Tita Gaehme
Tita Gaehme (* 17. Oktober 1949 in Rinteln[1]) ist eine deutsche Theaterwissenschaftlerin und Historikerin, die als Verlegerin, Theaterdramaturgin und -regisseurin, Rundfunk- und Fernsehautorin sowie Herausgeberin und Autorin mehrerer Bücher tätig ist.
Werdegang
BearbeitenNach ihrem Abitur in Bückeburg 1968 studierte Tita Gaehme von 1968 bis 1974 Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft, Geschichte und Wirtschaftsgeschichte in Hamburg und Köln. Noch während ihres Studiums gründete sie den Verlag Gaehme & Henke in Köln, der u. a. die Reihen Kampf in den Betrieben sowie Produktion Ruhrkampf erschienen.[1] Zusammen mit Rolf Henke, Eusebius Wirdeier, Dorothee Joachim und Jens Hagen entwickelte sie ab Herbst 1969 in Köln die erfolgreiche Underground-Zeitschrift Ana & Bela, die als „kölnisches Volksblatt“ ein Vorläufer der späteren alternativen Stadtzeitungen Kölner Volksblatt und StadtRevue wurde.[2]
1975 gründete sie den Prometh-Verlag, den sie bis 1994 leitete und in dem u. a. Werke von Elfriede Jelinek, Günter Wallraff, Rosa von Praunheim sowie die Reihe Geschichte Unten herausgegeben wurden.[3] In den Jahren 1989 bis 1993 war sie u. a. als künstlerische Direktorin und Leiterin der Dramaturgie am Schauspiel Bonn und bei den Wuppertaler Bühnen beschäftigt.[1]
Seit 1993 produziert Tita Gaehme als Autorin und Regisseurin Features und Hörspiele für Fernsehen und Rundfunk, darunter den WDR, Deutschlandradio[4] und andere öffentlich-rechtliche Sender. Seit 1996 war sie Mitglied des Filmförderungsausschusses der Filmstiftung NRW[1] und Vorsitzende deren Jury in verschiedenen Förderbereichen, darunter 2009 in Nachwuchsförderung und im Jahr 2013 in Produktion III.[5][6]
Werke
BearbeitenAls Buchautorin
Bearbeiten- mit Volker Canaris, Jürgen Pullem: Theaterstadt Köln. Prometh-Verlag, Köln 1986, ISBN 3-922009-78-6.
- Dem Traum folgen. Das Leben der Schauspielerin Carola Neher und ihre Liebe zu Klabund. Dittrich Verlag, Köln 1996, ISBN 3-920862-11-2.
- Dem Traum folgen (Theaterstück, Uraufführung Bauturm-Theater Köln 1996), auch Regie, auch als Radiofeature, WDR 1997
- Ich spielte von morgens bis mitternacht. Die Schauspielerin Gisela Holzinger. 2000.
- (Mitautorin): 50 Jahre und kein bißchen leise. Geschichte und Geschichte(n); ein halbes Jahrhundert Theater Der Keller und Schule des Theaters 1955–2005; eine Dokumentation. Hrsg.: Meinhard Zanger. Köln 2005, ISBN 3-00-017528-8.
- Die Nazis und die Prostitution. Bordelle in Konzentrationslagern und an der Front. (Hörbuch). Ch. Links Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86153-950-6.
Als Herausgeberin
Bearbeiten- Aber eines Tages war das nicht mehr so. Polen 1980. Prometh-Verlag, Köln 1981, ISBN 3-922009-39-5.
- Handwerke und Handwerksleben. mit Fotos von Franziska Scherer. Prometh-Verlag, Köln, ISBN 978-3-922009-64-1.
- Rote Erde. Bergarbeiterleben 1870–1920. Film, Ausstellung, Wirklichkeit. Buch zur Ausstellung Rote Erde – Bilder u. Räume zum Bergarbeiterleben an d. Ruhr. Prometh-Verlag, Köln 1983, ISBN 3-922009-59-X.
Als Hörspiel- und Featureautorin (Auswahl)
Bearbeiten- Ein Leben für die Oper. O-Ton-Hörspiel, Deutschlandfunk 1994
- Ra A Nui – Langes Leben. Hörspiel, WDR 1998[7]
- Lilith im Tiefkühlfach – Ein HörTheaterStück (Hörspiel/Theaterstück, Volksbühne Berlin, Deutschlandradio Köln 2000)
- Frontbordelle Die Nazis und die Prostitution. Feature, Deutschlandfunk 2003[8]
- Die Chinesen waren da – Wie in Dortmund eine Kokerei verschwand. Deutschlandfunk 2005
- Der Preis der Unbestechlichkeit – Thomas Sankara, Freiheitsmythos in Afrika. Hörspiel, Deutschlandfunk, 2007[9]
- Down and up Das Risiko des Andersseins. Radiofeature, Deutschlandfunk 2010[10]
- Zur Freiheit verdammt. Die Paradoxe Freiheit des Vincent von Wroblewsky. Feature, Deutschlandfunk 2011[11]
- mit Roland Schäfer: Container-Deal. Betrug und Pleite. Deutschlandfunk 2019
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Heribert A. Hilgers, Enno Stahl: Das Kölner Autoren-Lexikon 1750–2000 (= Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln. Band 2: 1900–2000, Heft 89/2). Emons, Köln 2002, ISBN 3-89705-194-X, S. 107–108.
- ↑ Kurt Holl, Claudia Glunz (Hrsg.): Satisfaction und Ruhender Verkehr. 1968 am Rhein. überarbeitete Neuausgabe. emons-Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-89705-550-6, S. 118.
- ↑ Prometh Verlag Buchliste. In: book-info.com. Abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Suche nach „Tita Gaehme“. In: deutschlandfunk.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2017; abgerufen am 5. Januar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Großes deutsches Kino und erstmals Stoffentwicklungsförderung. Filmstiftung NRW fördert Projekte von Oskar Roehler, Christian Zübert, Max Färberböck, Dominik Graf und Vanessa Jopp mit rund 11,2 Mio. Euro. Filmstiftung NRW, 31. Januar 2007, abgerufen am 11. Januar 2017.
- ↑ Film- und Medienstiftung NRW GmbH, Petra Müller (Hrsg.): Jahresbericht 2013. Düsseldorf Mai 2014, S. 34 (Digitalisat via filmstiftung.de [PDF]).
- ↑ Hörspiel und Feature | Feature Werkstatt. In: deutschlandradio.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2017; abgerufen am 5. Januar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Das Feature. Frontbordelle. Die Nazis und die Prostitution. 29. April 2003, abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Das Hörtheater startet in die neue Spielzeit. Theater der Keller, 4. Oktober 2007, abgerufen am 11. Januar 2017.
- ↑ Down and up. Das Risiko des Andersseins. In: deutschlandfunk.de. deutschlandfunk.de, 12. Oktober 2010, abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Zur Freiheit verdammt. Die paradoxe Freiheit des Vincent von Wroblewsky. In: deutschlandfunk.de. Abgerufen am 5. Januar 2017.
Personendaten | |
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NAME | Gaehme, Tita |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Theaterwissenschaftlerin und Historikerin |
GEBURTSDATUM | 17. Oktober 1949 |
GEBURTSORT | Rinteln |