Tour de France 2021/3. Etappe

Etappe der Tour de France 2021

Die 3. Etappe der Tour de France 2021 führte am 28. Juni 2021 über 182,9 Kilometer von Lorient nach Pontivy.

3. Etappe der Tour de France 2021
Das Peloton überquert die Pont du Bonhomme bei Kervignac
Allgemeines
Etappe3. Etappe، Tour de France 2021
StreckentypFlachetappe Flachetappe
Datum28. Juni 2021
Etappenlänge182,9 km
LandFRA Frankreich
StartLorient
ZielPontivy
Fahrer am Start180
Fahrer am Ziel178
Durchschnitts­geschwindigkeit45,447 km/h
Höhenmeter1.539 m
Ergebnis
1. BEL Tim Merlier4 h 01 min 28 s
(Alpecin-Fenix)
2. BEL Jasper Philipsen+ 0 s
3. FRA Nacer Bouhanni+ 0 s
CombativeSUI Michael Schär
(AG2R Citroën Team)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderNED Mathieu van der Poel12 h 58 min 53 s
(Alpecin-Fenix)
2. FRA Julian Alaphilippe+ 8 s
3. ECU Richard Carapaz+ 31 s
weitere Wertungen
PunktewertungFRA Julian Alaphilippe
(Deceuninck-Quick Step)
BergwertungNED Ide Schelling
(Bora-Hansgrohe)
NachwuchswertungSLO Tadej Pogačar
(UAE Team Emirates)
TeamwertungBRN Bahrain Victorious
◀2. Etappe4. Etappe▶
Dokumentation

Etappensieger wurde im Massensprint der Belgier Tim Merlier (Alpecin-Fenix). Mathieu van der Poel verteidigte das Gelbe Trikot, auch Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick-Step) konnte das Grüne Trikot verteidigen. Ide Schelling (Bora-hansgrohe) übernahm wieder die Führung in der Bergwertung. In der Mannschaftswertung führt nun das Team Bahrain Victorious. Der Schweizer Michael Schär (AG2R Citroën Team) wurde von der Jury zum kämpferischsten Fahrer der Etappe gekürt. Die dritte Etappe war – wie bei den zwei Etappen zuvor – geprägt von vielen Stürzen und zahlreichen Regenschauern.

Gleich zu Beginn bildete sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe bestehend aus Jelle Wallays (Cofidis), Cyril Barthe, Maxime Chevalier (beide B&B Hotels p/b KTM), Ide Schelling und Michael Schär. Der Brite Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und der Niederländer Robert Gesink (Jumbo-Visma) stürzten rund 140 Kilometer vor dem Ziel. Während Gesink das Rennen aufgeben musste, konnte Thomas sich nach 30 Kilometern wieder im Peloton einordnen. Bei der ersten Bergwertung, der Côte de Cadoudal (1,7 km länge bei 6,3 % durchschnittlichen Anstieg) übernahm Ide Schelling die Führung in der Bergwertung und holte sich damit das Gepunktete Trikot wieder zurück. Er fiel dann aus der Spitzengruppe ins Feld zurück, die Ausreißergruppe bestand nun aus vier Fahrern. Den Zwischensprint am La Fourchette konnte Cyril Barthe im Duell gegen sein Teamkollegen Maxime Chevalier für sich entschieden, im Peloton setzte sich der Australier Caleb Ewan (Lotto Soudal) durch. Die zweite Bergwertung des Tages, den Côte de Pluméliau (2,2 km bei 3,1 %), gewann der Belgier Jelle Wallays. Die Ausreißergruppe hatte zu dem Zeitpunkt (ca. 34 Kilometer vor dem Ziel) einen Vorsprung von etwa 1:30 Minuten zum Peloton, sie wurden etwa fünf Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Primož Roglič (Jumbo-Visma), Favorit auf die Gesamtwertung, stürzte ca. 10 Kilometer vor dem Ziel und verlor am Ziel 1:21 Minuten. Sechs Kilometer später stürzte der Sprinter Arnaud Démare (Groupama-FDJ) zu Boden, ebenso der Australier Jack Haig, der das Rennen aufgeben musste. Auf den letzten Metern stürzte Caleb Ewan nach der letzten Kurve und riss Peter Sagan (Bora-hansgrohe) zu Boden. Mit einem gebrochenen Schlüsselbein musste der australische Sprinter das Rennen aufgeben, offiziell wurde er vom Veranstalter als Etappenletzter gewertet. Er trat die vierte Etappe nicht mehr an.[1][2]

Nach dem Rennen kritisierten viele Radrennfahrer den Veranstalter. So sollen die Fahrer vor dem Etappenstart die Rennjury darum gebeten haben, die Drei-Kilometer-Regel auf acht Kilometer zu erhöhen, da das enge und winklige Schlusstück der Etappe von den Fahrern als zu gefährlich empfunden wurde. Die Rennjury lehnte die Bitte ab. André Greipel (Israel Start-Up Nation) kritisierte bei einem ARD-Interview den Streckenverlauf und die Organisatoren: „Wer auch immer dieses Finale designt hat, sollte mal probieren, mit 180 Fahrern um den Etappensieg zu fahren. Mir fehlen echt die Worte. Man muss ich wirklich fragen, wo diese Sicherheitskommissäre sind.“[3] Auch Marc Madiot, ehemaliger Radprofi und aktueller Teamchef von Groupama-FDJ, kritisierte die Veranstalter und deren Streckenführung. Gleichzeitig kritisierte er auch die Teams und Fahrer, dass sie sich zu wenig für die Sicherheit einsetzen. Es müsse ein Umdenken im Profiradsport geben.[4]

Ergebnis

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 Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Tim Merlier   BelgienAlpecin-Fenix4 h 01 min 28 s
2. Jasper Philipsen   BelgienAlpecin-Fenix+ 0 s
3. Nacer Bouhanni   FrankreichArkéa-Samsic+ 0 s
4. Davide Ballerini   ItalienDeceuninck-Quick Step+ 0 s
5. Sonny Colbrelli   ItalienBahrain Victorious+ 0 s
6. Julian Alaphilippe    FrankreichDeceuninck-Quick Step+ 0 s
7. Mathieu van der Poel    NiederlandeAlpecin-Fenix+ 0 s
8. Cees Bol   NiederlandeTeam DSM+ 0 s
9. Anthony Turgis   FrankreichTotalEnergies+ 0 s
10. Max Walscheid   DeutschlandQhubeka NextHash+ 0 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände

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 Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Mathieu van der Poel    NiederlandeAlpecin-Fenix12 h 58 min 53 s
2. Julian Alaphilippe    FrankreichDeceuninck-Quick Step+ 8 s
3. Richard Carapaz   EcuadorIneos Grenadiers+ 31 s
4. Wout van Aert   BelgienJumbo-Visma+ 31 s
5. Wilco Kelderman   NiederlandeBora-Hansgrohe+ 38 s
6. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates+ 39 s
7. Enric Mas   SpanienMovistar Team+ 40 s
8. Nairo Quintana   KolumbienArkéa-Samsic+ 40 s
9. Pierre Latour   FrankreichTotalEnergies+ 45 s
10. Sergio Higuita   KolumbienEF Education-Nippo+ 52 s
Quelle: ProCyclingStats


 Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Julian Alaphilippe    FrankreichDeceuninck-Quick Step80 P.
2. Mathieu van der Poel    NiederlandeAlpecin-Fenix62 P.
3. Tim Merlier   BelgienAlpecin-Fenix50 P.
4. Michael Matthews   AustralienBikeExchange50 P.
5. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates44 P.
6. Jasper Philipsen   BelgienAlpecin-Fenix41 P.
7. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma40 P.
8. Caleb Ewan   AustralienLotto-Soudal37 P.
9. Wilco Kelderman   NiederlandeBora-Hansgrohe34 P.
10. Nacer Bouhanni   FrankreichArkéa-Samsic33 P.


 Bergwertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Ide Schelling    NiederlandeBora-Hansgrohe5 P.
2. Mathieu van der Poel    NiederlandeAlpecin-Fenix4 P.
3. Anthony Perez   FrankreichCofidis3 P.
4. Julian Alaphilippe    FrankreichDeceuninck-Quick Step2 P.
5. Edward Theuns   BelgienTrek-Segafredo2 P.
6. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates2 P.
7. Victor Campenaerts   BelgienQhubeka NextHash1 P.
8. Jelle Wallays   BelgienCofidis1 P.
9. Danny van Poppel   NiederlandeIntermarché-Wanty-Gobert Matériaux1 P.
10. Michael Matthews   AustralienBikeExchange1 P.


 Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates12 h 59 min 32 s
2. Sergio Higuita   KolumbienEF Education-Nippo+ 13 s
3. David Gaudu   FrankreichGroupama-FDJ+ 13 s
4. Lucas Hamilton   AustralienBikeExchange+ 1 min 03 s
5. Jonas Vingegaard   DänemarkJumbo-Visma+ 1 min 08 s
6. Aurélien Paret-Peintre   FrankreichAG2R Citroën Team+ 2 min 36 s
7. Stefan de Bod   SüdarfikaAstana-Premier Tech+ 4 min 54 s
8. Neilson Powless   Vereinigte StaatenEF Education-Nippo+ 5 min 22 s
9. Mark Donovan   Vereinigtes KönigreichTeam DSM+ 5 min 34 s
10. Joris Nieuwenhuis   NiederlandeTeam DSM+ 6 min 35 s


 Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Bahrain Victorious    Bahrain38 h 59 min 09 s
2. Jumbo-Visma   Niederlande+ 1 min 33 s
3. Trek-Segafredo   Vereinigte Staaten+ 1 min 43 s
4. Astana-Premier Tech   Kasachstan+ 1 min 59 s
5. EF Education-Nippo   Vereinigte Staaten+ 2 min 02 s
6. Team BikeExchange   Australien+ 2 min 20 s
7. Ineos Grenadiers   Vereinigtes Königreich+ 2 min 42 s
8. Deceuninck-Quick Step   Belgien+ 3 min 56 s
9. Movistar Team   Spanien+ 4 min 26 s
10. Bora-Hansgrohe   Deutschland+ 6 min 46 s


Ausgeschiedene Fahrer

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Einzelnachweise

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  1. Merlier gewinnt von Sturz-Chaos überschattete 3. Etappe. In: radsport-news.com. 28. Juni 2021, abgerufen am 29. Juni 2021.
  2. Nur Merlier und Alpecin - Fenix feiern nach diesem Chaos-Tag. In: radsport-news.com. 28. Juni 2021, abgerufen am 29. Juni 2021.
  3. Hätte eine frühere Zeitnahme das späte Chaos verhindert? In: radsport-news.com. 28. Juni 2021, abgerufen am 29. Juni 2021.
  4. Flammende Rede im französischen Fernsehen – Madiot: “Wenn wir nichts tun, wird es eines Tages Tote geben“. In: radsport-news.com. 28. Juni 2021, abgerufen am 29. Juni 2021.
  5. Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe. In: radsport-news.com. 28. Juni 2021, abgerufen am 29. Juni 2021.
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