Tottanfjella
Die Tottanfjella ist der südlichste Gebirgsteil der Heimefrontfjella in Neuschwabenland. Sie wird von den nördlicher gelegenen Teilen der Heimefrontfjella durch das gletschergefüllte Kiberdalen getrennt. Die Gebirgsmassive und Nunataks der Tottanfjella bedecken eine Fläche von etwa 1200 km²; die höchste Erhebung ist die 2260 m hohe Johnsonhogna. Die Tottanfjella wurde nach dem norwegischen Expeditionsschiff MV Tottan benannt, das bei Antarktis-Expeditionen in den 1950er Jahren eingesetzt wurde, darunter auch dem Bau der britischen Halley-Station. Das Gebirge wurde von 1963 bis 1966 von britischen Expeditionen erstmals besucht und vermessen, eine detaillierte geologische Kartierung erfolgte im Südsommer 1993/94 durch die deutsch-südafrikanische Heimefrontfjella-Expedition.[1]
Tottanfjella
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Blick auf die Johnsonhogna von Südwesten | ||
Höchster Gipfel | Johnsonhogna (2260 m) | |
Lage | Dronning Maud Land, Ostantarktika | |
Teil der | Heimefrontfjella | |
Koordinaten | 75° 1′ S, 12° 19′ W | |
Fläche | 1.200 km² |
Geologie
Bearbeitensiehe auch Geologie der Heimefrontfjella
Der westliche Teil von Tottanfjella besteht aus granulitfaziellen Gneisen und Quarziten, die etwa 1200 mya alt sind und im ausgehenden Mesoproterozoikum metamorphosiert wurden. Diese Gesteine werden durch eine meist vom Eis verdeckte Störungszone von Graniten und Monzoniten getrennt, die mehrfach, zuletzt im Kambrium, deformiert und metamorph überprägt wurden. Deutlich sichtbar wird die Krustengrenze zwischen den beiden Teilgebieten auf aeromagnetischen Aufnahmen.[2]
Fauna und Flora
BearbeitenWegen der großen Distanz zum offenen Meer, brüten nur relativ wenige Paare des Schneesturmvogels (Pagodroma nivea) in dieser Gebirgsregion. Zwei Milbenarten haben ihre Typlokalität in der Tottanfjella, wovon eine Art nach diesem Gebirge als Eupodes tottanfjella benannt wurde; auch die zweite Art Norchestes bifurcatus wurde erstmals in diesem Gebirge gefunden.[3] Pflanzliches Leben ist in der Tottanfjella selten und auf wenige Standorte beschränkt. Es treten vor allem Krustenflechten der Gattungen Lecidea und Alectoria auf.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bauer, W. et al. (1996): Geologische Expedition in die Heimefrontfjella. Berichte zur Polarforschung '188': 78-88 (PDF; 3,2 MB) abgerufen am 2. Mai 2009
- ↑ Jacobs, J. et al. (2002): Magnetic susceptibilities of the different tectono-stratigraphic terranes of Heimefrontfjella, western Dronning Maud Land, East Antarctica. Polarforschung 72: 41-48. (PDF; 2,3 MB)
- ↑ Bowra et al. (1966): Biological Investigations in Tottanfjella and Central Heimefrontfjella. Brit. Antarctic Survey Bulletin 9, S. 63–70. ( vom 7. Juli 2015 im Internet Archive) (PDF; 3,0 MB)
Weblinks
Bearbeiten- Geologische Karte 1:25 000 Blatt Worsfoldfjellet auf PANGAEA. doi:10.1594/PANGAEA.138789
- Geologische Karte 1:25 000 Blatt Cottentoppen auf PANGAEA. doi:10.1594/PANGAEA.138778
- Geologische Karte 1:25 000 Blatt Juckeskammen auf PANGAEA. doi:10.1594/PANGAEA.138782