Trampe (Breydin)
Trampe ist ein Ortsteil der Gemeinde Breydin des Amtes Biesenthal-Barnim im Landkreis Barnim in Brandenburg.[1]
Trampe Gemeinde Breydin
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Koordinaten: | 52° 47′ N, 13° 50′ O |
Höhe: | 67 m ü. NHN |
Eingemeindung: | 27. September 1998 |
Postleitzahl: | 16230 |
Vorwahl: | 033451 |
Geographie
BearbeitenDer Ort liegt sechs Kilometer südlich von Eberswalde. Die Nachbarorte sind Südend im Norden, Sommerfelde, Tornow, Cöthen und Hohenfinow im Nordosten, Neugersdorf im Osten, Gersdorf, Ackermannshof und Kruge im Südosten, Heckelberg im Süden, Karlshof im Südwesten, Neue Mühle im Westen sowie Spechthausen im Nordwesten.[2]
Orts- und Gutsgeschichte
Bearbeiten-
Schloss nach Sammlung Alexander Duncker um 1863/64
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Eberswalder Straße
Trampe entwickelte sich als ein Gutsdorf. Das Gut war lange im Besitz derer von Sparr. Bekanntgeworden wurde im Ausgang des Mittelalters der damalige überregional tätige Gutsherr Joachim Sparr, genannt Joachim Sparr von Trampe. Später übernahm die Familie der Grafen von der Schulenburg die Besitzung. 1879 weist das vormals amtlich publizierte General-Adressbuch der Rittergutsbesitzer für Preussen für das kreistagsfähige Rittergut Trampe nebst Brennerei 1247 ha aus, davon waren 350 ha Forsten. Hinzu gehörte das Nebengut Kruge mit nochmals 1295 ha Land.[3] Eigentümer war zu jener Zeit der Politiker Bernhard von der Schulenburg, das Gut erworben hatte 1802 bereits seine Vorfahre der Ritterschaftsdirektor Alexander von der Schulenburg (1773–1850), verheiratet mit Henriette von Ziegler und Klipphausen. Letzter adeliger Grundbesitzer war der Rittmeister d. R. August von der Schulenburg (1886–1956), bis in die 1920er Jahre hinein. Vor der Weltwirtschaftskrise 1929/30 umfasste der Gutsbesitz Trampe zu Grünthal zugehörig als Einzelbesitz 1310 ha, verwaltet durch Hermann Schröder. Trampe war zudem der größte Bestandteil des Familienfideikommiss von der Schulenburg-Grünthal.[4] Der neue Eigentümer des Restguts war Hauptmann I. Paul Stark. Der Gutsbezirk gehörte nach der Kommunalreform mit den anderen privaten Flächen und dem Kirchland sowie der öffentliche Gemarkung seit 1928 zur Gemeinde Trampe. 1945 wurden durch die Bodenreform die größeren Landeigentümer August Prahl und August Vaque enteignet.
Literatur
Bearbeiten- Sabine Bock: Die Sophienkirche Brüssow und die Dorfkirchen Bagemühl, Battin, Bröllin, Fahrenwalde, Grimme, Grünberg, Menkin, Trampe, Woddow und Wollschow. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2020, ISBN 978-3-940207-88-3.
- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VI – Barnim. Bearbeitet von Lieselott Enders unter Mitarbeit von Margot Beck. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam). Begründet von Friedrich Beck. Band 16. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-83-9, S. 579 ff.
- Oliver Hermann, Melanie Mertens: Trampe. In: Peter Michael Hahn, Hellmut Lorenz: Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann, Berlin 2000, ISBN 3-87584-024-0, S. 137, S. 605–609; gesamt 2 Bände: Einführung und Katalog. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883), 856 S., 275 farbige, 825 SW-Abb.
- Trampe. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 6. Duncker, Berlin 1863, Blatt 315 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
- Trampe. In: Dietrich Werner Graf von der Schulenburg, Hans Wätjen: Geschichte des Geschlechts von der Schulenburg 1237–1983. Niedersachsen-Druck und Verlag Günter Hempel, Wolfsburg 1984, ISBN 3-87327-000-5, S. 250 f.
- Rudolf Schmidt: 6 Höhendörfer im Kreise Oberbarnim: zur Heimatgeschichte von Trampe, Klobbicke, Tuchen, Heckelberg, Freudenberg, Beiersdorf. Kreisausschuß des Kreises Oberbarnim, Bad Freienwalde (Oder) 1926, urn:nbn:de:kobv:517-vlib-8998.
Weblinks
Bearbeiten- Trampe im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gemeinde Breydin – Ortsteile nach § 45 Kommunalverfassung – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. März 2019; abgerufen am 17. November 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
- ↑ P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Kreis Ober-Barnim. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 252–255, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 20. Juli 2022]).
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Band VII: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg, Letzte Ausgabe-Paul Niekammer-Reihe. Kreis Ober-Barnim. Verlag Niekammer’s Adreßbücher GmbH, Leipzig 1929, S. 45 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 20. Juli 2022] Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts).