999 und 2001 mit Thomas Reis als Spieler in die 2. Liga ab. 2000 und 2002 konnte er jeweils den Wiederaufstieg feiern. Nach einem weiteren Bundesligajahr in Bochum verließ er den Verein nach der Saison 2002/03 und ging zum Süd-Regionalligisten FC Augsburg.

Mit den Schwaben verpasste er erst am letzten Spieltag den Aufstieg (4. Platz in der Endtabelle) und wechselte nach 27 Einsätzen (drei Tore) zu Eintracht Trier und damit zurück in die 2. Bundesliga. Am Ende stand der unglückliche Abstieg in die Drittklassigkeit. Trier hatte eine um ein Tor schlechtere Tordifferenz als der FC Energie Cottbus auf dem rettenden 14. Platz und befand sich zuvor auch erst einmal auf einem Abstiegsplatz.

Zur Saison 2005/06 ging er in die Oberliga Baden-Württemberg zum SV Waldhof Mannheim, wo er allerdings nur auf vier Einsätze mit einem Torerfolg kam.

Trainerkarriere

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Von Februar 2009 bis Februar 2012 war Reis in der Nachwuchsabteilung des VfL Bochum tätig, zunächst als Scout, später als Trainer und Assistent der Leitung der Nachwuchsabteilung.[1] Von Februar 2012 bis zum 9. April 2013 war er Co-Trainer der Bochumer Profimannschaft unter Karsten Neitzel.[2] Nachdem er anschließend das Traineramt bei der U-19-Mannschaft[3] und im Januar 2014 die U-23-Mannschaft übernommen hatte,[4] war er seit Januar 2015 wieder Co-Trainer der ersten Mannschaft.[5] Am 30. März 2015 erhielt Thomas Reis als einer von 24 Teilnehmern die Fußball-Lehrer-Lizenz des DFB.[6]

Am 6. September 2019 übernahm Reis als neuer Cheftrainer und in Nachfolge von Robin Dutt die Zweitligamannschaft des VfL Bochum, die zu diesem Zeitpunkt nach fünf Spieltagen mit 2 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz stand.[7]

Im Februar 2021 verlängerte der VfL Bochum den Kontrakt von Reis aufgrund des anhaltenden sportlichen Erfolges vorzeitig bis 2023.[8] In der Saison 2020/21 führte Reis den VfL Bochum zur Zweitligameisterschaft und damit nach elf Jahren Zweitklassigkeit zum Aufstieg in die Bundesliga. In der Bundesliga 2021/22 hielt Bochum mit 42 Punkten und Tabellenplatz 13 souverän die Klasse. Unter anderem gewann man 4:2 gegen Bayern München und 4:3 gegen Borussia Dortmund. In der Saison 2022/23 verlor die Mannschaft jedoch die ersten sechs Spiele (darunter ein 0:7 gegen den FC Bayern und eine Derbyniederlage mit 1:3 gegen den FC Schalke 04) und hatte eine Tordifferenz von −14, womit man den 1. FSV Mainz 05 (2020/21 sechs Niederlagen, −13 Tore) beim Negativrekord um den schlechtesten Saisonstart der Bundesligageschichte ablöste.[9] Daraufhin wurde Reis im September 2022 nach dreijähriger Amtszeit freigestellt.[10]

Ende Oktober 2022 übernahm Reis den Ligakonkurrenten FC Schalke 04 als Nachfolger von Frank Kramer.[11] Die Schalker hatten nach dem 11. Spieltag 6 Punkte auf dem Konto und die Bochumer als Tabellenletzter abgelöst. Unter Reis verbesserten sich die Leistungen der Gelsenkirchener deutlich, in der Rückrundentabelle wurde Schalke Achter. Trotzdem stieg Schalke am Saisonende mit 31 Punkten als Tabellenvorletzter in die 2. Bundesliga ab. Als Schalke nach dem 7. Spieltag der Saison 2023/24 mit 7 Punkten auf dem 16. Platz stand, wurde Reis freigestellt.[12]

Seit der Saison 2024/25 ist er als Nachfolger von Markus Gisdol Cheftrainer beim türkischen Erstligisten Samsunspor.[13]

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Einzelnachweise

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  1. vfl-bochum.de: Nachwuchsabteilung (Memento vom 14. Oktober 2012 im Internet Archive)
  2. transfermarkt.de: transfermarkt.de
  3. spox.com: Wosz und Reis erhalten neue Aufgaben
  4. wflv.de: Reis übernimmt Bochumer U 23 – Wosz wieder U 19-Trainer (Memento vom 28. Juli 2021 im Internet Archive)
  5. dfb.de: Bochum: Thomas Reis zu den Profis – Grammozis übernimmt U 23
  6. dfb.de: Frings und Co.: Lizenz für 24 Fußball-Lehrer
  7. Thomas Reis wird neuer VfL-Cheftrainer. In: vfl-bochum.de. 6. September 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Januar 2022; abgerufen am 6. September 2019.
  8. Cheftrainer Thomas Reis verlängert beim VfL Bochum – kicker. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2021; abgerufen am 2. Februar 2021.
  9. Schalke-Pleite bedeutet einen historischen Negativ-Rekord, reviersport.de, 10. September 2022, abgerufen am 12. September 2022.
  10. VfL stellt Thomas Reis frei (Memento vom 12. September 2022 im Internet Archive), vfl-bochum.de, 12. September 2022, abgerufen am 12. September 2022.
  11. Schalke 04 geht mit Thomas Reis die Mission Klassenerhalt an, schalke04.de, 27. Oktober 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  12. Schalke 04 stellt Chef-Trainer Thomas Reis mit sofortiger Wirkung frei, schalke04.de, 27. September 2023, abgerufen am 27. September 2023.
  13. Der Erbe Gisdols: Reis wird Trainer bei Samsunspor. Abgerufen am 12. Juni 2024 (deutsch).