Till Mayer

deutscher Fotojournalist

Till Mayer (* 31. Januar 1972 in Hausham, Landkreis Miesbach) ist ein deutscher Fotojournalist, Kriegsreporter, Buchautor und Regisseur von Dokumentarfilmen. Ein Hauptmerk seiner Arbeit gilt der Ukraine. Seit 2017 dokumentiert er den Krieg im Donbas als Langzeitprojekt. Seit Beginn der großangelegten Invasion Russlands berichtet er mit Text- und Foto-Reportagen im monatlichen Rhythmus aus der Ukraine. Oft reist er dabei direkt in die Kampfgebiete.

Leben und Wirken

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Nach dem Abitur in Pegnitz begann Till Mayer als freier Mitarbeiter für den Nordbayerischen Kurier zu berichten.[1] Für seine erste Reportage aus dem Krisengebiet reiste er 1993 nach Bosnien. Regelmäßig arbeitet der Fotojournalist seitdem mit Hilfsorganisationen zusammen und sensibilisiert mit seinen Fotos und Reportagen für das Leid der Menschen in Kriegs-, Krisen- und Katastrophengebieten weltweit.[2] In den Jahren 2003 und 2004 realisierte er Fotoprojekte im Iran und Irak.[3]

Till Mayer ist als Redakteur beim Obermain-Tagblatt tätig. Im Jahr 2000 initiierte er die Leseraktion „Helfen macht Spaß“, die Menschen in Not unterstützt und die er leitet.[4]

Seit dem Projekt Roter Winkel, hartes Leben über KZ-Überlebende engagiert er sich für bedürftige Senioren in Lwiw. Zusammen mit Pirmin Styrnol drehte Mayer zwei Dokumentationen in der Ukraine: Winter in Lviv über den Alltag von älteren Menschen und Für ein Lächeln über den Einsatz von Rote Nasen Clowndoctors.

In Kooperation mit Handicap International setzt sich Till Mayer für Unterstützung von Zivilisten ein, die durch Kriegshandlungen behindert wurden. Im Frühjahr 2019 wurde die Wanderausstellung erschüttert. Ein­schläge, die alles än­dern im Deutschen Bundestag im Paul-Löbe-Haus gezeigt. Die Multimedia-Ausstellung macht auf die verheerenden Auswirkungen des Einsatzes von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten aufmerksam.[5] Mit großem Respekt und Mitgefühl erzählt Mayer die Geschichten von Menschen in Libyen, Tschad, Südsudan, Kongo, Syrien, Libanon, Irak, Afghanistan, Serbien, Bosnien, Kolumbien und Ukraine, deren Leben vom Krieg erschüttert wurde.

Seit 2017 dokumentierte Till Mayer den Krieg Russlands gegen die Ukraine in Donbas und warnte kontinuierlich vor der Gefahr eines Großangriffs. Nach dem russischen Überfall am 24. Februar 2022 reist er monatlich in die Ukraine und veröffentlicht seine Reportagen unter anderem in der Augsburger Allgemeine[6], der Main-Post[7], dem RND[8], dem Südkurier[9], der Rheinischen Post[10], der Frankfurter Rundschau[11], den Stuttgarter Nachrichten[12] und der Stuttgarter Zeitung[13].

Filmografie

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  • Winter in Lwiw (zusammen mit Pirmin Styrnol, 2017)
  • Für ein Lächeln... (zusammen mit Pirmin Styrnol, 2018)

Bibliografie (Auswahl)

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Auszeichnungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Redaktion: Neue Fotoausstellung im Deutschen Kameramuseum in Plech. 26. Juni 2015, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  2. 2015: "Die lange Reise" (Till Mayer) - Deutsches Kameramuseum. In: https://kameramuseum.de/. Abgerufen am 27. Dezember 2024 (deutsch).
  3. Exhibitions. In: tillmayer.de. Abgerufen am 29. Dezember 2024.
  4. Unsere Leseraktion: „Helfen macht Spaß“. 10. Dezember 2019, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  5. Deutscher Bundestag - erschüttert - Einschläge, die alles ändern. Abgerufen am 29. Dezember 2024.
  6. Till Mayer: „In Freiheit musste ich minutenlang weinen“: Dima kämpft nach Kriegsgefangenschaft weiter. 24. November 2024, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  7. Kriegsreporter Till Mayer auf dem Weg in die Ukraine: Warum das Land ihn so bewegt. 2. März 2022, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  8. Till Mayer: Ukraine-Krieg, Frontbericht aus Bachmut: „Die Russen haben ausreichend Munition, wir nicht“. 29. Dezember 2024, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  9. Angelika Wohlfrom: Kriegsfotograf Till Mayer über die Ukrainer: „Sie lassen sich ihre Freiheit nicht nehmen“. 30. Dezember 2022, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  10. Till Mayer: Klinikchefin im umkämpften Cherson: „Der Krieg hat uns zusammenwachsen lassen“. 22. Februar 2023, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  11. Till Mayer: Haubitze „Tyson“ lässt die Fäuste hängen - Bericht von der Front im Ukraine-Krieg. 4. April 2024, abgerufen am 2. Januar 2025.
  12. Till Mayer: Bachmut im Kriegswinter: Eisiger Tod in der Hölle. 13. Januar 2023, abgerufen am 2. Januar 2025.
  13. Till Mayer: Ukraine-Krieg: In der unterirdischen Schule von Charkiw. In: stuttgarter-zeitung.de. 5. November 2024, abgerufen am 2. Januar 2025.
  14. Abseits der Schlachtfelder | rezensionen.ch. Abgerufen am 26. Dezember 2024.
  15. Werner Hornung: Augen der Opfer, Augen der Täter. In: SZ. 10. April 2019, abgerufen am 26. Dezember 2024.
  16. Europas Front: Neues Ukraine Buch von Till Mayer. 4. April 2024, abgerufen am 26. Dezember 2024.
  17. Till Mayer gewinnt beim Coburger Medienpreis doppelt. 25. April 2021, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  18. Ehrenpreis für den Journalisten Till Mayer. 3. Juni 2016, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  19. Ehrenzeichen für Till Mayer. 11. November 2013, abgerufen am 29. Dezember 2024.