Tonigkeit
Empfindung von Obertönen im Oktavabstand
Tonigkeit (auch Tonqualität, Toncharakter oder Chroma; englisch pitch class) beschreibt die Gleichempfindung von Tönen im Oktavabstand. Bildlich kann man sich dies als einen Zylinder vorstellen, bei dem die Töne einer Tonleiter – über mehrere Oktaven hinweg – in einer schraubenförmigen Linie angeordnet sind, wobei bestimmte „Stifte“ die oktavierten, gleichnamigen Töne miteinander verbinden (der C-„Stift“ etwa verbindet alle C auf der Linie). Der Begriff wurde von dem österreichischen Musikethnologen Erich Moritz von Hornbostel (1877–1935) eingeführt.
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Nach einem neueren neurophysiologischen Modell liegt die Ursache der Tonigkeit in der Anatomie und Physiologie des auditorischen Thalamus.
Literatur
Bearbeiten- Albert Wellek: Die Aufspaltung der »Tonhöhe« in der Hornbostelschen Gehörpsychologie, in: Zeitschrift für Musik-Wissenschaft, Jg. 16 (1934).
- A. Bachem: Tone height and tone chroma as two different pitch qualities, in: Acta psychologica, Bd. 7 (1950).