Haidershofen

Gemeinde im Bezirk Amstetten, Niederösterreich
(Weitergeleitet von Tröstlberg)

Haidershofen ist eine Gemeinde mit 3710 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Gerichtsbezirk und Bezirk Amstetten in Niederösterreich.

Haidershofen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Haidershofen
Haidershofen (Österreich)
Haidershofen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Amstetten
Kfz-Kennzeichen: AM
Fläche: 32,04 km²
Koordinaten: 48° 5′ N, 14° 28′ OKoordinaten: 48° 4′ 36″ N, 14° 27′ 35″ O
Höhe: 285 m ü. A.
Einwohner: 3.710 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 116 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4431
Vorwahlen: 07434 oder 07252
Gemeindekennziffer: 3 05 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Vestenthal 8
4431 Haidershofen
Website: www.haidershofen.gv.at
Politik
Bürgermeister: Michael Strasser (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(23 Mitglieder)
16
5
2
16 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Haidershofen im Bezirk Amstetten
Lage der Gemeinde Haidershofen im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)AmstettenArdaggerAschbach-MarktBehambergBiberbachEnnsdorfErnsthofenErtlEuratsfeldFerschnitzHaagHaidershofenHollenstein an der YbbsKematen an der YbbsNeuhofen an der YbbsNeustadtl an der DonauOed-OehlingOpponitzSeitenstettenSonntagbergSt. Georgen am ReithSt. Georgen am YbbsfeldeSt. Pantaleon-ErlaSt. Peter in der AuSt. ValentinStrengbergViehdorfWallsee-SindelburgWeistrachWinklarnWolfsbachYbbsitzZeillernAllhartsbergNiederösterreich
Lage der Gemeinde Haidershofen im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick von der Dambergwarte auf Haidershofen
Blick von der Dambergwarte auf Haidershofen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

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Haidershofen liegt im Mostviertel in Niederösterreich an der Grenze zu Oberösterreich nahe der Stadt Steyr. Die Fläche der Gemeinde umfasst 32,04 Quadratkilometer, etwa 14 % der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

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Haidershofen besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2017[1]):

  • Brunnhof (719,24 ha) samt Burg, Grub, Hundsdorf, Mondscheinberg und Würzberg
  • Dorf an der Enns (455,58 ha) samt Aichberg, Hainbuch, Püreck und Unterburg
  • Haidershofen (487,55 ha) samt Buching, Mosing und Reiterdorf
  • Sträußl (602,38 ha) samt Haag, Reinthal und Wies
  • Tröstelberg (517,80 ha) samt Anger Glinzing, Landsiedl, Neuhaus und Samendorf
  • Vestenthal (421,25 ha) samt Dirnberg, Hagling, Kerschbaum und Linzeröd

Einzige Ortschaft ist Haidershofen, der Sitz des Gemeindeamtes befindet sich in der Katastralgemeinde Vestenthal.

Ortsteile von Haidershofen sind Aichberg, Anger, Brunnhof, Buching, Burg, Dirnberg, Dorf an der Enns, Glinzing, Grub, Haag, Hagling, Hainbuch, Hundsdorf, Kerschbaum, Landsiedl, Linzeröd, Mondscheinberg, Mosing, Neuhaus, Püreck, Reinthal, Reiterdorf, Samendorf, Sträußl, Tröstlberg, Unterburg, Vestenthal, Wies, Würzberg und einige Einzellagen.

Nachbargemeinden

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Kronstorf (Bez. Linz-Land ) Ernsthofen Haag
Steyr (Statutarstadt ),
Dietach (Bez. Steyr-Land )
  Weistrach
Behamberg St. Peter in der Au

Geschichte

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Aus der Altsteinzeit stammt das am Lehberg gefundene „älteste Schminkset der Welt“.[2][3]

Die Gründung der Siedlung Haidershofen beruht auf einer planmäßigen Anlegung einer Festungslinie durch bayrische Hochadelige mit Namen Haderich (Haderico, Hadericus, Hadrer) kurz vor 1000 n. Chr., woraus sich der Ortsname Haidershofen erwiesenermaßen ableitet. Diese Haderiche waren „ritterliche Kämpfer und ausgebildete Strategen“ des Kaisers und der Markgrafen. Der Name Haderich steht für Verteidiger bzw. Verteidigung (von „hadern“, also ringen, kämpfen kommend). Haidershofen besitzt noch die Festung der Haderiche an der Enns und den klingenden Namen Vestenthal (Festungstal) gleich in nächster Nähe.

Die organisierte Freiwillige Feuerwehr Haidershofen gibt es seit 1. Juni 1894. Der Spar- und Darlehnskassenverein Haidershofen (heute Raiffeisengenossenschaften in Österreich) wurde am 1. März 1902 gegründet. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Haidershofen ein Arzt, eine Bäckerin, sieben Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, ein Landesproduktehändler, ein Maurer, zwei Schuster, ein Tischler, ein Viehhändler, ein Zementwarenerzeuger und mehrere Landwirte ansässig.[4]

Per 1. März 2014 wurden die Adressen umgestellt und die Postleitzahl für die ganze Gemeinde auf 4431 vereinheitlicht.[5]

Bevölkerungsentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Schloss Dorf[6] an der Enns wurde im 17. Jahrhundert erbaut.
  • Schloss Vestenthal: ehemaliges Wasserschloss, quadratischer Bau mit Rundtürmchen, belegt seit 1254, bewohnt.
  • Katholische Pfarrkirche Haidershofen hl. Severin: Der Turm ist rund 1000 Jahre alt. Früher stand an der Stelle nur ein Wehrturm (der heutige Glockenturm), in dem heute noch eine eiserne Kanonenkugel der Franzosen steckt. Durch Anbau eines barocken Kirchenschiffes wurde er zu einem Glockenturm umfunktioniert.
  • Katholische Pfarrkirche Vestenthal hl. Niklaus von Flüe: Von 1957 bis 1962 erbaute große Dorfkirche; nun Pfarrkirche der am 1. September 1967 neu entstandenen Pfarre.
  • Kapelle „Maria Burg“, erbaut 1452, heute Rest einer Ende des 19. Jahrhunderts abgetragenen Kirche.

Musik

  • Im Jahr 1884 wurde der Musikverein Haidershofen gegründet.
  • Seit 1974 probt und konzertiert regelmäßig das Kammerorchester Haidershofen.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftssektoren

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Von den 116 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 52 im Haupt-, 61 im Nebenerwerb und 3 von Personengemeinschaften geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten zwei Drittel der Flächen. Die höchsten Beschäftigungszahlen im Produktionssektor hatten die Bereiche Herstellung von Waren (159) und Bauwirtschaft (49). Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (96) und Handel (74 Mitarbeiter).[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 116 156 120 126
Produktion 29 29 217 324
Dienstleistung 128 86 314 292

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

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Im Jahr 2011 lebten 1875 Erwerbstätige in Haidershofen. Davon arbeiteten 380 in der Gemeinde, beinahe achtzig Prozent pendelten aus.[10]

 
Bahnhof Dorf a. d. Enns

Der Bahnhof Dorf a.d. Enns liegt an einer Teilstrecke der Rudolfsbahn.

Öffentliche Einrichtungen

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In der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[11]

 
Gemeindeamt von Haidershofen, im Ortsteil Vestenthal gelegen.

Gemeinderat

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Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.

Bürgermeister

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  • 1945–1979 Rudolf Graf
  • 1979–1989 Ernst Fröhlich
  • 1989–1990 Franz Reitbauer
  • 1990–2002 Johann Pferzinger
  • 2003–2022 Manfred Schimpl[18]
  • seit 2022 Michael Strasser

Das Gemeindewappen wurde der Gemeinde Haidershofen am 12. Mai 1987 durch die Niederösterreichische Landesregierung verliehen. Gleichzeitig wurden die Gemeindefarben „Grün-Rot“ genehmigt.

Blasonierung: „In grünem Schild ein roter Pfahl, darin auf grünem Dreiberg ein dreiblättriges grünes Kleeblatt, begleitet in Grün rechts von einer goldenen Ähre, links von einem halben goldenen Zahnrad.“[19]

Persönlichkeiten

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Ehrenbürger der Gemeinde

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  • Johann Pferzinger, Bgm. von 1990 bis 2002
  • Franz Reitbauer, Bgm. von 1989 bis 1990
  • Manfred Schimpl, Bgm. von 2003 bis 2022

Personen aus der Geschichte der Gemeinde

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Commons: Haidershofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Helmut Klimisch: Geschichte von Haidershofen. 2 Bände. Eigenverlag der Gemeinde, 1989–1993.

Einzelnachweise

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  1. Regionalinformation.zip (Excel-Datei, 1.210 kB); abgerufen am 4. Jänner 2018.
  2. Alexander Binsteiner: Die altsteinzeitlichen Artefakte vom Lehberg, Gemeinde Haidershofen. Eine neue Fundstelle des Donau-Enns-Paläolithikums in Ober- und Niederösterreich (= Linzer archäologische Forschungen. Sonderheft 47). Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Linz 2012, ISBN 978-3-85484-595-9, S. 6, 9 (Fundstelle), 11 und 44–48 (Abb. 14–18).
  3. Linzer Museum zeigt ältestes Schminkset der Welt. In: sn.at. Salzburger Nachrichten, 7. Juli 2012, abgerufen am 29. August 2020.
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 276
  5. Adressumstellung per 1. März 2014 (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive), abgerufen am 1. März 2014.
  6. Schloss Dorf. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Haidershofen, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Haidershofen, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Haidershofen, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Haidershofen, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  11. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 4. September 2020
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Haidershofen. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 17. Februar 2020.
  18. Gemeinderat. Gemeinde Haidershofen, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  19. Kundmachung über die Verleihung eines Wappens und die Genehmigung der Gemeindefarben für die Gemeinde Haidershofen. Rechtsinformationssystem des Bundes, abgerufen am 2. Juni 2021.