Toussaint Dubreuil (* 1561 in Paris; † 22. November 1602 ebenda) war ein französischer Maler des Manierismus.

Leben und Werk

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Toussaint Dubreuil war der Sohn eines Pariser Sattlers und ein hervorragender Reiter. Toussaint Dureuil durchlief zunächst eine Ausbildung zum Goldschmied. Seine Ausbildung in der Malerei erhielt er bei Martin Fréminet, einem Maler der zweiten Schule von Fontainebleau. Er malte überwiegend mythologische Zyklen in Königsschlössern, unter anderem in Fontainebleau, wo er sich als Hofmaler von Heinrich IV. etablierte.[1] Sein Stil war beeinflusst von italienischen Malern wie Primaticcio und dem Kolorismus der Antwerpener Manieristen. Von seinen Werken ist jedoch nicht viel erhalten.

Toussaint war an der malerischen Ausgestaltung verschiedener französischer Schlösser maßgeblich beteiligt, dazu zählen u. a. der Pavillon des Poêles in Fontainebleau (zusammen mit Ruggero de Ruggeri)[2], ein Zyklus zu mythologischen Themen im Château Neuf de Saint-Germain-en-Laye, insgesamt 78 Illustration der Franciade, ein Gedicht von Pierre Ronsard, von denen jedoch wegen der Zerstörung des Schlosses im Jahr 1770 bis auf verstreute Entwurfszeichnungen nichts erhalten geblieben ist,[3] sowie die Ausstattung der Petite Galerie des Louvre und der Galerie des Chevreuils in Fontainebleau.

Toussaint stürzte am 22. November 1602 vom Pferd, verletzte sich schwer und verstarb zwei Tage später an den Folgen.[4]

Dubreils Schwester Toussaint Dubreuil war mit dem Bildhauer Barthélemy Tremblay (* um 1568, † 1626 in Paris) verheiratet. Dubreuil selbst war in erster Ehe mit einer Tochter seines Meisters Ruggiero de Ruggieri (1540 bis um 1596/1597) verheiratet, einem der italienischen Manieristen, die am Hof der französischen Könige tätig waren. In zweiter Ehe war er mit Dame Marie Champion verheiratet, die 1602 verstorben ist.[5]

Werke (Auswahl)

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Dubreuils Werke sind unter anderem im Louvre ausgestellt.

Literatur

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  • Robert Darmstaedter: Künstlerlexikon. Über 4400 Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Pawlak, Herrsching 1986, ISBN 978-3-88199-300-5, S. 194.
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Commons: Toussaint Dubreuil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Toussaint Dubreuil in Treccani.it. Abgerufen am 5. Januar 2025.
  2. Toussaint Dubreuil, Archives départementales de Seine-et-Marne, abgerufen am 5. Januar 2025
  3. Dominique Cordellier: La Seconde école de Fontainebleau. Défense d’un terme, Presses universitaires François-Rabelais, abgerufen am 4. Januar 2025
  4. Journal de Henri IV et de Louis XIII publié d’après le manuscrit autographe de Lestoile. Nabu Press 2012. S. 342.
  5. Sylvie Bégui: Le second mariage de Toussaint Dubreuil, in:: Bibliothèque d’Humanisme et Renaissance, Librairie Droz, Paris 1964. Bd. 26. S. 618–620.