Torre del Lebbroso

Turm im Aostatal, Italien

Der Torre del Lebbroso (in französisch Tour du Lépreux) ist ein Burg-Turm in der Stadt Aosta im Aostatal, der auf der Westseite der alten, römischen Stadtmauer,[1] in der Via Jean-Boniface Festaz, eingebaut ist.

Torre del Lebbroso
Torre del Lebbroso

Torre del Lebbroso

Alternativname(n) Tour du Lépreux, Torre Friour, Torre di Spavento, Tour de la Frayeur
Staat Italien
Ort Aosta
Entstehungszeit 11. Jahrhundert
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand restauriert
Bauweise Bruchstein
Geographische Lage 45° 44′ N, 7° 19′ OKoordinaten: 45° 44′ 3,8″ N, 7° 18′ 56,2″ O
Höhenlage 574 m s.l.m.
Torre del Lebbroso (Aostatal)
Torre del Lebbroso (Aostatal)

Geschichte

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Nord- und Ostfassade des Torre del Lebbroso (von der Via Jean-Boniface Festaz aus)

Der Torre del Lebbroso wurde auf den Resten eines alten, römischen Turms erbaut und hieß ursprünglich „Torre Friour“ oder „Torre de Friours“ nach dem Namen der Familie, die darin wohnte.[1] Die De Friours, deren Name erstmals in einem Dokument von 1191 erwähnt ist, bewohnten auch die Porta Decumana, die heute verschwunden ist.[2] In der Folge wurde der Turm aufgegeben und hieß dann „Torre di Spavento“ (in Französisch: „Tour de la Frayeur“).

Nach einigen Eigentümerwechseln kaufte 1773 der Ritterorden der hl. Mauritius und Lazarus den Turm.[2] Aus dieser Zeit stammt der heutige Name, der mit der Anwesenheit von Pietro Bernardo Guasco da Oneglia, einem Aussätzigen, der von 1773 bis zu seinem Tod 1803 mit seiner Schwester in dem Turm eingeschlossen wurde, um die Ansteckung der ganzen Stadt zu verhindern.[3] Der Turm was so Teil des Hospice de charité, das von Jean-Boniface Festaz gegründet worden war. Seine Geschichte war die Inspiration für die Geschichte des Romans Le lépreux de la cité d’Aoste (dt.: „Der Aussätzige von Aosta“) des savoyardischen Schriftstellers Xavier de Maistre, der 1811 veröffentlicht wurde.[2]

1890 ließ das Ufficio regionale per i Monumenti del Piemonte e della Liguria (dt. Regionales Denkmalbüro für das Piemont und Ligurien) unter der Leitung von Alfredo d’Andrade das Gebäude restaurieren. Heute gehört es der Autonomen Region Aostatal, die daraus einen Ausstellungsraum gemacht hat.

Beschreibung

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Der Torre del Lebbroso wurde auf dem Fundament eines früheren, römischen Turms errichtet, wie die Restaurierungsarbeiten Ende des 19. Jahrhunderts ans Licht brachten.[1] An diesen Turm wurde im 15. Jahrhundert ein mittelalterlicher Turm mit quadratischem Grundriss angebaut, in dem man über eine überdachte Außentreppe gelangte und in dem sich innen eine Wendeltreppe befand, die Zugang zu den einzelnen Stockwerken vermittelte.[1] Die alten, römischen Fenster wurden größtenteils verschlossen, aber die verbleibenden belichten noch die einzelnen Stockwerke im Inneren.[1]

Galeriebilder

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  • André Zanotto: Valle d’Aosta: i castelli & il Castello di Fénis. Musumeci, Quart 1993, ISBN 88-7032-446-X. S. 43–44.
  • Giuseppe Giacosa: I castelli valdostani. L. F. Cogliati, 1905, S. 116–117; (italienisch).
  • Carlo Nigra: Torri e castelli e case forti nel Piemonte dal 1000 al secolo XVI. La Valle d’Aosta. Musumeci, Quart 1974. S. 100–101.
  • Alfredo d’Andrade: Relazione dell’Ufficio Regionale. Turin 1899. Zitiert in Carlo Nigra, S. 101.
  • Xavier de Maistre: Le Lépreux de la cité d’Aoste. 1811.
  • Mauro Minola, Beppe Ronco: Valle d’Aosta. Castelli e fortificazioni. Macchione, Varese 2002, ISBN 88-8340-116-6. S. 39.
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Commons: Torre del Lebbroso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Carlo Nigra: Torri e castelli e case forti nel Piemonte dal 1000 al secolo XVI. La Valle d’Aosta. Musumeci, Quart 1974, S. 100–101 (italienisch).
  2. a b c Torre del Lebbroso. Regione Valle d’Aosta, abgerufen am 5. Februar 2012 (italienisch).
  3. Aosta e altre mete culturali della regione. NaturAosta.it, abgerufen am 22. September 2020 (italienisch).