Thryptomene

Gattung der Familie Myrtengewächse (Myrtaceae)

Thryptomene ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Alle seit 2014 etwa 47 Arten kommen ursprünglich nur in Australien vor.[1] Einige Sorten werden vor allem als Schnittblumen genutzt.

Thryptomene

Thryptomene saxicola

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Unterfamilie: Myrtoideae
Tribus: Chamelaucieae
Gattung: Thryptomene
Wissenschaftlicher Name
Thryptomene
Endl.

Beschreibung

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Illustration aus Transactions and proceedings and report of the Philosophical Society of Adelaide, South Australia, 1917 von Thryptomene elliottii

Erscheinungsbild und Blätter

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Thryptomene-Arten wachsen als immergrüne Sträucher[1], die Wuchshöhen von 0,3 bis zu 1,5 Metern erreichen.[2] Nur eine Art wächst baumartig und erreicht Wuchshöhen von bis zu 2,5 Metern.[3] Sie enthalten ätherische Öle.[3] Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl.[2]

Die gegenständig (oder kreuzgegenständig[2]) an den Zweigen angeordneten Laubblätter[1] sind höchstens kurz gestielt oder sitzend.[3] Die krautigen oder ledrigen, einfachen, winzigen bis relativ kleinen Blattspreiten sind (besonders gut sichtbar an den Blattunterseite[1]) drüsig punktiert und duften aromatisch.[3]

Blütenstände und Blüten

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Die reduzierten Blütenstände enthalten nur meist eine, selten zwei oder drei[2][3] Blüten über sehr kurzen bis langen Blütenstandsschäften[3] in den Blattachseln im oberen Bereich der Zweige.[2] Jede Blüte steht über einem Paar haltbarer oder schnell vergänglicher Deckblätter, die untereinander verwachsen sein können.[1][3]

Die relativ kleinen zwittrigen Blüten sind meist radiärsymmetrisch und meist fünf-, selten sechszählig mit doppelter Blütenhülle.[3] Der mit dem Fruchtknoten verwachsene Blütenbecher (Hypanthium) ist glatt, gerippt oder faltig.[2] Die fünf oder selten sechs freien Kelchblätter sind kronblattartig und kreisförmig.[2] Die fünf oder selten sechs freien Kronblätter sind ganzrandig, elliptisch, ei- oder kreisförmig und können genagelt sein. Die Farben der Blütenkronblätter sind weiß bis rosafarben. Die Staubblätter sind in der Knospe meist gerade oder selten etwas nach innen gekrümmt. Meist in einem oder zwei, selten mehreren Kreisen sind jeweils fünf oder sechs mehr oder weniger gleiche Staubblätter angeordnet.[1][2][3] Diese sind alle fertil; nur bei Thryptomene maisonneuvei ist manchmal die Hälfte zu Staminodien umgewandelt.[3] Die fadenförmigen Staubfäden sind am Rand des Blütenbechers inseriert, untereinander frei und nicht mit den Kronblättern verwachsen.[3] Die gleich aussehenden Staubbeutel öffnen sich mit longitudinalen Schlitzen und überragen die Kronblätter nicht.[3] Es ist ein Diskus vorhanden.[3] Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen.[2][3] In basaler oder seitlicher Plazentation sind meist zwei oder vier anatrope Samenanlagen angeordnet.[1][3] Der Griffel endet in einer einfachen Narbe.[3]

Früchte und Samen

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Die trockenen Schließfrüchte sind meist einsamige, selten zweisamige[3] Nussfrüchte.[1] Die ellipsoidal-nierenförmigen Samen enthalten einen gekrümmten Embryo mit zwei Keimblättern (Kotyledonen). Es ist kein Endosperm vorhanden.[3]

Chromosomenzahl

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Die Chromosomengrundzahl beträgt n=11.[3] Bei einigen Arten liegt Diploidie vor, also 2n=22; es wurde aber auch Polyploidie mit je nach Art unterschiedlichen Chromosomensätzen festgestellt.[4]

Ökologie

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Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie) oder Vögel (Ornithophilie).[3]

Verbreitung und Gefährdung

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Die Gattung Thryptomene ist mit etwa 32 Arten in Australien weitverbreitet; Arten kommen in allen Bundesstaaten einschließlich Tasmanien vor.[1][3] Sie kommen im südlichen, zentralen und nordöstlichen Australien vor.[2]

Nur Thryptomene wittweri wird als „Vulnerable“ = „gefährdet“ eingestuft. Keine weitere Art gilt auf dem australischen Festland als gefährdet.[5] In Tasmanien wird Thryptomene micrantha als „Vulnerable“ = „gefährdet“ bewertet.[6]

 
Zweig mit Laubblättern und Blüten von Thryptomene baeckeacea
 
Zweig mit Laubblättern und Blüten von Thryptomene calycina
 
Zweig mit Laubblättern und Blüten von Thryptomene hyporhytis
 
Die Sorte Thryptomene saxicola ‘F.C. Payne’
 
Zweig mit Laubblättern und Blüten von Thryptomene stenophylla

Systematik

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Die Gattung Thryptomene wurde im Jahr 1840 durch Stephan Ladislaus Endlicher im Artikel Stirpium Australasicarum Herbarii Hugeliani Decades III – Dezember 1838 in Annalen des Wiener Museums der Naturgeschichte, Band 2, S. 192[7] aufgestellt.[8] Typusart ist Thryptomene australis Endl.[9] Der Gattungsname Thryptomene leitet sich vom griechischen Wort thryptomene für „vermindert“ oder „klein machen“ ab. Dies bezieht sich auf den niedrigen Habitus der meisten Arten.[2][9]

Synonyme für Thryptomene Endl. nom. cons. sind: Thryptomene sect. Paryphantha (Schauer) Kuntze, Paryphantha Schauer, Typtomene F.Muell. orth. var., Tryptomene F.Muell. orth. var., Thryptomene sect. Euthryptomene Kuntze, Thryptomene sect. Paryphantha (Schauer) Stapf, Astraea Schauer, Bucheria Heynh.,[10] Thryptomene sect. Astraea Stapf, Gomphotis Raf.[11][9]

Die Gattung Thryptomene gehört zur Tribus Chamelaucieae in der Unterfamilie Myrtoideae innerhalb der Familie der Myrtaceae.[11]

Es gibt seit 2014 etwa 47 Thryptomene-Arten:[12][9]

Von Thryptomene saxicola und Thryptomene calycina gibt es einige Sorten.[9] Sie werden weltweit angebaut und als Schnittblumen verwendet[15] und sind auch in Mitteleuropa im Blumenhandel.[16] Thryptomene saxicola wird als Zierpflanze in Parks und Gärten verwendet.[16]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Peter G. Wilson: Eintrag in der New South Wales Flora Online. Abgerufen am 17. Januar 2013.
  2. a b c d e f g h i j k J. W. Green: Eintrag in der Electronic Flora of South Australia genus Fact Sheet. Abgerufen am 17. Januar 2013.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u H. R. Coleman: Eintrag in der Western Australian Flora, letzte Änderung 2008. Abgerufen am 17. Januar 2013.
  4. Thryptomene bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 17. Januar 2013.
  5. EPBC Act List of Threatened Flora. Abgerufen am 17. Januar 2013.
  6. Tasmanian Threatened Flora Listing Statement: Thryptomene micrantha Hook.f. – ribbed heathmyrtle: PDF (Memento des Originals vom 6. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dpipwe.tas.gov.au.
  7. Stephanus Endlicher: Stirpium Australasicarum Herbarii Hugeliani Decades III (Mense Decembri 1838), In: Annalen des Wiener Museums der Naturgeschichte, Band 2, 1840, S. 192 Boogle-Books-Online.
  8. Thryptomene bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 17. Januar 2013.
  9. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az Eintrag bei Australian Plant Name Index = APNI. Abgerufen am 17. Januar 2013.
  10. Benannt nach Christian Traugott Bucher (1765–1808). Vgl. José A. Mari Mut: Plant genera named after people (1753–1853). (PDF.) Abgerufen am 18. September 2022.
  11. a b Thryptomene im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 17. Januar 2013.
  12. Thryptomene. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 29. April 2020.
  13. a b c d e f g h i j k l m n o B. L. Rye: An update to the taxonomy of some Western Australian genera of Myrtaceae tribe Chamelaucieae. 3. Thryptomene. In: Nuytsia, Volume 24, 2014, S. 277–279.
  14. a b c d e B. L. Rye, M. E. Trudgen: A taxonomic revision of Thryptomene section Thryptomene (Myrtaceae). In: Nuytsia, Volume 13, Issue 3, 2001, S. 518–519.
  15. Eintrag bei Australian Native Plants Society (Australia) (Memento des Originals vom 9. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/anpsa.org.au. Abgerufen am 17. Januar 2013.
  16. a b Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5, S. 883.
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Commons: Thryptomene – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Ergänzende Literatur

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  • J. W. Green: Thryptomene and Micromyrtus (Myrtaceae) in arid and semi-arid Australia. In: Nuytsia, Volume 3, Issue 2, 1980, S. 183–205: PDF.