Todmorden
Todmorden (Aussprache [ˈtɒdmədən]; lokal auch ) ist eine Kleinstadt im Metropolitan Borough Calderdale der englischen Grafschaft West Yorkshire. Sie hatte 2001 gemäß Volkszählung insgesamt 14.941 Einwohner.[1]
Todmorden | ||
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Ortsansicht vom Golfplatz aus | ||
Koordinaten | 53° 43′ N, 2° 6′ W | |
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Traditionelle Grafschaft | Yorkshire, Lancashire | |
Einwohner | 14.941 (Stand: 2001) | |
Verwaltung | ||
Post town | TODMORDEN | |
Postleitzahlenabschnitt | OL14 | |
Vorwahl | 01706 | |
Landesteil | England | |
Region | Yorkshire and the Humber | |
Shire county | West Yorkshire | |
District | Calderdale | |
Britisches Parlament | Calder Valley | |
Website: http://www.todmordencouncil.org.uk/ | ||
Der Name der Stadt wird auf den Personennamen Totta zurückgeführt und bedeutet so viel wie „Tottas Grenztal“.[2]
Der Fluss Calder teilt sie auf die beiden traditionellen Grafschaften Englands Lancashire und Yorkshire auf. Ab 1888 wurde die Stadt jedoch aus praktischen Gründen durch das West Riding of Yorkshire verwaltet, und von 1974 bis 1986 wurde Todmorden durch West Yorkshire County Council verwaltet. Seit dessen Abschaffung ist die oberste Gebietskörperschaft das Metropolitan Borough Calderdale. Da der Hauptteil Todmordens auf der nördlichen bzw. westlichen Seite des Calders liegt und auch in Postanschriften der Zusatz „Lancashire“ verwendet wurde, fühlen sich die Bürger der Stadt eher dieser Grafschaft angehörig.
Todmorden ist Partnerstadt von Bramsche im Landkreis Osnabrück in Deutschland sowie von Roncq im Département Nord in Frankreich.
Geschichte
BearbeitenDas Gebiet der Stadt war bereits in der Bronzezeit besiedelt, wovon der 1898 durch J. Lawson Russell ausgegrabene[3] Ring Cairn von Blackheath Barrow und der Menhir von der Stones Farm zeugen.[4]
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Todmorden im Domesday Book. Es handelte sich um eine landwirtschaftliche Streusiedlung auf den Anhöhen um den Zusammenfluss dreier Täler der Pennines.
Bis ins 18. Jahrhundert war Todmorden durch Landwirtschaft und die Verarbeitung von Wolle geprägt. Verbesserungen der Textilmaschinen, die reichlich vorhandene Wasserkraft der Flüsse aus den Pennines und die Nähe zu Manchester begünstigten den Übergang zur Baumwollverarbeitung, verbesserte Verkehrsverhältnisse durch bessere Straßen, die Inbetriebnahme des Rochdale Canal 1804 und die Eröffnung der Manchester and Leeds Railway 1841 trieben die Industrialisierung weiter voran. Eine weitere Bahnstrecke nach Burnley wurde 1849 eröffnet, und 1862 vervollständigte eine Verbindung zwischen Stansfield Hall und Hall Royd das Gleisdreieck.
Mit der industriellen Revolution verlagerten sich Gewerbe und Bevölkerungsschwerpunkt ins Tal. Besonders einflussreich war die Industriellenfamilie Fielden. 1907 wurde in Todmorden als zweiter Stadt auf den Britischen Inseln der öffentliche Nahverkehr mit Autobussen aufgenommen.
Der wirtschaftliche Niedergang der ehemals bedeutenden Tuchindustrie begann langsam nach dem Ersten Weltkrieg und beschleunigte sich nach dem Zweiten Weltkrieg. Er führte dazu, dass nach der Schließung zahlreicher Fabriken Todmorden heutzutage vor allem als Pendlerwohnort für die umliegenden Großstädte Manchester, Leeds und Bradford dient.
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- John Ramsbottom (1814–1897), Erfinder
- Samuel Fielden (1847–1922), methodistischer Prediger, Sozialist, Anarchist und Aktivist
- Ezra Jenkinson (1872–1947), Komponist und Violinist
- John Mitchell Nuttall (1890–1958), Physiker
- John Cockcroft (1897–1967), Nobelpreisträger für Physik 1951
- Wilfred Judson (1902–1980), Richter des Obersten Bundesgerichts von Kanada
- Norman Culpan (1906–2005), Autorennfahrer
- Geoffrey Wilkinson (1921–1996), Nobelpreisträger für Chemie 1973
- Keith Emerson (1944–2016), Musiker und Mitglied von Emerson, Lake and Palmer
- John Helliwell (* 1945), Musiker und Mitglied von Supertramp
- Harold Shipman (1946–2004), praktischer Arzt und Serienmörder
- Rebecca Taylor (* 1975), Politikerin
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Homepage der Stadtverwaltung (englisch)
- Homepage der örtlichen Tageszeitung (englisch)
- Todmorden: Die unglaublich essbare Stadt sein.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Office for National Statistics: Census 2001 : Parish Headcounts : Calderdale ( des vom 3. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 2. September 2009
- ↑ Nicolaisen, Gelling & Richards: The Names of Towns and Cities in Britain, S. 181
- ↑ H. Ling Wroth: The Yorkshire Coiners 1767–1783, and Notes on Old and Prehistoric Halifax.
- ↑ Blackheath Circle, Todmorden, West Yorkshire | The Northern Antiquarian. Megalithix.wordpress.com, 19. November 2010, abgerufen am 16. Juli 2015.