Timmo Jegher

deutscher Glocken- und Grapengießer

Timmo Jegher, auch Jheger (tätig zwischen 1435 und 1442) war ein deutscher Glocken- und Grapengießer.

Gießermarke Jeghers

Von ihm sind die vier mit 1435 datierten und signierten Glocken in den mecklenburgischen Dorfkirchen von Dambeck und Russow (heute Ortsteil von Rerik) erhalten sowie die Glocke IX der Marienkirche in Wismar und in der Stiftskirche Bützow, die vermutlich im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen wurde.[1] Seine Gießermarke, zwei übereinandergelegte Winkel ähnlich der römischen Zahl XX, ähnelt sehr der Marke des Rickert de Monkehagen, ohne dass die Beziehungen zwischen den beiden Gießern bzw. ihren Werkstätten bisher geklärt sind. Bisher war keine Glocke des Meisters mit einem anderen Gussjahr zu ermitteln. Die vier namhaft zu machenden Glocken Timmo Jeghers sind vornehm gestaltet, mit großen, etwas flächig gehaltenen gotischen Minuskeln beschriftet und von sehr guter Gussausführung. Bemerkenswert ist die Russower Glocke Osanna mit dem großen Aachener Pilgerzeichen.[2]

Jegher erwarb 1435 in Lübeck das Haus Tom Engel in der Fischergrube Nr. 16 (heutige Hausnummer 46), das etwa hundert Jahre zuvor dem Erzgießer Johann Apengeter gehört hatte. 1442 verkaufte er es an den Gießer Hinrich Gerwiges, der 1453 die Fünte der Aegidienkirche goss.

Literatur

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  • Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 3, Schwerin 1899, S. 505
  • Theodor Hach: Lübecker Glockenkunde. Lübeck: Max Schmidt 1913 (Veröffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lübeck 2), S. 195f.
  • Claus Peter: Die Glocken der Wismarer Kirchen und ihre Geschichte. Wismar 2016, ISBN 978-3-934776-27-2, S. 226–227.

Einzelnachweise

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  1. Claus Peter: Die Glocken der Wismarer Kirchen und ihre Geschichte. 2016, S. 226–227.
  2. Claus Peter: Die Glocken der Wismarer Kirchen und ihre Geschichte. 2016, S. 227.