Bei den Männern ging Gold an Österreich (Team), Dimitrij Ovtcharov (Einzel) und Stefan Fegerl/João Monteiro (Doppel), bei den Frauen an Deutschland, Elizabeta Samara und Melek Hu/Shen Yanfei. Elizabeta Samara war die einzige Teilnehmerin, die in allen drei Wettbewerben eine Medaille erringen konnte: Silber mit der Mannschaft sowie im Doppel mit Georgina Póta und Gold im Einzel. Als Einziger gewann Stefan Fegerl zwei Goldmedaillen, eine mit der Mannschaft und eine im Doppel.
Die Mannschaftswettbewerbe fanden vom 25. bis zum 29. September statt.
Die 39 teilnehmenden Mannschaften der Männer wurden auf die Championship Division, die Challenge Division (mit je 4 Gruppen à 4 Mannschaften) und die Standard Division (2 Gruppen mit 3 und 4 Mannschaften) aufgeteilt, wobei nur die Championship Division den Europameister ausspielte. Bei den Frauen nahmen 31 Mannschaften teil, 16 in der Championship Division (4 Gruppen à 4 Mannschaften) und 15 in der Challenge Division (1 Gruppe mit 3, 3 Gruppen mit je 4 Teams). Die Gruppenersten und -zweiten aus der Championship Division rückten ins Viertelfinale vor, wo es im K.-o.-Modus weiterging.
Bei den Männern schafften 2014 die Ukraine und Serbien den Aufstieg aus der Challenge in die Championship Division, während Italien und die Slowakei abstiegen.
Bei den Frauen stiegen 2014 die Türkei und Spanien aus der Championship Division ab, Serbien und die Slowakei aus der Challenge Division auf.
Jedes Spiel wurde im Best-of-Five-Modus ausgespielt und bestand somit aus 3 bis 5 Einzeln, die, wiederum als Best-of-Five ausgetragen, aus 3 bis 5 Sätzen bestanden.
Als Favoriten gingen vor allem Titelverteidiger Portugal und der amtierende Vizemeister Deutschland in das Turnier, die sich in der Gruppenphase beide mit jeweils drei Siegen durchsetzen konnten. Im Viertelfinale wurde Portugal jedoch überraschend mit 3:2 von der österreichischen Mannschaft aus dem Turnier geworfen[1], die in Gruppe C nur knapp den zweiten Platz erreicht und auch dort jedes Spiel 3:2 bzw. 2:3 beendet hatte. Österreich besiegte dann Belarus, das durch den verletzungsbedingten Ausfall von Uladsimir Samsonau (engl. Vladimir Samsonov) geschwächt war, mit 3:1 und traf im Finale auf das deutsche Team, das – trotz des verletzungsbedingten Fehlens von Timo Boll – Griechenland und Frankreich ausgeschaltet hatte. Mitfavorit Frankreich, das allerdings wegen Differenzen zwischen Spieler und französischem Verband ohne den laut Weltrangliste zweitbesten Franzosen Adrien Mattenet angetreten war[2], beendete das Turnier somit genau wie Belarus mit der Bronzemedaille.
In einem dramatischen mehr als vierstündigen Finale, in dem die ersten drei Einzel erst im fünften Satz entschieden wurden und die Sieger der ersten beiden Einzel erst Matchbälle abwehren mussten, konnte Österreich – Elfter des Vorjahres – sich schließlich trotz zweier Siege von Dimitrij Ovtcharov (8:0-Bilanz in den Mannschaftswettkämpfen) durchsetzen und den ersten EM-Titel erringen, nachdem man zuletzt 2005 im Finale gescheitert war.[3] Für Deutschland bedeutete das Spiel die zweite Finalniederlage in Folge, nachdem man in den sechs Turnieren davor immer die Goldmedaille hatte erringen können.
Schweden, Dritter des Vorjahres, scheiterte im Viertelfinale an Frankreich; Kroatien, der zweite Bronzemedaillengewinner von 2014, schied trotz eines starken Andrej Gaćina (6:0-Bilanz) schon in der Gruppenphase aus und belegte am Ende nur Platz 13.
Die Einzelwettbewerbe fanden vom 30. September bis zum 4. Oktober statt.
Die 32 in der Weltrangliste bestplatzierten Spieler und Spielerinnen wurden direkt im Hauptfeld gesetzt, für das sich die übrigen Spieler erst in einer Gruppenphase qualifizieren mussten (115 Spieler in 25 Vierer- und 3 Fünfergruppen bzw. 82 Spielerinnen in 1 Dreier-, 16 Vierer- und 3 Fünfergruppen). Von dort aus ging es im K.-o.-Modus weiter, wobei jedes Spiel im Best-of-Seven-Modus ausgespielt wurde und somit aus 4 bis 7 Sätzen bestand.
Im Hauptfeld starteten 64 Spieler aus 26 Ländern, wobei die sechs Länder mit mindestens vier Vertretern – Österreich, Tschechien, Deutschland, Portugal, Russland und Schweden – 31 der 64 Spieler stellten. Schweden brachte sogar alle seine sechs Spieler in die zweite Runde, wo dann aber fünf von ihnen ausschieden. In der zweiten Runde waren noch 16 Länder vertreten, im Achtelfinale 12, im Viertelfinale 6, im Halbfinale 3 und im Finale 2. Die Qualifikanten, die am weitesten kamen (bis ins Achtelfinale), waren der 53-jährige He Zhiwen und Lubomír Jančařík, der dann nur knapp mit 3:4 an Robert Gardos scheiterte.
Gute Chancen wurden zum einen Spielern eingeräumt, die schon im Teamwettbewerb gute Leistungen gezeigt hatten, wie Alexander Schibajew (8:0-Bilanz im Teamwettbewerb), Simon Gauzy (7:2), Stefan Fegerl (7:3) oder Andrej Gaćina (6:0), zum anderen den topgesetzten Spielern Dimitrij Ovtcharov (8:0), Marcos Freitas (4:2), Uladsimir Samsonau (engl. Vladimir Samsonov) (6:2) und Tiago Apolónia (4:3). Fegerl und Gauzy schieden jedoch bereits in der ersten Runde aus, Schibajew und der durch eine Verletzung behinderte Samsonau in der zweiten. Das Halbfinale erreichten schließlich drei der vier topplatzierten Spieler, Ovtcharov, Freitas und Apolónia, ergänzt durch Pär Gerell (4:2). Im Finale setzte sich der amtierende Europameister Ovtcharov mit 4:1 gegen Freitas durch.
Im Hauptfeld starteten 64 Spielerinnen aus 21 Ländern, wobei Russland mit 7 und Deutschland sowie Rumänien mit je 5 Sportlerinnen am stärksten repräsentiert waren. In der zweiten Runde waren noch 17 Länder vertreten, im Achtelfinale 13, im Viertelfinale 7, im Halbfinale 4 und im Finale 2. Überraschenderweise schaffte es keine der 5 qualifizierten Deutschen auf einen Medaillenrang, auch nicht die topgesetzten Han Ying und Shan Xiaona. Die schwedische Titelverteidigerin Li Fen scheiterte im Viertelfinale an Fu Yu, die genau wie Polina Michailowa Bronze erhielt, während Silber an Li Jie und Gold an die Rumänin Elizabeta Samara ging, die sich im Finale knapp mit 4:3 durchsetzen konnte.
Nur drei Qualifikantinnen, Anamaria Erdelji, Xiao Maria und Eva Ódorová, überstanden die erste Runde, scheiterten aber alle in der zweiten. Die 52-jährige Luxemburgerin Ni Xialian war die älteste Teilnehmerin und scheiterte in der zweiten Runde nur knapp mit 3:4 an Shan Xiaona.
Die Doppelwettbewerbe fanden vom 30. September bis zum 4. Oktober statt.
Die 16 bestplatzierten Doppel waren direkt im Hauptfeld gesetzt, für das sich die übrigen Spieler erst in einer Gruppenphase qualifizieren mussten (48 männliche und 36 weibliche Doppel). Von dort aus ging es im K.-o.-Modus weiter, wobei die Spiele der ersten beiden Runden im Best-of-Five-Modus ausgespielt wurden und somit aus 3 bis 5 Sätzen bestanden. Ab dem Viertelfinale wurde im Best-of-Seven-Modus gespielt.
Ein Doppel durfte Spieler aus unterschiedlichen Verbänden enthalten, wodurch die 8 Medaillen bei den Frauen an Spielerinnen aus 7 verschiedenen Ländern gingen.
Auf dem ETTU-Kongress wurde beschlossen, ab 2016 in geraden Jahren die Individual-Europameisterschaften stattfinden zu lassen, in denen Einzel-, Doppel- und Mixed-Wettbewerbe stattfinden. In ungeraden Jahren sollen die Team-Meisterschaften stattfinden, für die der Qualifikationsmodus geändert wurde: Die 29 bestplatzierten Mannschaften und der Sieger der Standard-Division in der letzten EM nehmen an der Championship Division-Qualifikation teil. Dort spielen die Teams, aufgeteilt auf 10 Gruppen zu je 3 Mannschaften, mit Hin- und Rückspiel gegeneinander. Die 10 Gruppensieger sowie die 5 Gruppenzweiten, die sich in einer Playoff-Runde gegen die übrigen Gruppenzweiten durchsetzen, qualifizieren sich zusammen mit dem Gastgeberland für die Championship Division. Die übrigen 15 Teams qualifizieren sich für die Challenge Division, dazu kommt ein Qualifikant aus der Challenge Division-Qualifikation, in der alle übrigen Mannschaften um den letzten Platz in der Challenge Division spielen.[4]
Ab 2017 sollen U21-Europameisterschaften durchgeführt werden.[5]
Die in Russland geborenen Niederländerinnen Elena Timina und ihre Schwester Yana erhielten keine Visum. Die Gründe werden in politischen Spannungen zwischen den Niederlanden und Russland vermutet.[5]