Tony Särkkä

schwedischer Multiinstrumentalist

Tony Särkkä (geboren am 15. Dezember 1972 in Stockholm, Schweden; gestorben am 8. Februar 2017), besser bekannt unter seinem Pseudonym IT, selten IT Särkkä[1], war ein schwedischer Multiinstrumentalist mit Zigeuner-, finnischer und indianischer Abstammung.[2][3] Er war der kreative Kopf hinter den Black-Metal-Bands Abruptum, Ophthalamia, Vondur und War. 1998 verkündete er seinen Ausstieg aus der Black-Metal-Szene. 2001 gründete er stattdessen die Band 8th Sin.

Um 1983 gründete Särkkä im Alter von elf Jahren seine erste Band Witches Sabbath.[3] 1988 nahm er das Pseudonym „IT“ an[4] und gründete zusammen mit Jim „All“ Berger das Projekt Abruptum, das Black Metal und Death Industrial vermischt. Im Jahr darauf gründeten sie die Band Ophthalamia, in der auch ITs Freundin[5] Alexandra „Axa“ Balogh mitspielte. Außerdem war er Sänger der Thrash-Metal-/Crossover-Band Brejn Dedd, an der auch Dan Swanö beteiligt war. 1990 gründete IT die True Satanist Horde[6][7], der auch norwegische Szenemitglieder angehörten[7][8].

1991 stieg Morgan „Evil“ Håkansson von Marduk bei Abruptum ein. Zusammen entstand das erste Album Obscuritatem advoco amplectère me, das lediglich aus zwei Liedern mit je 25 Minuten Spielzeit bestand, sowie das zweite Album In Umbra Malitiae Ambulabo, in Aeternum in Triumpho Tenebrarum, das lediglich einen 60-minütigen Track umfasste. Beide erschienen über Deathlike Silence Productions, das Label von Oystein „Euronymous“ Aarseth. Nach der Ermordung von Euronymous durch Varg Vikernes war Abruptum daher auch auf dem Tribut-Sampler Nordic Metal – A Tribute to Euronymous vertreten. 1997 verließ er Abruptum und überließ das Projekt Håkansson.[9]

Parallel zu Abruptum entstand die Band Ophthalamia, die bis 1998 bestand und mehrere Alben veröffentlichte. 1993 gründete Särkkä mit All außerdem das Sideprojekt Vondur, außerdem gründete er mit David „Blackmoon“ Parland die Black-Metal-Supergroup War und beteiligte sich an ihrer EP. Neben seinen eigenen Band-Tätigkeiten ist IT auf Dissections Album Storm of the Light’s Bane sowie Marduks Opus nocturne als Gastsänger zu hören.[9]

1997 verließ IT die Black-Metal-Szene.[10] Er verbrachte mehrere Jahre in Asien[11] und gründete um 1999/2000[11][12] nach seiner Rückkehr mit Michael Bohlin die Band 8thSin, die Nu Metal, Groove Metal und Synth Rock vermischt. Der Name der Band steht für die Vereinigung der sieben Todsünden zu einer; die achte Sünde repräsentiert die Sünde, die Sünden zu erschaffen.[13] Die Band veröffentlichte zwischen 2004 und 2013 drei Alben über Black Lodge.[9]

Am 14. Februar 2017 veröffentlichte Särkkäs Schwester „Desire“ einen Facebook-Post über den Account ihres Bruders, in dem sie von Särkkas Tod berichtete. Entgegen der ersten Berichte ist das Datum des Facebook-Kommentars nicht sein Todesdatum. Särkkä starb am 8. Februar 2017, wie seine Schwester später richtigstellte. Sie verwaltet seitdem seinen musikalischen Nachlass. Seine Todesursache ist bisher unbekannt.[9] In den Jahren vor seinem Tod arbeitete er an seiner bisher unveröffentlichten Autobiografie, die er 2010 ankündigte, wohl in dem Bewusstsein bald zu sterben.[14]

Weiteres

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Tony Särkkä verstand sich in den 1990ern als Satanist und stilisierte sich gerne mit seinen Band-Kollegen als wahrer satanischer Untergrund Schwedens. Unter anderem äußerte er Anfang der 1990er Sympathie für die verschiedenen Kirchenbrandstiftungen, die von Teilen der norwegischen Szene begangen wurden. Tatsächlich nahm er den Satanismus ernst. So gründete er den satanischen Zirkel The True Satanist Horde, der einige Jahre Bestand hatte.[15] Tony Särkkä kündigte außerdem mehrfach an, den Tod von Euronymous zu rächen. So gab er an, er habe die Band War 1995 nur gegründet, um Geld für einen Auftragsmord an Varg Vikernes zu sammeln.[16][17] Nach seinem Abschied aus der Metal-Szene fiel er vom Satanismus ab und bezeichnete sich bis zu seinem Tod als areligiös.[18]

Diskografie

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Mit Brejn Dedd
  • 1988: The First Demo (Demo)
  • 1988: Ugly Tape (Demo)
  • 1989: Born Ugly (Demo)
mit Abruptum
Mit Incision
  • 1991: Perverted Possessions (Demo)
Mit Ophthalamia
Mit Vondur
mit Marduk
mit Dissection
mit War
mit Eibon
  • 1997: The Garden of Theophrastus (Text zu In the Stream of Undaunted Vile Desire)
Mit 8th Sin
  • 2004: Sinners Inc. (Black Lodge Records)
  • 2005: Angelseed & Demonmilk (Black Lodge Records)
  • 2013: Cosmogenesis (Soulseller Records)
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Einzelnachweise

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  1. Marduk: Opus nocturne. Osmose Productions, 1994.
  2. 8thsin.biz: Questions & Answers (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)
  3. a b Björn Thorsten Jaschinski: Ophthalamia. Macbeth und Elishia (Memento vom 5. September 2016 im Internet Archive). In: Legacy, Nr. 74
  4. IT: IT bei MySpace Music. Abgerufen am 22. Juni 2010 (englisch).
  5. Ophthalamia. Abgerufen am 7. Januar 2010.
  6. Petrified Zine: Interview with IT for Petrified Zine 1994. In: blackmetal.nu. 1994, archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 2. Februar 2022 (englisch).
  7. a b Verschiedene Künstler: Nordic Metal – A Tribute to Euronymous. Necropolis Records, 1995.
  8. Esa Lahdenperä: Abruptum. The Soundtrack From Hell! In: Kill Yourself!!! Magazine. Nr. 5, 1997, S. 3.
  9. a b c d Swedish Black Metal Musician TONY 'IT' SÄRKKÄ Dead At 45. Blabbermouth, 15. Februar 2017, abgerufen am 2. April 2017.
  10. Paul „Typhon“ Thind: Typhon's Diary. In: necropolisrec.com. 25. August 1997, archiviert vom Original am 21. Oktober 1997; abgerufen am 2. Februar 2022 (englisch).
  11. a b 8thSin bei MySpace. Abgerufen am 1. Juli 2010 (englisch).
  12. Michael Bohlin: 8thSin official website. Abgerufen am 1. Juli 2010 (englisch).
  13. Vincent Eldefors: 8th Sin interview @ Tartareandesire.com. Tartarean Desire Webzine, Februar 2004, abgerufen am 1. Juli 2010 (englisch).
  14. "and now that I finally will vanish into shadows eternally" zitiert nach ABRUPTUM's IT Working On Book About His Life. Blabbermouth, 8. Januar 2010, abgerufen am 2. April 2017.
  15. Graham Hartmann: Prolific Black Metal Musician Tony ‘IT’ Sarkka Dead at 45. Loudwire, 15. Februar 2017, abgerufen am 2. April 2017.
  16. Christian Dornbusch/Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, rat (reihe antifaschistischer texte), Unrast Verlag, Hamburg/Münster 2005. S. 44
  17. Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos. Satanischer Metal: Der blutige Aufstieg aus dem Untergrund. Erweiterte und überarbeitete Ausgabe 2005. 6. Auflage. ProMedia GmbH, Zeltingen-Rachtig 2005, ISBN 3-936878-00-5, S. 287 (331 S.).
  18. Vincent Eldefors: Interview (8th Sin). Tartarean Desire Webzine, Februar 2004, abgerufen am 2. April 2017.