Tobias Goldschmidt

deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister Schleswig-Holstein
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Tobias Goldschmidt (* 16. September 1981 in Haselünne) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Er ist seit dem 29. Juni 2022 Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein. Zuvor war er von 2017 bis 2022 Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein.

Tobias Goldschmidt (2024)

Werdegang

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Goldschmidt absolvierte ein Studium der Politikwissenschaft an der FU Berlin und an der Georgetown University in Washington, D.C., das er mit dem Diplom abschloss. Nach dem Studium arbeitete er als Kommunikationsberater in Berlin.[1] 2012 wechselte er ins Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein. Er war zunächst Referatsleiter der Koordinierungsstelle und Leiter der Stabsstelle Energiepolitik, im Anschluss daran Referatsleiter für Grundsatzfragen der Energie-, Agrar- und Umweltpolitik. Seit 2017 ist er Mitglied im Beirat der Bundesnetzagentur.[2]

Vom 28. Juni 2017 bis Juni 2022 war Goldschmidt Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein. Am 29. Juni 2022 wurde er von Ministerpräsident Daniel Günther als Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur in die Landesregierung von Schleswig-Holstein (Kabinett Günther II) berufen.[3] Im Jahr 2024 ist Schleswig-Holstein unter dem Vorsitz von Tobias Goldschmidt Gastgeber der Energieministerkonferenz (EnMK) der Länder.[4] Goldschmidt ist Mitglied des Bundesrates.[5]

Goldschmidt ist verheiratet und hat drei Kinder.

Politische Positionen

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Energiepolitik

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Goldschmidt ist Verfechter einer marktgetriebenen Energiewendepolitik. Zur Stärkung der Marktmechanismen fordert er eine Teilung der deutschen Stromgebotszone. Seiner Auffassung nach würde diese Anreize dafür schaffen, dass sich industrielle Großverbraucher in der Nähe hoher Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien ansiedelten und damit den Netzausbau entlasten. Zudem würden Investitionsanreize für mehr Versorgungssicherheit im in den Verbrauchszentren in Süddeutschland entstehen.[6]

Umweltpolitik

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Goldschmidt setzt sich für eine Stärkung des Umwelt- und Naturschutzes ein. Er warb 2023 für die Gründung eines Nationalparks in der Schleswig-Holsteinischen Ostsee.[7] Zudem setzt er sich für eine ökologische Neuausrichtung der europäischen Agrarförderung ein. Öffentliche Gelder sollten seiner Auffassung nach nur für gesellschaftliche Leistungen und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen eingesetzt werden.[8]

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  • Tobias Goldschmidt auf der Website des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein

Einzelnachweise

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  1. Benjamin Tietjen: "Ein gigantisches Infrastrukturprojekt". In: IHK Magazin. IHK Schleswig-Holstein, 2. Februar 2018, abgerufen am 20. November 2024.
  2. Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Bundesnetzagentur, 9. August 2024, abgerufen am 29. August 2024.
  3. Daniel Günther ist alter und neuer Ministerpräsident von SH. NDR, 29. Juni 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.
  4. NDR: Energieminister der Länder fordern mehr Hilfe bei Wärmewende. Abgerufen am 29. August 2024.
  5. Mitglieder des Bundesrates. Bundesrat - Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutschland, abgerufen am 29. August 2024.
  6. Daniel Wetzel: Küstenländer fordern teureren Strom für den Süden - Bayern protestiert. In: WELT. WELT, 24. September 22, abgerufen am 20. November 2024.
  7. Julia Schumacher: Ein Nationalpark in der Ostsee - ja oder nein? In: Schleswig-Holstein Magazin. NDR Schleswig-Holstein, 3. Dezember 2022, abgerufen am 20. November 2024.
  8. Philip Bethge: »Die Agrarförderung ist kein bedingungsloses Grundeinkommen für Landwirte«. In: SPIEGEL Wirtschaft. SPIEGEL, 1. Mai 2024, abgerufen am 20. November 2024.