Tonghap-jinbo-Partei

südkoreanische Partei

Die Tonghap-jinbo-Partei (koreanisch 통합진보당 RR Tonghap-jinbo-dang, deutsch Vereinte Progressive Partei) war eine links-liberale Partei in Südkorea, die von Dezember 2011 bis Dezember 2014 bestand.

통합진보당
Tonghap-jinbo-dang
Vereinigte Progressive Partei
Gründung 5. Dezember 2011
Auflösung 19. Dezember 2014
Ausrichtung Linke Politik, Progressivismus, Liberalismus
Farbe(n) Violett
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 통합진보당
Hanja: 統合進步黨
Revidierte Romanisierung: Tonghap-jinbo-dang
McCune-Reischauer: T'onghap-jinbo-tang

Geschichte

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Die Partei wurde am 5. Dezember 2011 durch die Fusion der Minju-nodong-Partei (민주노동당 ‚Demokratische Arbeiterpartei‘), der Partizipatorischen Volkspartei und eines Teils der Jinbo-sin-Partei (진보신당 Jinbo-sin-dang, deutsch ‚Neue Progressive Partei‘) gegründet.[1][2] Sie wurde von deren Vorsitzenden Rhyu Si-min (유시민), Lee Jung-hee (이정희) und Sim Sang-jung (심상정) gemeinsam geführt.[3]

Nach der Parlamentswahl vom 11. April 2012 stellte die Partei 13 der 300 Mitglieder in der Gukhoe, der südkoreanischen Nationalversammlung. Sie wurde damit die drittstärkste Partei in der Versammlung, nach der konservativen Saenuri-Partei (새누리당 Sae-nuri-dang, deutsch ‚Neue Welt Partei‘) und der im Jahr 2013 durch Umbenennung entstandene liberale Minju-Partei (민주당 Minju-dang, deutsch ‚Demokratische Partei‘).

Am 19. Dezember 2014 wurde die Tonghap-jinbo-Partei vom südkoreanischen Verfassungsgericht aufgelöst, da ihr die Unterstützung der Regierung Nordkoreas vorgeworfen wurde. Der Antrag wurde von der Regierung unter der zur Saenuri-Partei gehörende Präsidentin Park Geun-hye (박근혜) gestellt. Die Richter begründen ihre Entscheidung damit, dass die Tonghap-jinbo-Partei eine konkrete Gefahr für die demokratische Grundordnung dargestellt habe und deshalb der juristische Nutzen gegenüber der Einschränkung demokratischer Rechte überwiege. Den Abgeordneten wurden außerdem die Mandate entzogen.[4][5]

Dem Verbot voran ging die Inhaftierung des Mitglieds Lee Seok-ki (이석기) wegen Landesverrats. Dieser soll versucht haben, mit einer Gruppe von etwa 130 Personen einen Putsch gegen die südkoreanische Regierung und eine Wiedervereinigung unter nordkoreanischer Führung durchzuführen.[6]

Wahlergebnisse

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Wahl Stimmen % Mandate Gesamtmandate
Parlamentswahl 2012 Parteiliste 2.198.405 10,3
6 / 54
13 / 300
Wahlkreise 1.291.306 6,0
7 / 246

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Minor parties launch ’Unified Progressive Party’. In: The Korea Times. 5. Dezember 2011, archiviert vom Original am 15. April 2022; abgerufen am 18. Dezember 2023 (englisch).
  2. Minority parties struggle. In: The Korea Herald. 20. Januar 2012, archiviert vom Original am 8. September 2023; abgerufen am 11. Mai 2016 (englisch): „"(...) the left-wing minority Unified Progressive Party made efforts to join forces with the biggest opposition party. (...) The three joint chairpersons of the UPP earlier offered a political alliance to the DUP and the nomination of their unified candidates in the upcoming elections.(...) The UPP kicked off in December from the union of three liberal parties ― the Democratic Labor Party, the People’s Participatory Party and a defective group from the New Progressive Party."“
  3. Progressive parties unified. In: Yonhap News. Archiviert vom Original am 7. Juli 2012; abgerufen am 18. Dezember 2023 (englisch): „The heads of South Korea's three minor progressive opposition parties -- Rhyu Si-min of the People's Participatory Party, Lee Jung-hee of the Democratic Labor Party and Sim Sang-jeong of the Progressive New Party (L to R) -- pose at a ceremony to declare the integration of their parties as the "Unified Progressive Party" in Seoul on Dec. 5, 2011.“
  4. Verfassungsgericht beschließt Auflösung der UPP. In: KBS World. 21. Dezember 2014, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  5. Hannes B. Mosler: Das Verbot Der Vereinten Progressiven Partei in Der Republik Korea. In: Zeitschrift Für Parlamentsfragen. Band 47, Nr. 1, 2016, S. 176–194, JSTOR:43977099 (19 S.).
  6. Urteil in Südkorea: Zwölf Jahre Haft für Oppositionellen Lee. In: Spiegel Online. 17. Februar 2014, abgerufen am 25. Dezember 2014.