Thomas Weibel (Journalist)

Schweizer Journalist, Autor und Hochschullehrer

Thomas Weibel (* 12. August 1962 in Biel) ist ein Schweizer Journalist, Autor und Dozent für multimediales Erzählen und konvergente Medienproduktion. Als Journalist ist Weibel vor allem auf den Gebieten Wissenschaft, Medien und Geschichte sowie Finanz und Wirtschaft tätig.

Thomas Weibel (2018)

Weibel wuchs in Büren an der Aare auf, absolvierte das Deutsche Gymnasium Biel (Typus B; heute Gymnasium Biel-Seeland) und studierte Germanistik sowie Anglistik an der Universität Bern. Das Studium schloss er mit einer Lizentiatsarbeit über Heimat und Fremde in Jeremias Gotthelfs Roman Jakobs Wanderungen ab.

Seine berufliche Laufbahn begann Weibel 1985 als Inland- und Auslandredaktor beim Thuner Tagblatt. 1993 wechselte er zur Berner Zeitung Der Bund, wo er als Lokal- und Wirtschaftsredaktor, Produzent und Nachrichtenchef tätig war. Zwischen 1997 und 2011 war Weibel Mitglied der Programmleitung von Schweizer Radio DRS 2 (heute Radio SRF 2 Kultur), wo er unter anderem crossmediale Programmangebote realisierte. Seit 2002 ist Weibel Webentwickler und Blogger. Seine Beiträge für Radio SRF 2 Kultur publiziert er im Blog 100 Sekunden[1] sowie in mehreren Büchern.[2][3]

Heute ist Weibel Dozent für Media Engineering an der Fachhochschule Graubünden[4] und an der Hochschule der Künste Bern. Von 2020 bis 2022 war Weibel zudem Lehrbeauftragter am Journalistischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und von 2014 bis 2018 an der Theologischen Hochschule Chur.[5] Als freier Journalist ist Weibel nach wie vor für Radio SRF 2 Kultur tätig. Daneben ist er Autor im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums[6] und war gelegentlicher Mitarbeiter des Kulturradios SWR 2[7][8][9] sowie Gastautor in verschiedenen Publikationen der LGT Group. Weibel engagiert sich für Open Data in den Bereichen GLAM[10][11][12], Geoinformatik[13][14][15] und Wissenschaftsgeschichte.[16] Er nimmt regelmässig am Swiss Open Cultural Data Hackathon teil, wo er eine Reihe von Anwendungen auf der Basis kulturgeschichtlich oder wissenschaftlich relevanter Digitalisate realisiert hat.[17][18][19][20][21][22][23][24][25][26][27] Eine davon, das in Mittelhochdeutsch gehaltene Online-Backgammonspiel Manesse Gammon, wurde 2017 als interaktives Exponat in die virtuelle Bibliothek Europeana aufgenommen.[28]

Weibel ist Musiker,[29] verheiratet und Stiefvater zweier Kinder. Er lebt in Freiburg im Üechtland und Basel.

Veröffentlichungen

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Als Autor

  • Takeaway. 100 x 100 Sekunden Wissen. Schwabe Verlag, Basel 2012, ISBN 978-3-7965-2842-2.
  • Nerdcore. Ein Konversationslexikon für Nerds und alle, die es werden wollen. Verlag Johannes Petri, Basel 2015, ISBN 978-3-03784-061-0.
  • Bare Münze. Gallier und heilige Gänse: Was es über Geld zu wissen gibt. Verlag Johannes Petri, Basel 2017, ISBN 978-3-03784-133-4.
  • Rettet das Web 2.0 die Jazzszene? Das Internet als Kommunikationsplattform und virtueller Jazzclub. In: Schaffhauser Jazzgespräche. Edition 03. Chronos Verlag, Zürich 2010, S. 18–23.
  • Homo ludens: Das Computerspiel. In: Stellen Sie sich vor, Sie sind… Das Ein-Personen-Rollenspiel in Beratung, Coaching und Therapie. Verlag Hogrefe, Bern 2016, S. 232–234.
  • Am Anfang war der Tausch; Brakteaten, das Kleingeld des Mittelalters; Der steinige Weg der Banknoten, u. a. In: Die besten Geldgeschichten aus dem LGT-Finanzblog. LGT Group Foundation, Vaduz 2016, S. 8ff.
  • Kulturdaten hacken. Plädoyer für eine nachhaltige Digitalkultur. In: Museumskunde Bd. 84/2019, Ausgabe Update – Museen im digitalen Zeitalter, Online-Erweiterung. Deutscher Museumsbund, Berlin 2019.

Als Herausgeber

  • Kultur bei Schweizer Radio DRS. Schweizer Radio DRS, Zürich 2003.
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Commons: Thomas Weibel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thomas Weibel: 100 Sekunden. Abgerufen am 11. September 2019.
  2. Adrian Sulc: Franken und Rappen sind Ausländer. In: Der Bund. 2. Mai 2017, abgerufen am 8. Dezember 2018.
  3. Valeria Heintges: Geld ist geil. In: St. Galler Tagblatt. 18. Juli 2017, abgerufen am 8. Dezember 2018.
  4. Fachhochschule Graubünden: Thomas Weibel. Abgerufen am 11. September 2019.
  5. Christian Cebulj, René Schaberger, Claude Bachmann: ...dann nutzen wir sie auch: Digitalisierung first – Bedenken second, Jahrbuch für Kinder- und Jugendtheologie, Calwer Verlag, S. 70ff. Juni 2023, abgerufen am 26. Juni 2023.
  6. Schweizerisches Nationalmuseum: Thomas Weibel. 9. September 2021, abgerufen am 9. September 2021.
  7. Dokublog SWR2: Das Feature im digitalen Zeitalter. 4. März 2012, abgerufen am 26. Dezember 2018.
  8. SWR2 Mehrspur: Kulturradio in der Schweiz. 6. März 2013, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  9. SWR2 Mehrspur: Thomas Weibel bloggt. 6. Dezember 2015, abgerufen am 27. Oktober 2020.
  10. Schweizerisches Nationalmuseum: Gamen auf mittelalterlicher Handschrift. Oktober 2018, abgerufen am 11. November 2019.
  11. re:publica 2019: Raus aus dem Museum! 8. Mai 2019, abgerufen am 1. Juni 2019.
  12. MAI-Tagung 2019: Prof. Thomas Weibel über den Swiss Open Cultural Data Hackathon. 24. Mai 2019, abgerufen am 1. Juni 2019.
  13. opendata.swiss: Altiswiss. 26. Januar 2023, abgerufen am 4. Februar 2023.
  14. opendata.swiss: swisspeaX. 14. September 2023, abgerufen am 14. September 2023.
  15. Fachhochschule Graubünden, Institut für Multimedia Production, Jahresbericht 2022, S. 22f.: MontApp. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  16. Thomas Weibel: The Antikythera Mechanism. 20. April 2024, abgerufen am 22. April 2024.
  17. Opendata.ch Wiki: Historical Tarot Freecell. 28. Februar 2015, abgerufen am 6. Dezember 2018.
  18. Opendata.ch Wiki: Manesse Gammon – A medieval game: Play against Herrn Gœli. 2. Juli 2016, abgerufen am 6. Dezember 2018.
  19. Opendata.ch Wiki: Hacking Gutenberg: A Moveable Type Game. 16. September 2017, abgerufen am 6. Dezember 2018.
  20. Opendata.ch Wiki: Letterjongg. 27. Oktober 2018, abgerufen am 6. Dezember 2018.
  21. Opendata.ch Wiki: Back to the Greek Universe. 8. September 2019, abgerufen am 11. September 2019.
  22. Opendata.ch Wiki: swissAR. 6. Juni 2020, abgerufen am 9. Juni 2020.
  23. Opendata.ch Wiki: helvetiX. 17. April 2021, abgerufen am 26. April 2021.
  24. Opendata.ch Wiki: Mont. 5. November 2022, abgerufen am 5. November 2022.
  25. Opendata.ch Wiki: Ra. 30. September 2023, abgerufen am 4. Oktober 2023.
  26. Opendata.ch Wiki: Antikythera Mechanism. 7. September 2024, abgerufen am 18. Oktober 2024.
  27. Opendata.ch Wiki: Cyanometer. 7. September 2024, abgerufen am 18. Oktober 2024.
  28. Europeana: Manesse Gammon. Dezember 2017, abgerufen am 19. Dezember 2019.
  29. Blues Green: Bluespopjazz made in Switzerland. Juni 2019, abgerufen am 1. Juni 2019.