Tiefziehstahl
Unter dem Begriff Tiefziehstahl werden diejenigen Stahlsorten zusammengefasst, die zum Weiterverarbeiten durch Tiefziehen geeignet sind. Diese Stähle sind im Allgemeinen sehr weich und dürfen keine ausgeprägte Streckgrenze aufweisen.
Einteilung
BearbeitenWeiche Stähle zum Kaltumformen sind nach DIN EN 10111 genormt und tragen die Bezeichnungen DD11 bis DD14.
- DD11: Ziehgüte – bis mittlerer Ziehtiefe, enge Radien
- DD12: Tiefziehgüte – erhöhte Umformansprüche, sehr enge Radien
- DD13: Sondertiefziehgüte – hohe Umformansprüche, mehrstufiges Tiefziehen
- DD14: Sondertiefziehgüte borhaltig – höchste Umformansprüche größerer Anwendungsbereich als DD13
Geläufig sind zudem die nach DIN EN 10130 genormten Bezeichnungen DC01 – DC07, wobei DC07 die sogenannte Sondertiefziehgüte aufweist.
Bake-hardening-Stahl-Blechen wird speziell in der Kfz-Industrie eine große Bedeutung zugeschrieben. Das Blech ist erst weich und gut umformbar, das gefertigte Ziehteil wird nach dem Tiefziehvorgang auf 170–200 °C erwärmt und erfährt dabei eine Festigkeitssteigerung.
TRIP-Stahl-Bleche (TRansformation Induced Plasticity) werden ebenfalls hauptsächlich in der Kfz-Industrie verwendet. Sie weisen hohe Festigkeit und zudem eine gute Dehnbarkeit auf. Vor der Umformung sind sie weicher als danach, denn beim Umformprozess wandelt sich das im TRIP-Stahl vorhandene Restaustenit in ein härteres Martensitgefüge um.
Literatur
BearbeitenEUROPA Lehrmittel: Fachkunde Metall Mechanische Technologie 55. Auflage