Thomas Welz

deutscher Politiker, Aktiver in der DDR-Oppositionsbewegung

Thomas Welz (* 2. Januar 1957 in Bad Berka) war aktiv in der DDR-Oppositionsbewegung.

Thomas Welz 2012

Thomas Welz, geb. Berndt, wurde im Januar 1957 in Bad Berka geboren und wuchs in Berlin-Altglienicke auf.

In der DDR

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Während seines Militärdienstes in der Nationalen Volksarmee (NVA) wurde Thomas Welz im Oktober 1978 für mehrere Monate im DDR-Militärgefängnis in Schwedt (Oder) inhaftiert.

Als Leiter des „Arbeitskreises Information“ war er zusammen mit Rainer Eppelmann Herausgeber und Autor mehrerer illegaler Samisdat-Publikationen des Friedenskreises der Samaritergemeinde in Berlin-Friedrichshain, die zum Sprachrohr DDR-Bürgerrechtsbewegung wurden, darunter „Schalom“, „Wegzehrung“ und „Wendezeit“, eine der ersten Publikationen, in denen der Begriff „Wende“ gebraucht wurde. Unterlagen des Friedenskreises der Samariterkirche hat Welz zusammen mit persönlichen Dokumenten dem Archiv der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur übergeben, wo sie derzeit archivarisch aufbereitet werden.[1] Welz, aktiv in verschiedenen Initiativ- und Ad-hoc-Gruppen der Opposition und Friedensbewegung, war 1989 Mitbegründer der oppositionellen Partei Demokratischer Aufbruch.

Nach der deutschen Wiedervereinigung

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Nach der Wiedervereinigung 1990 war er zunächst für die SPD, später in der Unabhängigen Bürgerfraktion Friedrichshain (UBF) in der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Friedrichshain. Er arbeitete als Geschäftsführer und Bildungsreferent des „Märkischen Arbeitnehmer Bildungs- und Beratungswerkes“ in Potsdam, das im Jahr 1997 aus finanziellen Gründen aufgelöst wurde. Thomas Welz ist außerdem als Zeitzeuge der Wiedervereinigung am Zeitzeugenportal „20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ aktiv beteiligt. Als Mitglied des Vereins „DDR-Militärgefängnis Schwedt“ ist er aktiv in der Erinnerung und Aufarbeitung der Geschichte des DDR-Militärgefängnisses Schwedt.[2] Er lebt in Berlin.

Literatur und Medien

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  • Ehrhart Neubert: Geschichte der Opposition in der DDR 1949–1989. Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Band 346, Bonn 1997, ISBN 3-89331-294-3.
  • Ehrhart Neubert: Unsere Revolution. Die Geschichte der Jahre 1989/90. Piper-Verlag, München–Zürich 2008, ISBN 978-3-492-05155-2.
  • Rainer Eppelmann: Fremd im eigenen Haus. Mein Leben im anderen Deutschland. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02279-2.
  • Beitrag im RBB-Magazin Marina Farschid: Ab nach Schwedt! Die Geschichte des DDR-Militärstrafvollzugs. Zeitgeschichte. In: www.rbb-online.de. rbb Fernsehen – Redaktion Stilbruch, 12. Mai 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2011;.
  • Beitrag im MDR-Magazin Barbarossa: Der Mythos Schwedt – über das Militärgefängnis der NVA – aus rechtlichen Gründen nicht online zu streamen.
  • Die Welt: Soldaten, die aufmuckten, landeten in der Einzelzelle, 1. Juni 2015.
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Einzelnachweise

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  1. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur: Unterlagen des Friedenskreises der Samariterkirche
  2. Initiative zur Erinnerung an das Militärgefängnis Schwedt gegründet. In: www.moz.de. Märkische Oderzeitung, 18. März 2013, archiviert vom Original; abgerufen am 29. August 2022.